An der Uni auf Brautschau

Single und glücklich

Eigentlich bin ich nur darum auf die Uni gegangen, um eine Freundin zu finden. Doch daraus wurde nichts. Dafür hab ich einige Lektionen für mein Singledasein gelernt – bis auf weiteres ....
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Bei der Einschreibung an die Uni hatte ich, ehrlich gesagt, nur den einen Wunsch, möglich rasch an eine Freundin ranzukommen. Klar, die Vorlesungen waren nicht unwichtig und das Drumherum auch ganz nett, aber in erster Linie war die Uni für mich doch eine einzige grosse Brautschau. Da würde ich sicherlich bald das Rennen machen!

Ich stellte mir das folgendermassen vor: Möglichst bald ein Mädchen treffen und schauen, dass es sich in mich verliebt, und zwar auf der Stelle und leidenschaftlich. Dann vier Jahre lang mit ihr gehen, um dann als Frischverlobter die Ausbildung abzuschliessen. Und mich danach auf den Weg zum Filmstar machen, denn ich müsste ja neben meiner „Miss America“ auch selber etwas darstellen.

Naja, so ist es dann aber nicht gekommen, bis jetzt nicht jedenfalls. Dafür habe ich eine andere Lektion gelernt: dass es nämlich im Leben noch weitere Beziehungen gibt.

Grade weil ich meine ganze Zeit nicht mit einem einzigen weiblichen Wesen verbracht habe, konnte ich mich umso mehr anderen widmen. Ich habe neue Freundschaften geschlossen und entdeckt, wer diese Menschen sind – und wer ich selber bin. Gerade weil ich nicht von einer einzigen Beziehung vereinnahmt war, war ich frei für viele neue Freunde. Ich treffe jetzt ganz verschiedene Leute, mit denen tiefe, zum Teil wohl lebenslange Freundschaften entstehen. Wer weiss, vielleicht brauche ich ja ’mal Gäste für meine Hochzeit ...

Über diesen Austausch lerne ich auch mich selber kennen. Ich entdecke, wer ich eigentlich bin und was mir Halt gibt. Ich bin nicht einfach der Freund von der-und-der, sozusagen eine wandelnde Hälfte. Sondern ich bin selber, für mich genommen, auch wer. Genau das soll man doch an der Uni herausfinden, nicht wahr?

Über alldem fand ich auch Gott. Oder besser gesagt, fand Gott mich. Denn im Lauf der Zeit war mir klargeworden, dass ich innen drin letztlich leer bin und mich mit Ängsten und Einsamkeit herumschlug. Diese Leere hätte eine Freundin ausfüllen sollen. Aber tief in mir wusste ich, dass ich mehr brauchte, etwas Grösseres – nämlich Gott.

Und zwar einen, der nicht bloss als Idee existiert, oder so eine New-Age-Philosophie nach dem Motto „Jeder ist in Ordnung“. Nein, einen wirklichen Gott, einen, der etwas mit mir zu tun haben will, der mich geschaffen hat, der mich kennt und der mich liebt. In der Bibel heisst es, dass es den tatsächlich gibt und dass er sogar selber eine Beziehung mit mir haben möchte, eine, die tiefer geht und weiter reicht als jedes Rendezvous.

Diesen Gott habe ich gefunden. Ich weiss jetzt, dass er mich persönlich ganz und gar kennt. Er sieht auch meine Schwächen, aber er liebt mich trotzdem. Mein Leben ist in seiner Hand, und für meine Zukunft hat er einen guten Plan. Das begeistert mich völlig. Auch wenn ich nicht genau weiss, wie der ausschaut und wohin er mich führt, bin ich doch überzeugt, dass meine eigenen Pläne nie an seinen heranreichen würden. Ausserdem: Wer möchte schon ein Supermodel zur Freundin? Was das nur schon kostet ...!

Für so eine tiefe persönliche Beziehung mit ihm hat er nicht nur mich geschaffen. Die wünscht er sich mit jedem Menschen. Jeden einzelnen liebt er und will mit ihm einen fantastischen Plan verwirklichen. Ob der für mich auch Sarah Michelle beinhaltet?

Autor: John-Mark Day
Übersetzung und Bearbeitung: Livenet
Foto: Archiv

Datum: 02.11.2004

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