Bei der Schöpfung

Und Gott sah, dass es gut war – immer noch?

Alles, was der perfekte Gott anfasst, ist gut. Das sagte er immer wieder bei der Schöpfung. Doch heute? Auf der Erde geschieht jeden Tag so viel Böses, auch auf zwischenmenschlicher Ebene. Und tatsächlich wollte Gott alle Menschen eigentlich vernichten…
Landschaftsbild Dänemark

Gleich zu Beginn der Bibel findet sich der irgendwie fast idyllische Schöpfungsbericht. Man sieht Gott, kreativ, voller Tatendrang, wie er erst Licht und Dunkelheit, Gestirne, dann Pflanzen und Tiere erschafft – und schlussendlich den Menschen. Und nach jedem neuen Geschöpf ist es, als ob er wie ein Maler einen Schritt von seinem Kunstwerk zurücktritt, es eingehend betrachtet und dann sagt: «Super, das ist mir richtig gut gelungen!» Wortwörtlich steht da: «Und Gott sah, dass es gut war.»

Das Gute wird schlecht …

Und das ist ja auch irgendwie klar: Damals war die Erde perfekt. Der Mensch hatte noch keinen Fehler begangen, nichts trennte ihn von Gott. Auch Adam und Eva waren perfekt – und sie hatten Entscheidungsfreiheit, denn Gott will keine Marionetten oder Roboter. Doch dann kam es, wie es kommen musste: Die Menschen entschieden sich, nicht auf Gott zu hören, Gott nicht mehr zu vertrauen und lieber ihr eigenes Ding zu machen. Und mit einem Mal war nichts mehr gut. Die Menschen mussten das Paradies verlassen, weil Gott als heiliger Gott nicht mit fehlerhaften Menschen zusammen sein kann.

Gottes Reaktion

Wie sieht das heute aus? Millionen Menschen entscheiden sich jeden Tag – bewusst oder unbewusst – für ein Leben ohne Gott. Die meisten denken wohl eh, dass wenn es einen Gott gibt, ihn dies sicherlich nicht weiter interessiert. Stimmt das? Definitiv nicht. Denn in einer ähnlichen Situation, von der ebenfalls zu Beginn der Bibel in 1. Mose, Kapitel 6 erzählt wird, sehen wir einen Gott, den dies zutiefst traurig macht. «Der Herr sah, dass die Menschen voller Bosheit waren. Jede Stunde, jeden Tag ihres Lebens hatten sie nur eines im Sinn: Böses planen, Böses tun. Der Herr war tieftraurig darüber und wünschte, er hätte die Menschen nie erschaffen. 'Ich werde die Menschen, die ich gemacht habe, wieder vernichten!«', sagte er. 'Ja, nicht nur die Menschen – auch die Tiere auf der Erde, von den grössten bis zu den kleinsten, und ebenso die Vögel am Himmel. Es wäre besser gewesen, ich hätte sie erst gar nicht erschaffen.'» Diese Reaktion ist letztlich auch nur zu verständlich: Wenn ich etwas erschaffen würde, das sich später gegen mich wendet, wäre ich auch verbittert, enttäuscht und sauer.

Und doch: Gott hat die Menschen nicht vernichtet, sonst wären wir nicht hier. Warum? Weil seine Liebe der Wut und Enttäuschung überwog. Denn Gott liebt nicht nur, er ist Liebe. Das ist seine Essenz. Er kann nicht anders. Und so wählte er Option Nummer zwei: Er schickte seinen Sohn, damit die Beziehung zu den Menschen wiederhergestellt werden konnte, damit sie erneuert werden können, wieder nach ihm fragen, und damit er sich wieder an seinen Geschöpfen freuen kann.

Der Filter Jesus

Allerdings haben wir ja immer noch die Eigenschaft der Entscheidungsfreiheit. Und wir sind immer noch fehlerhaft. Wie kann es dann sein, dass Gott Freude an uns hat? Jemand sagte einmal, es ist wie mit einem Filter: Wer Jesus in sein Leben aufnimmt und ihm seine Fehler und allen Mist im Leben bekennt, der steht dann vor Gott und obwohl er immer noch viele unreine Stellen und Fehler hat, sieht Gott ihn wie durch einen Filter an, den Filter von Jesu Tod am Kreuz. Und durch diesen Filter sieht Gott uns als so vollkommen an, wie er seinen Sohn ansieht. Die Vollkommenheit von Jesus wird uns quasi «zugerechnet». Und dann schaut Gott uns durch diesen Filter an und sagt wieder neu: «Das habe ich richtig gut gemacht!»

Über diesen «Filter Jesus» spricht auch Matthias Kuhn im folgenden Video:



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Datum: 08.06.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Jesus.ch

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