Ein Männerherz

Schlägt für Versöhnung

Die Bedeutung der Beziehung zwischen Vater und Sohn wird oft unterschätzt. Was passieren kann, wenn eben diese Beziehung in die Brüche geht, musste Adrian Nagel am eigenen Leib erfahren.
Adrian Nagel

Adrian Nagels Vater, ein angesehener Professor für Krebsbehandlungen, musste sich eines Tages selbst die Diagnose Leukämie stellen. Als Reaktion darauf zog sich der Familienvater in sich zurück. In der Ehe kam es zur Krise, die Beziehung zu den Kindern wurde immer oberflächlicher. Der hohe Druck und der Schmerz führten schliesslich zum Zerbrechen der Familie.

Im jungen Alter musste er schon wichtige Entschei­dungen fällen

Mit gerade mal 15 Jahren musste Adrian Nagel die Trennung seiner Eltern miterleben. Das war vor 29 Jahren. Adrians Mutter hatte grosse Mühe, die Trennung von ihrem Mann zu verkraften. Die Ereignisse nahmen sie so sehr in Beschlag, dass Adrian und seine Geschwister in der Zeit nur wenig Aufmerksamkeit bekamen. «Nehmt doch Rücksicht auf mich», war einer der häufigsten Sätze von ihr, den die Kinder in der Zeit zu hören bekamen.

Trotzdem entschied Adrian sich, mit seiner Mutter zu gehen und zog mit ihr kurz darauf von Deutschland in die Schweiz, wo er das Gymnasium abschloss. Heute wisse er, dass seine Mutter in der schweren Zeit sehr heldenhaft gewesen sei. Trotz ihrer starken Trauer habe sie es geschafft, nach der Trennung eine neue Existenz aufzubauen. Sie habe auch schnell eingesehen, dass Adrian sich nach dieser Zeit nicht mehr viel sagen liess und habe ihm deshalb die volle Verantwortung für sich selbst überlassen. Dies sei denn auch das einzig Richtige gewesen, meint er heute. «Ein Versuch, mich zu kontrollieren, hätte alles noch schlimmer gemacht.»

Die Trennung von seinem Vater führte ihn auf die schiefe Bahn

Der Verlust seines Vaters trieb ihn weiter in Richtung Alkohol und Drogen. Moral hatte für ihn keine Bedeutung mehr. Der Entscheid, sein Leben von Grund auf zu ändern, kam, als es fast nicht mehr schlimmer kommen konnte. Nachdem er einen 48-stündigen Trip auf LSD erlebte, stellte er sich ein Ultimatum: entweder der Suizid oder er ändert sein Leben. Als er mit Alkohol und Drogen seinen inneren Schmerz betäubte, war dies auch eine verzweifelte Suche nach der eigenen Identität. Mit Hilfe von aussen schaffte er es schliesslich, aus der Sucht herauszukommen.

Bei seiner Ausbildung als Physiotherapeut lernte Adrian seine heutige Frau Deborah kennen, welche ihn mit einer christlichen Familie in Kontakt brachte. Diese Bekanntschaft war ausschlaggebend dafür, dass Adrian Nagel sich Gott zuwandte und später auch den Kontakt zu seinem Vater wieder aufnahm. Es war die Beziehung zum himmlischen Vater, die dabei half, dass Schritt für Schritt die zerbrochene Vater-Sohn Beziehung wieder hergestellt wurde.

Dieser Text wurde uns von «Viertelstunde für den Glauben», der Weihnachtszeitung der Schweizerischen Evangelischen Allianz, zur Verfügung gestellt. Die Zeitung kann unter www.viertelstunde.ch bestellt werden. Übrigens: Die «Viertelstunde für den Glauben» eignet sich auch zum Weiterverschenken auf Weihnachten.

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Datum: 03.12.2014
Autor: Jessica Heim
Quelle: viertelstunde für den Glauben

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