Bibelstudium: Lukas 22,35-38

Bibelstudium

Wie wird es weitergehen?

35 Jesus fragte seine Jünger: «Als ich euch damals ohne Geld, Tasche und Schuhe aussandte, habt ihr da Not leiden müssen?» «Nein, niemals!» beteuerten sie. 36 «Jetzt aber nehmt das Geld, das ihr habt, und euer Gepäck», forderte er sie auf. «Wer keine Waffe besitzt, soll seinen Mantel verkaufen und sich eine beschaffen. 37 Denn jetzt ist die Zeit da, in der sich auch dieses Wort an mir erfüllt: 'Man wird ihn wie einen Verbrecher behandeln.'2 Alles, was die Propheten von mir geschrieben haben, geht nun in Erfüllung.» 38 «Herr», riefen die Jünger, «wir haben hier zwei Schwerter.» Doch Jesus unterbrach sie: «Genug damit!»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

22,35 Früher einmal hat der Herr die Jünger "ohne Börse und Tasche und Sandalen" ausgesandt" - nur mit dem absoluten Minimum. Das Allernötigste sollte für sie reichen. Und so war es auch gewesen. Sie mussten bekennen, dass ihnen "nichts" gefehlt habe.

22,36 Doch nun würde er sie bald verlassen, und sie mussten in eine neue Phase des Dienstes für ihn eintreten. Sie würden Armut, Hunger und Gefahren ausgesetzt sein, und es würde notwendig werden, für ihre laufenden Bedürfnisse Vorsorge zu tragen. Nun sollten sie "eine Börse, . . . eine Tasche" mitnehmen, und wenn sie kein "Schwert" hätten, sollten sie ihr "Kleid" verkaufen und "ein Schwert" dafür kaufen. Was meinte der Retter, als er den Jüngern befahl, "ein Schwert zu kaufen?" Es ist eindeutig, dass er nicht gemeint haben kann, dass die Jünger das Schwert als Angriffswaffe gegen andere Menschen einsetzen sollten. Das wäre eine Verletzung seiner Lehren in solchen Abschnitten wie: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft" (Joh 18,36). "Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen" (Matth 26,52). "Liebt eure Feinde (Matth 5,44). "Wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere dar" (Matth 5,39; s. a. 2. Kor 10,4). Was meinte also Jesus mit Schwert?

1. 1. Einige sind der Meinung, dass er das Schwert des Geistes meinte, welches das Wort Gottes ist (Eph 6,17). Das ist möglich, doch müsste man dann die Börse, die Tasche und das Kleid ebenfalls geistlich deuten.

2. 2. Williams ist der Ansicht, dass das Schwert für den Schutz einer ordentlichen Regierung steht und verweist auf Römer 13,4, wo das Schwert für die Macht der Verwaltung steht.

1. 3. Lange sagt, dass das Schwert zur Verteidigung gegen menschliche Feinde bestimmt war, jedoch nicht zum Angriff. Doch Matthäus 5,39 scheint den Gebrauch des Schwertes auszuschliessen, selbst zur Verteidigung.

2. 4. Einige Ausleger sind der Ansicht, dass das Schwert nur zur Verteidigung gegen wilde Tiere gedacht war. Das ist durchaus möglich.

22,37 Vers 37 erklärt, warum es notwendig geworden war, dass die Jünger nun eine Börse, eine Tasche und ein Schwert mitnehmen sollten. Der Herr war bis zu diesem Zeitpunkt bei ihnen gewesen und sorgte für ihre zeitlichen Bedürfnisse. Schon bald würde er jedoch von ihnen gehen, um die Prophezeiung von Jesaja 53,12 zu erfüllen. Seine Aufgabe war "vollendet", dass heisst, sein irdisches Leben und sein irdischer Dienst würden schliessen, indem er "unter die Gesetzlosen gerechnet" würde.

22,38 Die Jünger missverstanden den Herrn vollständig. Sie zeigten ihm "zwei Schwerter", und meinten, dass sie damit für alle kommenden Schwierigkeiten gerüstet wären. Der Herr Jesus beendete das Gespräch, indem er sagte: "Es ist genug." Sie dachten offensichtlich, dass sie den Versuch seiner Feinde ihn umzubringen mit Schwertern verhindern könnten. Doch nichts lag ihm ferner!

Datum: 01.04.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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