Ostergärten werden immer beliebter

Die  Erlebnisausstellungen machen das biblische Geschehen zu Leidensweg und Auferstehung Jesu Christi sinnlich erfahrbar. 30 Ostergärten sind auf der zentralen Internetseite sinnenpark.de verzeichnet.
Grosse Publikumsmagneten mit jeweils bis 15.000 Besuchern seien in den vergangenen Jahren die Ostergärten in den baden-württembergischen Städten Messkirch, Tuttlingen und Pforzheim gewesen, sagte Lutz Barth, der mit seiner Frau Annette das Konzept entwickelt hat, gegenüber idea. Die Ostergärten machen die Passionsgeschichte an verschiedenen Stationen erlebbar. Dazu gehören der Einzug in Jerusalem, das Passahmahl und die Kreuzigung. Vor historischen Kulissen werden interaktive Elemente sowie Hörszenen und Düfte geboten. Weil die Ostergärten sehr arbeitsaufwendig seien, führe nicht jede Gemeinde in jedem Jahr das Projekt durch, so Lutz Barth.

«Grossartiger Selbstläufer»

Erstmals lädt die Freie evangelische Gemeinde Wissenbach (Eschenburg/Mittelhessen) zu einem Ostergarten ein. Die Kirchengemeinde und der CVJM beteiligen sich. «Wir hätten gar nicht viel Werbung machen brauchen – das ist ein grossartiger Selbstläufer», teilte Pfarrer Martin Wieschemann idea mit. Die Führung dauert knapp eine Stunde. Pro Tag kommen etwa 160 Besucher. Insgesamt haben sich rund 2.000 Personen angemeldet. Wieschemann: «Bei vielen ist deutlich spürbar, dass sie von der Ostergeschichte tief berührt sind und merken, dass sie etwas mit ihrem ganz persönlichen Leben zu tun hat.»

Am Kreuz fliessen oft Tränen

Im Zentrum des Ostergartens in der Freien evangelischen Gemeinde in Dortmund steht ein Kreuz, auf dem Begriffe wie «heilen» und «vergeben» aufgesprüht sind. «Das Kreuz wirkt mit seiner zeitgenössischen Gestaltung sehr eindrucksvoll. Immer wieder ist es erstaunlich, wie sehr die Menschen ergriffen sind, wenn sie am Ende die Steine als Symbol für die Schuld dort ablegen – dann fliessen oft die Tränen,» sagte Mitinitiatorin Hille Herrmann gegenüber idea. 2010 seien 2.850 Besucher gekommen. In den vergangenen Jahren habe man viele Menschen erreicht, die dem Glauben fern standen: «Auch wenn dem bestimmt längere Prozesse voraus gegangen sind – einige haben nach der Begehung des Ostergartens eine Entscheidung für ein Leben mit Christus getroffen.»

 
Auch in der Schweiz werden – zuweilen in einem kleineren Rahmen – Ostergärten gestaltet. Auf 300 Quadratmetern hat der Bibellesebund in Winterthur mit aufwendiger Technik un dvielen neuen Ideen eine ganze Tour durchs Neue Testament realisiert. Ein grösseres Projekt hat die katholische Kirchgemeinde St. Finden in St. Gallen gestaltet. Der Sinnenpark Ostergarten ist vom 15. – 29. April 2011, jeweils von 10 – 18 Uhr (am Sonntag ab 11 Uhr) geöffnet. Einen weiteren Ostergarten bietet vom 10. – 25 April die Evangelische Täufergemeinde (ETG) in ihren Räumen an. Ein ähnliches Angebot wie in St. Gallen gibt es seit dem 17. April auch in der Evangelisch-methodistischen Kirche Glarus.