Schöpfung: Die Fossilien sagen Ja (Kapitel 7)

FossilienIn den vorangegangenen Kapiteln haben wir Beispiele über Beispiele von Fehlschlägen angeführt, die von der Evolutionstheorie vorhergesagten Übergangsformen zu finden. Einige mögen vielleicht annehmen, dass wir voreingenommen, eine Auswahl an Beispielen getroffen haben, wo bisher noch keine Übergangsformen gefunden worden sind, und viele andere Beispiele mit bekannten Übergangsformen zwischen grundsätzlich verschiedenen Tier- oder Pflanzenarten ausgelassen haben. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein als diese Vermutung.

Die in diesem Buch angeführten Beispiele sind keineswegs Ausnahmen, sondern sollten die Eigenschaften der fossilen Überlieferung illustrieren. Es sind zwar Übergänge auf subspezifischem Niveau festzustellen und vielleicht auch einige auf dem Niveau der Arten, aber das Fehlen von Übergangsformen zwischen höheren Kategorien (die geschaffenen Arten nach dem Schöpfungsmodell) erweist sich als regelmässig und systematisch_ Wir wollen im folgenden die-se Feststellung durch veröffentlichte Statements von Evolutionstheoretikern belegen.

Zunächst werden wir den führenden Evolutionspaläontologen der Welt, George Gaylord Simpson, zitieren. In seinem Buch Tempo and Mode in Evolution (Zeit und Ablauf der Evolution) stellt er unter dem Abschnitt „Major Systematic Discontinuities of Record" (Wichtige systematische Unregelmässigkeiten der Überlieferung) fest, dass nirgendwo auf der Erde die Spur eines Fossils gefunden wurde, das die beträchtliche Lücke zwischen Hyracotherium, vielen Evolutionisten zufolge das erste Pferd, und seiner angeblichen Vorfahrenordnung Condylarthra schliessen könnte. Er fährt fort:

„Dies gilt für alle 32 Säugetierordnungen. ... Die frühesten und primitivsten bekannten Glieder jeder Ordnung weisen bereits die grundlegenden, ordnungsspezifischen Merkmale auf und es ist in keinem Fall auch nur eine annähernd kontinuierliche Folge von einer Ordnung zur nächsten bekannt. In den meisten Fällen ist der Bruch so abrupt und die Lücke zu gross, dass der Ursprung der Ordnung spekulativ und umstritten ist."1

Später (S. 107) erklärt Simpson:

„Dieses regelmässige Fehlen von Übergangsformen beschränkt sich nicht nur auf Säugetiere, sondern ist, wie schon seit langem von Paläontologen bemerkt, ein fast universelles Phänomen. Es gilt für fast alle Ordnungen aller Tierklassen, sowohl bei Wirbeltieren als auch bei Wirbellosen. Mehr noch, es trifft auch auf die Klassen und grossen Tierstämme und offensichtlich auch auf die analogen Pflanzenkategorien zu."

In seinem Buch The Meaning of Evolution (Die Bedeutung der Evolution) erklärt Simpson in Hinsicht auf neue Stämme, Klassen oder anderen wichtigen Gruppen:

„Der Prozess, der solche radikalen Ereignisse in der Evolution hervorruft, ist Gegenstand einer der ernstesten bestehenden Diskussionen unter qualifizierten Evolutionisten. Die Frage dabei ist, ob solche wichtigen Ereignisse plötzlich auftreten, also durch irgendeinen Vorgang, der denen bei geringeren oder langsameren evolutionistischen Veränderungen nicht ähnlich ist, oder ob die gesamte Evolution, einschliesslich dieser wichtigen Veränderungen, durchwegs mit denselben Prinzipien und Vorgängen, deren Ergebnisse je nach Zeitspanne und je nach relativer

Selektionsintensität grösser oder kleiner ausfallen können, und nach anderen wesentlichen Variablen in jeder gegebenen Situation erklärt werden kann."

