Bibelstudium: Lukas 23,39-41

Bibelstudium

39 Auch einer der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, lästerte: «Bist du nun der Messias? Dann beweise es! Hilf dir selbst und uns!» 40 Aber der am anderen Kreuz wies ihn zurecht: «Fürchtest du Gott nicht einmal jetzt, kurz vor dem Tod? 41 Wir hängen hier zu Recht. Wir haben den Tod verdient. Der hier aber ist unschuldig; er hat nichts Böses getan.» 42 Zu Jesus sagte er: «Herr, denke an mich, wenn du in dein Königreich kommst!» 43 Da antwortete ihm Jesus: «Ich versichere dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

23,39-41 Wir erfahren aus den Erzählungen der anderen Evangelien, dass beide Räuber Jesus zunächst lästerten. Wenn er der Christus war, warum "rettete" er sie dann nicht alle? Doch dann änderte einer der beiden seine Meinung. Er wandte sich an seinen Genossen und "strafte ihn" für seine Respektlosigkeit. Schliesslich litten sie beide für Verbrechen, die sie begangen hatten. Sie hatten ihre Strafe verdient. Doch "dieser" an dem mittleren Kreuz hatte "nichts Ungeziemendes getan".

23,42 Er wandte sich an Jesus und bat den "Herrn" (LU 1912),66) seiner zu "gedenken", wenn er wiederkehren und sein "Reich" auf Erden gründen würde. Solch ein Glaube ist bemerkenswert. Der sterbende Verbrecher glaubte, dass Jesus von den Toten auferstehen und einmal die Welt regieren würde.

23,43 Jesus belohnte seinen Glauben mit der Verheissung, dass sie beide noch an diesem Tage gemeinsam "im Paradies" sein würden. Das "Paradies" entspricht dem dritten Himmel (2. Kor 12,2.4) und bedeutet den Aufenthaltsort Gottes. "Heute" - welch eine Geschwindigkeit! "Mit mir" - welch eine Begleitung! "Im Paradies" - Welch eine Freude! Charles R. Erdman schreibt:

Die Geschichte enthüllt uns die Wahrheit, dass die Erlösung von Busse und Glauben abhängt. Doch sie enthält auch noch andere wichtige Aussagen. Sie erklärt, dass die Erlösung unabhängig von Sakramenten ist. Der Dieb ist nie getauft worden, noch konnte er am Abendmahl teilnehmen.. . . Er bekannte mutig seinen Glauben vor einer feindlichen Menschenmenge und inmitten der Spötteleien und schadenfreudigen Bemerkungen der Oberen und Soldaten, doch wurde er ohne jeden formellen Ritus errettet. Auch zeigt die Geschichte, dass die Errettung ohne gute Werke geschieht.. . . Auch zeigt sie, dass es den sogenannten "Seelenschlaf" nicht gibt. Die Leiber der Menschen mögen schlafen, doch das Bewusstsein bleibt nach dem Tode wach. Und wieder wird deutlich, dass es kein "Fegefeuer" gibt. Aus einem Leben voll Schmach und Sünde ging der reuige Verbrecher sofort in einen Zustand der Seligkeit über. Und wieder müssen wir anmerken, dass die Errettung nicht universal ist. Es waren zwei Verbrecher, und nur einer wurde errettet. Und als letztes sollten wir noch anmerken, dass die Grundlage echter Freude, die über den Tod hinausgeht, im persönlichen Umgang mit Christus liegt. Das Zentrum der Verheissung an den sterbenden Verbrecher war: "Du wirst bei mir sein." Das ist unsere selige Sicherheit, dass abscheiden bedeutet, "bei Christus zu sein", was "weitaus besser" ist.67)

Es ist möglich, dass von zwei Menschen, die an der Seite Jesu sind, einer in den Himmel kommt, der andere in die Hölle. Auf welcher Seite des Kreuzes stehst du?

Datum: 12.04.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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