Zeitung «Fairplay im Leben»

Von der Angst, zu kurz zu kommen

Unter Fairness verstehen wir: «Alle bekommen das Gleiche». Ist dem so im Leben? Schon zu biblischen Zeiten gab es diesbezüglich Diskussionen. Und die Angst des Menschen, irgendwie zu kurz zu kommen, schlägt uns immer wieder ein Schnippchen, wie die folgende Geschichte aus der Verteilzeitung «Jesus.ch-Print» zeigt.
Brüder (Symbolbild)
Jesus.ch-Print Nr. 45 zum Thema «Fairness»

Man muss vorausschicken: im Nahen Osten vor 2000 Jahren ging es nicht anders zu als heute in vielen Ländern der Zweidrittelwelt. Leute suchen sich einen Job für den Tag. Frühmorgens werden die Ersten angeworben. Man einigt sich auf den üblichen Tageslohn, und sie beginnen zu arbeiten. Um 10 Uhr kommen weitere Personen dazu, um 13 Uhr und 16 Uhr nochmals. Na ja, es gibt halt viel Arbeit.

«Das ist unfair!»

Wenn sie dann um 17 Uhr beim Chef vorbeigehen, platzt die Bombe. Die, die frühmorgens anfingen, bekommen ihren Tageslohn. Aber die, die später kamen, erhalten das Gleiche! Sogar wer nur eine Stunde gearbeitet hat, bekommt den vollen Tageslohn! Klar – denen, die den ganzen Tag am Werk waren, platzt der Kragen. Sie beschweren sich lauthals. «Das ist unfair!»

Diese Geschichte ist nachzulesen in der Bibel (Matthäus-Evangelium, Kapitel 20, Verse 1-16).

Bitterkeit macht sich breit

Vielleicht halten Sie selbst sich für anständig und zuverlässig. Sie krampfen und schwitzen – und da gibt's doch tatsächlich solche, denen geht's viel besser als Ihnen. Eigentlich hätten sie es nicht verdient. Diese Ungerechtigkeit kann einen bitter machen. Im Laufe der Jahre sieht man, was schiefläuft – der Ärger staut sich und man wird immer verbitterter.

Vielleicht sind Sie aber auch jemand, der das halbe Leben auf der Ersatzbank verbracht hat und jetzt endlich seine Chance sucht. Sie haben gewartet und alles Mögliche probiert – irgendwann muss doch einmal etwas kommen, das dem Tag und Leben Sinn gibt. Soll das alles gewesen sein?

Freundschaft mit Gott

Das Leben ist nicht fair. Das kann man zähneknirschend zur Kenntnis nehmen – oder aufhorchen. Denn Gott ist in gewissem Sinn auch nicht fair. Wäre er «fair» und gäbe jedem Menschen, was er verdient, wären wir arm dran. Aber Gott ist Liebe und Gnade. Er schenkt, was wir nie verdienen könnten – Leben, Sinn und Freiheit.

Ob uns die Ungerechtigkeit in der Welt frustriert oder unser eigenes Leben: Gott streckt uns in Jesus die Hand entgegen. Wir brauchen sie nur zu ergreifen. Das hat nichts mit Religion zu tun. Hier geht es um eine Freundschaft, die mehr ist als eine «Du-gibst-mir-dann-gebe-ich-dir»-Milchbüchlein-Rechnung. Es geht um eine persönliche Beziehung zu einem persönlichen Gott!

Neuland vor Ihnen

Egal, wo Sie sich ungerecht behandelt fühlen oder wo sie andere ungerecht behandelt haben. Sie können Gott direkt ansprechen und erleben, wie eine neue Dimension von Vergebung und Sinn in Ihr Leben kommt. Zum Beispiel so:

«Gott, ich habe bisher ohne dich gelebt. Das tut mir leid. Vergib mir. Ich möchte dich finden. Bitte nimm mich an und komm in mein Leben. Lehre mich, zu leben wie Jesus es tat. Bitte erneuere mich und schenke meinem Leben Sinn.»

Wenn Sie ein Gebet dieser Art ernsthaft sprechen, wird sich Ihr Leben verändern. Es wird etwas Neues wachsen. Sie werden einen inneren Frieden, eine ganz neue Freude und Freiheit erfahren. Um wachsen zu können, will dieses Neue gepflegt werden.

Sprechen Sie mit Gott!

Sie können mit Gott, Ihrem Vater, und mit Jesus, Ihrem Freund, immer reden. Das muss nicht zu einer speziellen Zeit oder an einem bestimmten Ort geschehen. Es kann zwar helfen, sich an ein ruhiges Plätzchen zurückzuziehen, aber Gott steht genauso im turbulenten Alltag an Ihrer Seite.

Lesen Sie die Bibel!

Die Bibel ist wie ein Spiegel: Wenn Sie hineinschauen, sehen Sie zuerst sich selbst. Bei genauerem Betrachten erkennen Sie Gott und wie sehr er sie liebt. Diese Liebe ist mit der Liebe ihres irdischen Vaters nicht zu vergleichen. Gottes Liebe bleibt immer dieselbe, aber er wird Sie verändern. Ein Tipp: Lesen Sie zuerst das Lukas-Evangelium.

Suchen Sie Gemeinschaft!

Der Glaube an Gott ist keine Privatsache. Schon die ersten Christen haben sich regelmässig getroffen, um gemeinsam zu singen und zu beten, Predigten zu hören und in der Bibel zu lesen. Am besten schliessen Sie sich ebenfalls einer Gemeinschaft in Ihrer Nähe an, welche die Bibel als Glaubensgrundlage hat.

Dieser Artikel stammt aus dem Jesus.ch-Print Nr. 45 zum Thema «Fairness». Hier können Sie die neue Ausgabe bestellen oder herunterladen und verteilen.

Zum Thema:
Sechs Tipps: «Fair-antwortlich» leben

Simon Bertschinger: «Ist Gott ein Spielverderber?»
Schiri und Religionslehrer: Primo Cirrincione: «Fairness heisst weitsichtig handeln»

Datum: 04.04.2018
Autor: Reinhold Scharnowski / Manuela Herzog
Quelle: Livenet

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