Zwei Seiten von Gott

Im mächtigen Feuer und im leisen Säuseln

Kennen Sie das? Wenn Gottes Gegenwart krachend und spektakulär sichtbar, hörbar oder spürbar ist? Wie oft beten wir als Christen solches Wirken von Gottes Geist herbei!
Feuer und Bergsee
Beat Ungricht

Wir hoffen leidenschaftlich, dass Menschen in unseren Gottesdiensten von Gottes Geist bewegt auf die Knie fallen und sich selbst und ihre krummen Wege loslassen und sich Jesus Christus anvertrauen! Wir beten mit einer jungen, verzweifelten, krebskranken Mutter mit zwei Kindern und wissen: Hier kann nur noch der Geist Gottes heilend eingreifen!

Im Alphalivekurs fleht uns eine alleinerziehende Mutter an, ihr zu helfen, wieder eine Arbeit zu finden, weil sie ausgesteuert ist. Ihr Mann ist ins Ausland abgehauen, eine ihrer beiden Teenagertöchter ist voll in der Partyszene abgesoffen, und mit Tränen in den Augen sagt sie: «Wenn es diesen Gott wirklich gibt, von dem ihr sprecht, dann muss er mir doch helfen können – ich bin am Ende!»

Der mächtige Gott

Diese Kraft, dieses übermenschliche Eingreifen! Wie oft wünsche ich mir, dass dieses göttliche Dynamit, die Kraft des Heiligen Geistes, welche Jesus in seinem Vermächtnis in Apostelgeschichte, Kapitel 1, Vers 8 seinen Jüngern verspricht, uns erreicht. Und ab und zu erleben wir das auch. In einem Gottesdienst haben wir als ganze Gemeinde einen älteren, krebskranken Mann in die Mitte genommen, über seiner Krankheit die Kraft des Heiligen Geistes ausgerufen und gemeinsam um Heilung gebetet. Kurz darauf war der vorher gut sichtbare Tumor verschwunden und er war wiederhergestellt.

Elia hat diese göttliche Geisteskraft auf dem Karmel erlebt! Nach drei Jahren Dürre und Hungersnot liess Ahab seine Priester dämonisches Nass vom Himmel herunterbeten. Am Abend hatte Elia genug von diesem Geistertanz. Er betete ein einfaches Gebet: «Antworte mir, antworte mir, Herr, damit dieses Volk erkennt, dass du, HERR, der wahre Gott bist!» (1. Könige, Kapitel 18, Vers 37). Und das Feuer fiel mit unbändiger Kraft vom Himmel und Jakobus bemerkt fast ein wenig ironisch: «Elia war ein einfacher Mensch wie wir, er betete und der Himmel verschloss den Regen drei Jahre. Er betete wieder und der Himmel gab Regen…» (Jakobus, Kapitel 5, Vers 17f.). Nach solchen kraftvollen Wirkungen des Heiligen Geistes sehnen wir uns doch – Sie auch?

Das leise Säuseln

Doch dann! Was für einem Elia begegnen wir am nächsten Morgen? Schluss, aus! Eine depressive Welle haut den Glaubenshelden um. Er rennt los, flieht vor sich selbst und seiner Angst. Alle Geisteskraft ist ausgelöscht. Was erwartet er auf dem Horeb? Er erwartet Gott so, wie er ihn kennt: Mit krachender Energie, Erdbeben, Sturm und Feuer. Und immer folgt der einfache Satz: Aber Gott war nicht im Erdbeben, im Sturm und im Feuer. Erst in der Stille, im unhörbar feinen Luftzug wird Elia berührt von Gottes Atem. Schade, dass hier im Hebräischen nicht das Wort Ruach steht. Aber trotzdem: Es ist Gottes Geist, der ihm eine neue Perspektive schenkt.

So ist Gottes Geist: kraftvoll, dass es kracht, und kraftvoll aus der Stille.

Buch zum Thema:
«Und der Herr war nicht im Sturm...» - Aus dem Buch «Chillen mit Jesus. Wahre Storys für Teens», Gerth Medien

Datum: 27.12.2015
Autor: Beat Ungricht
Quelle: Zeitschrift «feg.ch»

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