Jeden Tag ihm die Tür öffnen

"Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. Darum wird euer Haus (von Gott) verlassen."

Für viele sind die Tage zwischen den Jahren und zu Beginn des neuen Jahres eine Zeit des Innehaltens; manche ziehen Bilanz, andere machen Pläne oder nehmen sich etwas vor, was sie im neuen Jahr erreichen wollen. Aber was könnte Jesus beschäftigen, wenn er mit uns an das neue Jahr denkt?

Zieht Jesus auch Bilanz von meinem letzten Jahr? Ist er gespannt auf meine Vorsätze und Absichten für das neue Jahr? Mir scheint, auf der Agenda von Jesus für mich steht ein anderer Gedanke. Er sagt zu mir: „Ich möchte, dass Du zu mir kommst, dass dieses Jahr ein Jahr wird, in dem Du meine Nähe suchst und ich mich um Dich kümmern kann.“

Eine Zeit der Erschütterungen

Wir leben in unserer westlichen Welt in einer Zeit der Erschütterungen. Doch wir nehmen das selbst kaum wahr, weil es keine unmittelbar gefährlichen Bedrohungen wie Naturkatastrophen, Hunger oder Kriege sind. Stattdessen können wir, wenn wir regelmässig die Nachrichten verfolgen, sehen, dass viele Menschen in Verantwortung korrupt sind und nur an ihren Vorteil denken.

Waren es in früheren Jahren vor allem die Politiker, so hat das Scheinwerferlicht der Medien nun die Manager erreicht. So viele Skandale wie noch nie wurden aufgedeckt - VW und Siemens sind da nur die traurige Spitze. Das lässt die Frage aufkommen, wem man noch trauen kann.

Und dann die Sicherungssysteme, die uns bei Arbeitslosigkeit, Krankheit und Alter auffangen sollen - sie sind so unsicher wie noch nie. Also: Wir leben in unruhigen, in unsicheren Zeiten.

Bedrohungen, die wir nicht greifen können

Heutige Bedrohungen sind eher unterschwellig: Terrorismus - die Möglichkeit, dass jederzeit etwas Schlimmes passieren kann. Globalisierung - die Angst oder doch zumindest die Sorge um den Arbeitsplatz. Und die Umwelt: Treibhauseffekt, Klimawandel, Erderwärmung, zu Ende gehende Energieressourcen. All‘ das sind grosse, aber auch kaum greifbare Bedrohungen, denen wir als Einzelne nicht entgegentreten können, auch wenn wir noch so mutig und stark sind.

Jesus: „Damit ihr in mir Frieden habt“

Jahresende - das ist nicht nur Ausblick, sondern auch Rückblick auf das Vergangene, und damit auch Abschied. Als Jesus vor seinem grossen Abschied stand, sprach er mit seinen Jüngern. Eines seiner Worte an sie lautete: „Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“ (Die Bibel, Johannes 16,33) Was für ein Wort und was für eine Zusage!

Fester Stand gesucht

Wir brauchen in diesen unsicheren Zeiten einen eigenen festen inneren Stand, sonst werden uns die Negativ-Nachrichten in einen Sog des Pessimismus ziehen, wie ein Strudel. Diesen Stand will Jesus uns geben; keinen, den wir uns verdienen oder durch Vorsätze erarbeiten - sondern einfach geben. Er sieht die unruhigen Zeiten und sorgt sich um mich.

Jesus sorgt sich um mich

Als Jesus einmal auf Jerusalem schaute und sah, dass man seine Botschaft nicht aufnehmen wollte, rief er aus: „Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. Darum wird euer Haus (von Gott) verlassen.“ (Matthäus 23,37-38)

Das ist es, was Jesus will. Er will bei uns sein. Er will unsere Nähe und jeden Schritt mit uns gehen - er will mit uns leben. Nicht nur dann, wenn wir uns tolle Vorsätze vornehmen oder wenn unsere Jahresbilanz mal etwas besser ausfällt als gewöhnlich. Das ist nicht sein Thema. Das Bild von der Henne drückt etwas unglaublich Fürsorgliches aus; es ist ein Bild, das eher von einer Mutter spricht, vielleicht ein Bild, das wir so von Jesus nicht haben. Jesus sagt zu mir: „Ich will Dich leiten, ich will Dich an die Hand nehmen. Ich will Dich führen und ich sorge mich um Dich.“

Jesus hereinbitten

Aber, wie kann das geschehen in dem neuen Jahr? Jesus geht immer nur so weit mit, wie wir ihn einladen und zu uns bitten. Er sagt es so: „Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten....“ (Die Bibel, Offenbarung 3,20) Dieses Tür aufmachen - das ist ein Schritt, den wir vielleicht ganz bewusst schon einmal getan haben. Es sollte ein Schritt sein, den wir in diesem Jahr immer wieder tun, damit er mit uns gehen, uns begleiten und sich um uns kümmern kann. Er wartet darauf, dass wir ihm die Tür aufmachen.

Datum: 31.12.2006
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet.ch

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