„Dass es die Möglichkeit für solch einen Disput gibt, besteht in der Tatsache, dass Übergänge zwischen wichtigen Organisationsstufen selten gut durch Fossilien belegt werden können. In dieser Hinsicht besteht ein Hang zur systematischen Unregelmässigkeit in der Überlieferung der Geschichte des Lebens. Es ist daher möglich zu behaupten, dass diese Übergänge nicht überliefert sind, weil sie nicht existierten, dass diese Veränderungen nicht durch Übergänge entstanden sind, sondern durch Sprünge in der Evolution."2

Wären Stämme, Klassen, Ordnungen und andere wichtige Gruppen durch Übergansformen miteinander verbunden und würden sie nicht urplötzlich in der fossilen Überlieferung auftauchen, müsste man ihr Erscheinen natürlich auch nicht als „radikales Ereignis" bezeichnen. Ausserdem kann nicht häufig genug betont werden, dass selbst Evolutionisten unter-einander argumentieren, ob diese wichtigen Kategorien plötzlich entstanden sind oder nicht! Und genau das ist das Argument der Schöpfungswissenschaftler, dass diese Formen wirklich plötzlich auftauchen und dass Übergangsformen nicht zu finden sind, weil sie niemals existiert haben. Kreationisten würden Simpsons Feststellung wie folgt umformulieren:

„Es ist daher möglich zu behaupten, dass diese Übergänge nicht überliefert sind, weil sie nicht existierten, dass diese wichtigen Arten erschaffen wurden und sich nicht in einem langsamen Evolutionsprozess entwickelt haben."

In einem jüngeren Werk erklärt Simpson: „Es ist ein Charakteristikum der bekannten fossilen Überlieferung, dass die meisten Taxa abrupt auftreten." Im gleichen Absatz stellt er weiter fest: „Lücken zwischen bekannten Arten treten sporadisch auf und sind häufig sehr klein. Lücken zwischen bekannten Ordnungen, Klassen und Stämmen treten systematisch auf und sind im Regelfall riesig." 3

Es wäre kaum nötig, weiter auf die Natur der fossilen Überlieferung einzugehen, aber wir beabsichtigen es trotz-dem. Es scheint offensichtlich zu sein, dass Simpsons oben zitierte Feststellungen, wenn sie von allen Voraussetzungen und evolutionistischen Mechanismen befreit die nackten Tatsachen der fossilen Überlieferung aufzeigten, sie genau die aufgrund des ,Schöpfungsmodells erstellten Vorhersagen beschreiben würden. Diese Überlieferung ist jedoch betreffs der Vorhersagen des Evolutionsmodells beklagenswert unzulänglich.

Niemand hat sich mehr von ganzem Herzen der, wie Dobzhansky es nennt, „mechanistisch, materialistischen Philosophie, die die meisten der derzeit etablierten Forscher der biologischen Wissenschaften teilen"4 gewidmet als Simpson. Simpson behauptet, dass die meisten Paläontologen „es für logisch halten, wenn nicht sogar für wissenschaftlich erforderlich, anzunehmen, dass das plötzliche Auftreten einer neuen systematischen Gruppe kein Beweis für die Schöpfung ist...."5

Simpson hat also gewaltige Anstrengungen bei dem Versuch unternommen, jede Einzelheit der Evolutionstheorie so hinzubiegen und zu drehen, dass sie die Unregelmässigkeiten der fossilen Überlieferung wegerklären kann. 6-8 Man sollte sich jedoch daran erinnern, dass jederzeit die Möglichkeit der Erfindung von zusätzlichen -- unbewiesene und von Natur aus. nicht zu beweisende - Hypothesen besteht, um jeden Fall, plausibel zu machen, wenn Evolution als Prinzip a priori vorausgesetzt wird. Durch diese Vorgehensweise wird die biologische Evolution zu einer mentalen Evolution - Thorpe nennt es eine seiner „vier Stützen der Torheit" - degeneriert, d.h. einem Ergebnis wahlloser Versuche, die sich durch ständige Wiederholung erhalten.9

