Wenn der Sturm aufkommt

Mit Gott im Gegenwind

Kennen Sie das? Das Leben läuft gerade mal glatt und perfekt, wie man es sich wünscht, da bricht ein unerwartetes Gewitter ein: die unheilbare Krankheit, Mobbing am Arbeitsplatz, der Zerbruch einer Beziehung. Was gibt Halt in den Stürmen des Lebens?
Gewitter

In meinen letzten Ferien machte ich in Österreich eine Fahrradtour am Fluss Drau. Es war eine wunderbare Tour. Vor allem auf den Schlussspurt freute ich mich, denn die letzten zwölf Kilometer würden leicht bergab gehen. So richtig zum Geniessen, dachte ich mir. Doch als dann die Schlussphase kam, legte der Wind so einen Zacken zu, dass ich, statt es ruhig auslaufen zu lassen, heftig ankämpfen musste, um überhaupt vorwärts zu kommen.

Während ich mich am Anfang noch ärgerte, dass ich mir das Ziel so hart erkämpfen musste, kamen mir Menschen in den Sinn, die momentan in ihrem Leben auf einer ähnlichen Wegstrecke sind. Statt zu geniessen, müssen sie kämpfen: Da läuft es im Beruf super, die Aufträge kommen herein, doch da ist der Mitarbeiter, der einem das Leben so schwer macht. Da hat eine Person das Pensionsalter erreicht und freut sich so richtig darauf und kaum hat sie ihre Arbeit abgegeben, wird Krebs diagnostiziert.

Halt im schlimmsten Sturm

Ich bin überzeugt, wir alle haben es schon erlebt, dass auf unserem Lebensweg ein starker Wind oder sogar ein Sturm aufgekommen ist, gegen den wir hart ankämpfen mussten, um vorwärts zu kommen. Auch der berühmte König David aus dem Alten Testament hat die Stürme des Lebens gekannt. Und wie oft wird er gedacht und vielleicht auch gesagt haben: «Gott, mein Leben könnte im Moment so gut sein, wären da nicht meine Feinde.» Was half ihm, diese Lebensstrecken bewältigen zu können?

David kommt mit seiner Not vor Gott, er nimmt kein «Blatt vor den Mund», sondern er schreit zu ihm. Dabei hält er sich ganz an Gott fest. Im Psalm 37 heisst es z.B.: «Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird`s wohlmachen.» Oder in Psalm 38 sagt David: «Ich harre, Herr, auf dich, du, Herr, mein Gott, wirst erhören.» David lässt Gott nicht los. Am Gegenwind kann David nichts ändern, aber er erfährt, dass er in Gott einen Halt hat, mit dem er dem Sturm entgegen treten kann.

Auch wenn bei uns der Gegenwind oft länger andauert als zwölf Kilometer, so dürfen wir Eines wissen: Der lebendige Gott, der sich uns in Jesus Christus gezeigt hat, er ist mit uns auf unserem Weg. Er hörte unsere Schreie trotz Gegenwind.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie bei Gegenwind nicht aufgeben, denn der lebendige Gott gibt Sie auch nicht auf, sondern er nimmt sinnbildlich Ihre Hand und führt sie durch den Sturm zum Ziel. Vielleicht dürfen Ihnen die Psalmen aus der Bibel dabei helfen.

Die Autorin ist Pfarrerin der evang.-ref. Landeskirche in Rupperswil/AG.

Datum: 22.10.2013
Autor: Christine Bürk
Quelle: Oberländer Sonntagsblatt

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