Kann ein liebender Gott die Hölle wollen?

Fegefeuer

"Wir kommen alle, alle in den Himmel" - ein lustiges Schunkellied. Weniger lustig ist, dass es nicht der Realität entspricht. Himmel oder Hölle? Die Frage betrifft alle.

"Kann der liebende Gott eine Hölle wollen?" "Hölle - das ist doch nur Angstmacherei, Quatsch, Pfaffen- und Predigergeschwätz!" Ähnliche Aussagen habe ich wiederholt gehört. Ich möchte deshalb anhand von Lukas 16,19-31 Antworten darauf geben.

Nicht das Ende

Beim Lesen der Evangelien ist mir aufgefallen, dass Jesus mehr von der Hölle als vom Himmel gesprochen hat. Er hat sogar vor ihr gewarnt (Markus 9,43-48). Warum? Gewiss nicht, um Druck zu machen oder zu verängstigen. Jesus wollte nicht als Spielverderber auftreten oder uns Menschen die "Hölle heiss machen". Nein, er will uns damit die Gegenwart und die Zukunft wichtig machen! Jesus lässt uns wissen, dass mit dem Tod nicht alles aus ist. Im Gegenteil, dann geht es erst richtig los, denn dann kommt die Ewigkeit, die wir alle vor uns haben.

Die grosse Scheidung

Das Sprichwort sagt zwar "Ob arm, ob reich - im Tode gleich", aber die Bibel sagt etwas anderes! Gerade im Tod werden die Menschen getrennt (vergleiche Matthäus 7,13+14; 25,31-46; Offenbarung 20,10-15), und zwar radikaler als sonstwo im Leben. Die einen dürfen in der Nähe Gottes sein, das bedeutet im Himmel, und die anderen müssen fern von Gott sein, in der Hölle. Hölle bedeutet einsehen müssen, dass das wahr ist, was man ein Leben lang ablehnte und als antiquiert betrachtete: Es gibt einen Gott, und es gibt auch ein Zuspät. Und eines steht fest: In der Hölle wird es keine Atheisten mehr geben, die die Existenz Gottes verneinen. Die das zu Lebzeiten getan haben, müssen nun ihren Irrtum bekennen. Seinen Irrtum einsehen, aber nicht mehr korrigieren können, das ist die Hölle.

Wechsel nicht möglich

Ein Wechsel von der Hölle in den Himmel ist nachträglich nicht mehr möglich. Die unbiblische Lehre von der Allversöhnung entspricht einem menschlichen Wunschdenken und möchte die Gewissen entlasten, dabei aber nicht wahrhaben, dass Gott so handeln kann. Der Tod, so das Gleichnis in Lukas 16, nagelt uns unwiderruflich auf das Ergebnis unseres Lebens fest. Verdammt in alle Ewigkeit - wer kann das verstehen? Wo bleibt da die Liebe Gottes? Kann der liebende Gott das wirklich wollen?

Seine Liebe besteht erstens darin, dass er uns informiert. Gott tut das in der Bibel offen und ehrlich. Ihre bittere Wahrheit über dem menschlichen Leben heisst: Der Mensch ist bereits verurteilt und verloren (Römer 3,9-24). Aber, und das ist der hoffnungsfrohe zweite Ausdruck seiner Liebe: Gott lässt uns nicht hängen! Vielmehr geht er uns Menschen nach und ruft uns. Er stellt sich an unseren Lebensweg und ruft uns vom falschen auf den richtigen Weg. Er ruft zur Umkehr und Hinwendung an ihn. Sein Herz ist randvoll mit Liebe zu uns Menschen. Deshalb tut er alles, um uns vor der Hölle zu retten. Dafür liess er seinen Sohn sterben (Johannes 3,16), weil er nicht will, dass wir Menschen in die Hölle kommen.

Das Rettungsangebot

Ist uns bewusst, warum es den Karfreitag gibt? Weil jeder Schuld in seinem Leben hat! Die Bibel nennt diese Schuld Sünde. Und einer musste diese Schuld bezahlen. Jesus tat es aus Liebe zu Ihnen und zu mir. Er will uns im Himmel haben, dazu hat er uns geschaffen. Aber, entweder der Mensch bezahlt seine Schuld selbst, in der Hölle, oder Jesus bezahlt sie für uns am Kreuz. Das hat er bereits getan. Wollen wir sein Rettungsangebot annehmen?

Wer den Lebensretter ablehnt, hat auch kein Recht, sich zu beschweren, wenn er in die Hölle kommt. Wer sein Leben ohne Gott leben will, muss auch die Ewigkeit ohne ihn verbringen. Das ist folgerichtig. Gott ist fair! Wer sein Leben lang Gott ablehnt, den wird er nicht zwingen, mit ihm die Ewigkeit zu verbringen. Wir kommen eben nicht alle in den Himmel, weil wir brav oder getauft sind. Die Bibel spricht davon, dass Menschen auch in die Hölle kommen. Um uns davor zu bewahren, ist Jesus Mensch geworden (Weihnachten), gestorben (Karfreitag), auferstanden (Ostern) und zum Vater im Himmel zurückgekehrt (Himmelfahrt).

Zuverlässige Information

Wer auf einen himmlischen Reporter oder einen Berichterstatter aus der Hölle wartet, tut das vergeblich. "Wir haben weiter nichts als Mose und die Propheten", das heisst wir haben weiter nichts als die Bibel. Sie ist unsere einzige Informationsquelle - aber die beste und zuverlässigste! Die Bibel sagt nicht viel über das Leben nach dem Tod, aber sie sagt uns klar, dass es "dem Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben und danach das Gericht zu empfangen" (Hebräer 9,26). Jeder von uns bekommt am Ende des Lebens einmal die Quittung. Die Bibel sagt das so: "Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten" (Galater 6,7). Deshalb kommt alles darauf an, dem von Gott geschenkten Leben das richtige Ziel zu geben, es nach Gott auszurichten! Jesus will uns mit dieser Geschichte nicht "das Spiel verderben" oder gar "die Hölle heiss machen". Nein, er will uns die Gegenwart und die Zukunft wichtig machen.

Was Himmel und Hölle mit dem Leben des einzelnen Menschen zu tun haben? Eine ganze Menge! Es geht um nichts weniger als um unser Leben und um die Ewigkeit. Jesus informiert uns über Himmel und Hölle. Wo werden wir die Ewigkeit verbringen?

Datum: 29.03.2002
Autor: Adalbert Kanzinger
Quelle: Chrischona Magazin

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