Bezüglich der Natur der Überlieferung erklärte Arnold:

„Es wurde lange gehofft, dass ausgestorbene Pflanzen letztlich die Stadien enthüllen würden, die alle existieren-den Gruppen während ihrer Entwicklung durchlaufen haben, aber wir müssen offen zugeben, dass sich diese Hoffnung nicht im geringsten erfüllt hat und dass obwohl seit mehr als hundert Jahren paläobotanische Untersuchungen durchgeführt werden."10

Die folgenden Bemerkungen von Professor E.J.H. Corner von der Botanischen Schule der Cambridge University waren erfrischend aufrichtig:

„Es können viele Belege für die Evolutionstheorie abgeleitet werden - aus der Biologie, Biogeographie und Paläontologie, aber ich denke noch immer, dass für den Unvoreingenommenen die fossile Überlieferung der Pflanzen für die spezielle Erschaffung spricht." 11

Dieser Evolutionist stellt freimütig fest, dass die fossile Überlieferung der Pflanzen nicht die Evolution, sondern eher die Schöpfung unterstützt.
Olson sagte:

„Ein dritter fundamentaler Aspekt der Überlieferung ist etwas anderes: Viele neue Pflanzen- und Tiergruppen treten plötzlich auf, anscheinend ohne nahen Vorfahren. Die wichtigsten Organismengruppen - Stämme, Unterstämme und sogar Klassen - treten auf diese Art auf. ... Die fossile Überlieferung, die dieses Problem entstehen liess, ist bei seiner Lösung nicht sehr hilfreich. .Die meisten Zoologen und ein Grossteil der Paläontologen versuchen die Brüche und das abrupte Auftreten neuer Gruppen mit der Unvollständigkeit der Überlieferung zu erklären. Einige Paläontologen widersprechen dieser Vermutung und glauben, dass diese Ereignisse eine Geschichte erzählen, die nicht in Übereinstimmung mit der Theorie steht und die unter lebenden Organismen nicht wiederzufinden ist."12

Hinsichtlich der Bemerkung über die angebliche Unvollständigkeit der Überlieferung verweisen wir auf Georges Feststellung, von der wir zuvor in diesem Buch schon berichteten, über die Reichhaltigkeit der fossilen Überlieferung. Eine weitere Widerlegung dieser Erklärung der Unregelmässigkeiten ist aus Newells Bemerkung abzuleiten: ,Viele dieser Unregelmässigkeiten scheinen mit zunehmenden Funden unterstrichen zu werden." 13
in ihrem kürzlich erschienenen Buch über die Prinzipien der Paläontologie bemerkten Raup und Stanley:

„Leider ist die Herkunft der meisten höheren Kategorien ein Rätsel: neue, höhere Kategorien erscheinen im allgemeinen abrupt in der fossilen Überlieferung ohne Anzeichen für Übergangsformen." 14

Du Nouy beschrieb diesen Beleg seinerseits so:

„Kurz gesagt scheint jede Gruppe, Ordnung oder Familie urplötzlich geboren worden zu sein und wir finden kaum jemals die Formen, die sie mit dem Zweig der Vorgänger verbinden. Wenn wir sie entdecken, sind sie bereits völlig verschieden. Wir finden jedoch nicht nur keine Übergangsformen, sondern es ist im allgemeinen auch unmöglich, eine neue Gruppe authentisch mit einer alten Gruppe zu verbinden."15

Kuhn bemerkte:

„Die Tatsache der Abstammung bleibt bestehen. Abstammung ausserhalb der typologisch umschriebenen Grenzen ist jedoch nirgendwo nachweisbar. Wir können daher zwar von Abstammung innerhalb von Arten sprechen, jedoch nicht von Abstammungen von Arten."16

Betreffs der wichtigen Gruppen oder Stämme äusserte sich Clark wie folgt:

