Türkin findet neue Identität

«Endlich habe ich die Freiheit, von der ich immer träumte»

Schon als Kind erfährt Isik Abla viel Ablehnung. Das Gefühl der Wertlosigkeit zieht sich weiter durch ihr Erwachsenenleben. Zwei Ehen zerbrechen und damit auch ihr letzter Mut. Als die Türkin beschliesst, Selbstmord zu begehen, greift Gott ein.
Isik Abla
Isik Abla fand in Jesus eine neue Identität als geliebte Königstochter.
Isik Abla inspiriert heute viele als Rednerin und Evangelistin.

Ich bin in der Türkei aufgewachsen. Mein Vater war ein notorischer Fremdgänger und meine Mutter fühlte sich immer minderwertig. Jedes Mal, wenn sie von einer neuen Affäre erfuhr, brach sie zusammen. Während meine Eltern stritten und die Türen knallten, versteckte ich mich. Denn wenn sie mich fanden, bekam ich alles ab. Meine Mutter schrie dann: «Das ist alles deine Schuld! Ich wünschte, du wärst nie geboren!» Und mein Vater schlug mich. Ich glaubte, dass ich dumm, hässlich und wertlos war. Und dass ich am Unglück meiner Eltern Schuld sei.

Meine Bemühungen für Gott

Mit meiner Oma lernte ich den Koran auswendig und versuchte, eine gute Muslimin zu sein. Es war tröstlich zu wissen, dass es da oben jemanden gab. Ich dachte, wenn ich nur gut genug für Gott werde, dann kann er meine Situation verändern. Aber obwohl ich fünf Mal am Tag betete und mich sehr bemühte alles richtig zu machen, reagierte Gott nicht. Es kam nie etwas zurück. Irgendwann glaubte ich, dass er voller Hass ist und kein Interesse an mir hat.

Von Wolke sieben in die brutale Realität

In der Oberstufe lernte ich einen jungen Mann kennen, der ein fanatischer Muslim war. Ich glaubte, dass er mich liebt und wir heirateten. Doch statt Liebe und Glück erwartete mich die harte Realität. Mein Mann behandelte mich ohne jeden Respekt. Wenn er wütend war, verprügelte er mich, spuckte mich an oder zerrte mich an den Haaren. Sogar in der Öffentlichkeit ohrfeigte er mich. Wieder glaubte ich, es wäre meine Schuld.

In meiner Arbeit bekam ich ganz anderes Feedback. Man sagte mir, dass ich klug sei und ich wurde befördert. Doch je erfolgreicher ich wurde, desto mehr unterdrückte mich mein Mann. Als er mich schliesslich mit einem Messer bedrohte, beschloss ich, ihn zu verlassen. Laut Koran dürfen Männer ihre Frauen schlagen, aber von umbringen steht dort nichts. Wir liessen uns scheiden und ich träumte davon, nun endlich frei zu sein. Dafür wollte ich ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten: in die USA.

Missglückter Neuanfang

Obwohl ich ein neues Leben in einem fremden Land begann, veränderte sich in mir nichts. Es ist ganz gleich, wo man hingeht, man nimmt sich immer mit. Ich heiratete noch einmal, diesmal einen Drogensüchtigen, wir bekamen ein Kind, doch wieder ging es schief. Auch mein zweiter Mann behandelte mich wie Dreck. Mit 28 Jahren war ich also zweimal geschieden und alleinerziehend. Ich war eine Versagerin. Immer wieder kamen mir Suizidgedanken.

Mein damaliger Chef war begeisterter Christ. Es war für mich schwer nachzuvollziehen, aber er war Feuer und Flamme für seinen Gott. Für mich waren Christen Ungläubige, aber ich musste zugeben, dass ihr Gott mit ihnen kommunizierte und in ihr Leben eingriff. Das traf mich schwer. Mich hasste Gott. Er redete nicht mit mir und mein Schicksal liess ihn völlig kalt. Was war mein Dasein da überhaupt noch wert? Ich beschloss, mein Leben zu beenden.

Es war mitten während der Arbeit und voll Bitterkeit ging ich auf die Toilette. Dort fing ich an mit Gott zu reden: «Warum hasst Du mich? Was habe ich Schlimmes getan? Gott, ich klopfe an deine Türe! Wirst du sie endlich öffnen?» Aufgelöst ging ich zurück an meinen Arbeitsplatz.

Gott greift ein

Wenig später rief mich mein Chef zu sich. Als ich Platz nahm, sagte er: «Das mag für Sie sehr seltsam klingen, aber Jesus hat gerade zu mir gesprochen. Er hat mir erzählt, was Sie vorhaben. Und er möchte, dass ich Ihnen sage: Sie sind nicht allein. Er hat Sie nie im Stich gelassen. Als Sie misshandelt wurden, war Jesus immer an Ihrer Seite. Er liebt Sie so sehr und er will der Mittelpunkt Ihres Lebens sein.» Von seinen Worten ging eine Wahrheit aus, die mich mitten ins Herz traf. Ich fiel auf die Knie, mit dem Gesicht auf den Boden und fing bitterlich an zu weinen. Alles, was ich sagen konnte war: «Ja, Jesus.» Und mit diesen Worten zog ein tiefer Friede in mich ein, eine Liebe, die mich ganz umhüllte und die Freiheit, von der ich immer geträumt hatte.

Heute bin ich ein anderer Mensch. Gott ist für meine Schmerzen gestorben und hat mein Innerstes geheilt. Er hat mir gezeigt, wer ich in seinen Augen bin. Und das hat mich frei und froh gemacht.

Gott nahm meinen Müll und verwandelte ihn in einen Schatz; er nahm mein Chaos, und verwandelte es in eine Botschaft.

Heute ist Isik Abla Fernsehmoderatorin eines christlichen Programms, das 500 Millionen Menschen in der muslimischen Welt mit dem Evangelium erreicht – 250 Millionen allein durch die Sozialen Medien – und ist auch als Evangelistin und Rednerin unterwegs.

Zur Webseite:
Isik Abla

Zum Thema:
Den neuen Glauben von Isik kennenlernen
Muslimin begegnet Jesus: «Ich bin kein Mensch zweiter Klasse!»
Iranische Ex-Muslima: «Gott brachte mich nach Belgien, damit ich ihn finde»

Datum: 22.10.2016
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / cbn.com

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service