Sie täuschte Entführung vor

Britanniens verhassteste Mutter findet zu Gott

Fast einen Monat lang hielt Karen Matthews die britische Öffentlichkeit in Atem. Das Königreich litt 2008 mit ihr wegen ihrer entführten Tochter Shannon – bis herauskam, dass alles vorgetäuscht war, um die ausgesetzte Belohnung selbst einzustreichen. Inzwischen habe sich ihr Leben grundlegend verändert, sagt Matthews. Sie habe zu Gott gefunden.
Karen Matthews

Im Februar 2008 hatte Karen ihre 9-Jährige Tochter Shannon als vermisst gemeldet. Die ganze Nation litt im Frühjahr 2008 mit, als Shannon Matthews entführt worden war. 1'500 Personen wurden befragt, 3'000 Häuser durchsucht. Mehr als 250 Polizisten und 60 Detektive standen im Einsatz. Die Zeitung «Sun» setzte damals 50'000 Pfund für Hinweise aus, die zu Shannon führen würden.

Um Vergebung gebeten

Die Operation kostete 3,2 Millionen Pfund und beherrschte die Schlagzeilen während 24 Tagen… Bis sie rund eineinhalb Kilometer von ihrem Haus entfernt in einer Wohnung gefunden wurde, die dem Onkel von Karens damaligen Freund gehörte. Bald stellte sich heraus, dass alles erfunden war.

Rund dreieinhalb Jahre verbrachte Karen im Gefängnis, im April 2012 wurde sie freigelassen. Nun bittet die siebenfache Mutter die Gesellschaft um Vergebung, die sie damals getäuscht hatte.

Verändernde Worte

Ein Freund von ihr erklärte gegenüber dem «Daily Mirror», dass sie ein Bibelstudium durchlaufen habe, nachdem sie Motivationsvideos von Bear Grylls angeschaut hatte. Zudem sei sie von Alkohol und Zigaretten losgekommen.

Er zitiert Karen: «Als ich das Gefängnis verlassen konnte, nahm ich eine Bibel zur Hand und sah eine Stelle, in der geschrieben stand: 'Gott liebt dich.'» Diese Worte hätten ihr gut getan, denn «ich wusste, dass mich alle hassen. Zudem war ich von meiner Familie abgeschnitten. Doch hier stand, dass ich geliebt bin.»

Sie liebt das Matthäus-Evangelium

Sie wisse, dass sie etwas Falsches getan habe. «Es tut mir leid, dass ich Menschen verletzt habe. Ich habe meine Familie verletzt. Und meine Freunde, die mir in dieser Zeit beigestanden sind.»

Nachdem sie von Familie und Freunden abgeschnitten worden war, habe sie sich einer Bibelgruppe angeschlossen. «Diese Menschen sind nett und sie verurteilen mich nicht. Mein Lieblingsbuch in der Bibel ist das Matthäus-Evangelium.» Es habe ihr gut getan, im Gebet um Vergebung zu bitten.

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Datum: 20.12.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Mirror / Premier

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