„Egal, wie weit wir auch in der fossilen Überlieferung früheren Tierlebens auf der Erde zurückgehen, wir finden keine Spur irgendwelcher Tierarten, die Zwischenstufen zwischen den verschiedenen grossen Gruppen oder Stämmen darstellen."17

Später erklärt er im gleichen Band (S. 196):

„Da wir, weder unter den rezenten noch unter den fossilen Tieren, auch nur den geringsten Beleg für irgendwelche Übergangsarten zwischen grösseren Gruppen finden, ist die Annahme gerechtfertigt, dass es niemals solche Übergangsarten gegeben hat"

Ein Kritiker des kürzlich erschienen Buches Evolutionary Biology Volume 618 (Evolutionsbiologie, Band 6) behauptet:

„Drei Paläontologen (nicht weniger) schliessen, dass die stratigraphische Fundstelle absolut irrelevant ist bei der Bestimmung der Phylogenie und deuten an, dass kein bekanntes Taxon von einem anderen abstammt"19

Richard B. Goldschmidt, ein deutscher Genetiker, der später als Professor für Zoologie an der University of California, Berkely, tätig war, akzeptiert im Gegensatz zu Simpson und dem Grossteil der anderen Evolutionstheoretiker die Unregelmässigkeiten der fossilen Überlieferung unbesehen. Er lehnt die neodarwinistische Interpretation der Evolution ab (heutige Bezeichnung: die moderne Synthese), die von den meisten Evolutionstheoretikern anerkannt wird. Die neodarwinistische Darstellung geht davon aus, dass alle evolutionistischen Veränderungen langsam und schrittweise, über viele hunderttausende von kleinen Mutationen hinweg vonstatten gingen. Goldschmidt dagegen vermutet, dass grossen Kategorien (Stämme, Klassen, Ordnungen, Familien) plötzlich entstanden sind mittels grosser Sprünge oder Systemmutationen.20,21

Goldschmidt nannte diese Systemmutationen den Mechanismus „der vorteilhaften Missgeburten". Seiner Meinung nach legte z.B. einmal ein Reptil ein Ei und aus dem Ei schlüpfte ein Vogel! Alle grossen Lücken in der fossilen Überlieferung sind laut Goldschmidt auf ähnliche Vorgänge zurückzuführen - irgendetwas legte ein Ei und etwas ganz anderes schlüpfte. Neodarwinisten glauben eher, dass Goldschmidt derjenige war, der ein Ei legte, indem es ihrer Meinung nach auch nicht den geringsten Beleg für diesen ,vorteilhafte Missgeburt"-Mechanismus gibt. Goldschmidt seinerseits besteht genauso fest darauf, dass es keinen Beleg für den postulierten neodarwinistischen Mechanismus (grosse Veränderungen sind Resultat einer Anhäufung von Mikromutationen) gibt. Kreationisten stimmen sowohl mit den Neodarwinisten als auch mit Goldschmidt überein - es gibt für keine dieser Evolutionstypen einen Beleg. Goldschmidts Veröffentlichung enthält stichhaltige Argumente gegen die neodarwinistische Sicht der Evolution, sowohl auf dem Gebiet der Genetik als auch auf dem Gebiet der Paläontologie.

Keiner war der evolutionistischen Philosophie mehr verschrieben als Goldschmidt. Wenn jemand Übergangsformen finden wollte, so war er es. Wenn jemand eine Übergangs-form als Übergangsform anerkannt hätte, wenn es tatsächlich das war, was es war, dann wäre er es gewesen. Hinsichtlich der fossilen Überlieferung hatte Goldschmidt jedoch nur folgendes zu sagen:

„Die Fakten von grösster, allgemeiner Wichtigkeit sind die folgenden. Taucht ein neuer Stamm, eine neue Klasse oder Ordnung auf, so folgt eine schnelle, explosionsartige (nach geologischem Zeitbegriff) Diversifizierung, so dass praktisch alle bekannten Ordnungen und Familien abrupt und ohne Anzeichen von Übergängen auftreten."2l

