Griechisch-orthodoxes Kloster in Türkei erneut im Aufbau
In den Ruinen der Marienabtei «Phaneromeni» an der südlichen Küste des Marmarameeres feierte der Patriarch erstmals seit 93 Jahren einen Gottesdienst. Zu diesem Anlass wurde Bartholomaios I. laut der «Arbeitsgemeinschaft Orthodoxer Kirchen in der Schweiz» (AGOK) zum Abt des nun wieder errichteten «Patriarchalklosters» eingesetzt.
Zur Seite stand ihm Huseyin Sari, Bürgermeister der Stadt Erdek, von der «Republikanischen Volkspartei», die sich mittlerweile für die Christen in der Türkei einsetze. Erdek liegt am Südufer des Marmarameeres und dies westlicher – aber dennoch auf asiatischem Boden – als Istanbul, das am Nordufer liegt.
Christenheit wiederbeleben
Der Geistliche betonte in seiner Festrede, dass das Patriarchat von Konstantinopel Boden zurückgewinnen will, der bei den grossen Christenvertreibungen vor rund 100 Jahren abhandengekommen ist. Bislang waren orthodoxe Gottesdienste weitgehend untersagt. Wunsch von Bartholomaios I. ist laut AGOK das Wiederbeleben der kleinasiatischen Christenheit.
Das Kloster, das nun wieder blühen soll, war im byzantinischen und osmanischen Reich bedeutsam. Nachkommen von damals vertriebenen Christen leben heute nahe der griechischen Stadt Chalkis auf der Insel Euböa, etliche von ihnen waren in die Türkei gepilgert, um an der Feier teilzunehmen.
Datum: 07.09.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch / Arbeitsgemeinschaft Orthodoxer Kirchen in der Schweiz (AGOK)