Kreationisten fragen nun, welche bessere Beschreibung der fossilen Überlieferung kann man aufgrund der Vorhersagen des Schöpfungsmodells erwarten? Andererseits widerspricht diese Beschreibung - sofern man nicht Goldschmidts Evolutionsmechanismus der „vorteilhaften Missgeburt" akzeptiert - der entscheidendsten Vorhersage des Evolutionsmodells - dem Vorhandensein von den von der Theorie geforderten Zwischenstufen in der fossilen Überlieferung.

Einige Kritiker erklären jetzt vielleicht, dass Goldschmidts Veröffentlichungen über die Einführung des Mechanismus der „vorteilhaften Missgeburt" bereits 30 bis 45 Jahre alt sind und dass überdies seine Vorstellungen von heutigen Evolutionisten entkräftet worden sind. Die entscheidende Frage ist jedoch, warum sich Goldschmidt veranlasst sah, solch einen unglaublichen Mechanismus an die erste Stelle zu setzen? Goldschmidt sah sich zu diesem Schritt veranlasst, weil Übergangsformen zwischen den Grundarten nicht zu finden waren und jede Art vollkommen ausgereift in der fossilen Überlieferung erschien. Eine intensive Erforschung der fossilen Überlieferung während der letzten 25 Jahre ergab kein Ergebnis, das Goldschmidt zu einer Änderung seiner Ansicht veranlasst hätte.

Ausserdem hat erst vor kurzer Zeit einer der bekanntesten amerikanischen Evolutionstheoretiker zur Verteidigung von Goldschmidts Theorien aufgerufen. Stephen Jay Gould, Professor an der Harvard University mit Lehrstuhl für Geologie, Biologie und naturwissenschaftlicher Geschichte, schreibt neben seinen anderen schriftstellerischen Tätigkeiten Artikel, die regelmässig in jeder Ausgabe der Zeitschrift Natural History, einer Zeitschrift des American Museum of Natural History, erscheinen. Einer davon erschien unter der Überschrift „The return of the Hopeful Monsters"22 (Die Rück-kehr der vorteilhaften Missgeburten).

Gould erinnert noch einmal an die „öffentliche Schmach und Verspottung", die Goldschmidt wegen seines Mechanismus der ,vorteilhaften Missgeburt" seitens seiner Kollegen erfahren hatte und erklärt dann: „Ich sage jedoch voraus, dass Goldschmidt während des nächsten Jahrzehnts in der Welt der Evolutionsbiologie weitgehend rehabilitiert werden

wird." Etwas später schreibt er: „Die fossile Überlieferung mit ihren abrupten Veränderungen kann keine Unterstützung für eine schrittweise Veränderung liefern. ..."
Später erklärt Gould in demselben Artikel:

„Alle Paläontologen sind sich im Klaren darüber, dass die fossile Überlieferung herzlich wenig an Zwischenstufen enthält; die abrupten Übergänge zwischen grossen Gruppen sind charakteristisch."

Gould erklärt also, ebenso wie Goldschmidt, dass die fossile Überlieferung keinen Beleg für eine schrittweise Veränderung einer Pflanzen- oder Tierart in eine andere liefert und dass, wie auch Goldschmidt feststellte, jede Art urplötzlich auftritt.

Gould führt dann noch ein weiteres Argument gegen eine schrittweise Veränderung ins Feld, das auch von Goldschmidt stammt:

„Können wir, obwohl wir doch keine direkten Belege für sanfte Übergänge haben, sinnvolle Reihen von Übergangs-formen erfinden, also lebens- und funktionsfähige Organismen, die zwischen Vorfahren und Nachfahren stehen? Wozu könnten denn unvollkommene Anfangsstadien nützlicher Strukturen gebraucht werden? Was fängt man mit einem halben Kiefer oder einem halben Flügel an?"

Dieses Argument, wonach eine schrittweise evolutionistische Veränderung einer Art in eine andere unmöglich ist, da die Übergangsformen unvollständig und ergo nicht funktionsfähig sind, wird schon seit langem von Verfechtern der Schöpfungslehre angeführt. Dieses Argument war eines der Schlüsselargumente, die Goldschmidt dem neodarwinistischen Mechanismus entgegensetzte und das auch Gould jetzt wiederholt.

Gould, wie vor ihm schon Goldschmidt, argumentiert,, dass grosse evolutionistische Veränderungen durch kleine

Veränderungen in der Entwicklungsgeschwindigkeit verursacht werden. Zunächst einmal gibt es nicht den geringsten empirischen Beleg für diese Theorie. Sogar Goldschmidt gab zu, dass niemals jemand solch einen Vorgang beobachtet habe (d.h. die Entstehung einer Art nach dem Mechanismus der vorteilhaften Missgeburt). Gould zitiert in oben genanntem Artikel Goldschmidts Forschung, der zufolge sich angeblich durch kleine Veränderungen der Entwicklungszeit grosse Farbmusterunterschiede bei Raupen ergaben. Es ist natürlich absoluter Unsinn, diesen Beleg zur Unterstützung des Mechanismus der vorteilhaften Missgeburt heranzuziehen. Die einzige erzielte Veränderung war die der Färbung der Raupe. Die Art blieb. gleich, ebenso auch der sich aus der Raupe entwickelnde Schmetterling. Sollen solche Vorgänge in erster Linie die Herkunft von Raupe und Schmetterling erklären? Natürlich nicht. Eigentlich sagt Goulds Artikel aus, dass grosse evolutionistische Veränderungen eben nicht aus solchen kleineren Variationen entstehen. Die Variationen in der Färbung der Raupen bietet also keinerlei Unterstützung für die Theorie, dass sich grosse evolutionistische Veränderungen aus kleinen Veränderungen der Entwicklungszeiten ergeben.

Laut Goldschmidt legte ein Reptil ein Ei, aus dem der erste Vogel schlüpfte mit Federn und allem drumherum. Wie, so könnte man fragen, war es möglich, dass sich aus vollkommen andersartigen Strukturen auf einmal durch kleine Veränderungen der Entwicklungszeit so vollkommen neue und neuartige Strukturen wie Federn entwickelten? Eine Feder ist eine erstaunlich komplexe Struktur aus vielen wunderbaren Elementen, die so konzipiert sind, dass sie durch ihr Zusammenwirken für ein optimales Funktionieren der Feder sorgen. Ihre blosse Existenz spricht von einer wohldurchdachten Konzeption. Anzunehmen, dass eine Feder, ein Auge oder eine Niere, geschweige denn eine vollkommen neue Pflanze oder ein neues Tier de novo entstehen könnte nur aufgrund kleiner Veränderungen der Entwicklungsgeschwindigkeit, ist einfach unglaublich.

Gemäss Gould scheint es jedoch genau das zu sein, was Evolutionstheoretiker glauben müssen. Auf der Schlussseite des oben genannten Artikels erklärt Gould:

,Wenn wir unregelmässige Veränderungen mittels kleiner Veränderungen der Entwicklungsgeschwindigkeit erklären, sehe ich in der Tat keine Erklärung für das Zustande-kommen der grossen, evolutionistischen Veränderungen. Nur wenige Systeme sind resistenter gegen grundlegende Veränderungen als die hochdifferenzierten, hochspezifizierten, komplexen ausgewachsenen Tiere der ,höheren` Tiergruppen. Wie könnten wir jemals ein Nashorn oder einen Moskito in ein vollkommen anderes Wesen verändem? Und doch müssen solche Übergänge zwischen grossen Gruppen in der Geschichte des Lebens stattgefunden haben."

Wenn sich schon ein solch angesehener Evolutionist wie Stephen Jay Gould in der heutigen Zeit gezwungen sieht, die Evolution über einen ähnlichen Mechanismus wie Goldschmidts „vorteilhafte Missgeburt" zu erklären, dann scheint es offensichtlich keinen richtigen, empirischen Beleg dafür zu geben, dass heute noch Evolution stattfindet nach dem neodarwinistischen Mechanismus. Gäbe es solche Belege, sähe sich keiner dazu veranlasst, einen so unglaublichen Mechanismus wie den der vorteilhaften Missgeburt zu akzeptieren. Andererseits hat jedoch sicherlich niemand jemals die Geburt einer solchen „vorteilhaften Missgeburt" bezeugen können. Sewall Wright, bekannt für seinen Anteil an der Entwicklung gewisser Aspekte des neodarwinistischen Evolutionsmechanismus, stellte fest, dass er bei 100 000 verzeichneten Geburten von Meerschweinchen viele Missgeburten gesehen hat, jedoch niemals eine vorteilhafte.23

Ebenso offensichtlich scheint die Tatsache zu sein, dass es keinen Beweis für die Existenz von Übergangsformen gibt, denn eben das Fehlen dieser Übergangsformen führte zu der Erfindung der vorteilhaften Missgeburten! Obwohl Evolutionstheoretiker einen Weg aus diesem Dilemma der peinlicherweise nicht vorhandenen Übergangsformen suchen, akzeptieren sie den Mechanismus der vorteilhaften Missgeburten nicht als Fluchtweg. Das Ende des Jahrezehnts, das 1977 mit der Veröffentlichung von Goulds Artikel. „The Return of the Hopeful Monsters" (Die Rückkehr der vorteilhaften Missgeburten) begann, ist lange vorbei. Seiner Vorher-sage zufolge, sollte Goldschmidt bis zum Ende dieses Jahr-zehntes in der Welt der Evolutionsbiologie weitestgehend rehabilitiert worden sein. Was anders sollten wir über Professor Goulds einzigartige Fähigkeiten sagen, als dass er ein armseliger Prophet zu sein scheint, denn abgesehen von einigen, wenigen Ausnahmen sahen sich die Biologen bisher nicht dazu veranlasst, Goldschmidts Ruf als Evolutionsbiologe zu rehabilitieren.

In der Zeitschrift Discover von 1981 veröffentlichte Gould einen Anschlag gegen Kreationisten und die Schöpfungswissenschaft.24 Ich bat den Herausgeber von Discover um Erlaubnis, einen Aufsatz gleicher Länge als Antwort auf Goulds zu schreiben und zu veröffentlichen, aber diese Bitte wurde abgelehnt. Dafür erlaubte man mir die Veröffentlichung einer Antwort in Form eines einseitigen Leserbriefes.25

In seinem Artikel nahm Gould unter anderem Anstoss an der Beschreibung von Goldschmidts Mechanismus der vor-teilhaften Missgeburten sowie an der Darstellung seiner Verteidigung, die ich in der Ausgabe von 1979 meines Buches Evolution: The Fossils Say No!26 (Fossilien und Evolution) eingefügt hatte. Er beschuldigte mich, eine verdrehte Karikatur aus Goldschmidts Mechanismus der vorteilhaften Missgeburten gemacht zu haben.
Gould schrieb:

„Duane Gish schreibt: ,Laut Goldschmidt und nun an-scheinend auch laut Gould legte ein Reptil ein Ei, aus dem der erste Vogel schlüpfte mit Federn und allem drumherum.` Jeder Evolutionist, der solch einen Unsinn

glaubt, würde zurecht auf der intellektuellen Bühne aus-gelacht werden." ...

In meinem Leserbrief dokumentierte ich daraufhin, dass es genau das war, was Goldschmidt glaubte, indem ich ihn aus seinem Buch „The Material Basis of Evolution" (S. 395) (Die materielle Grundlage der Evolution), zitierte:

„Ich brauche nur Schindewolf (1936) zu zitieren, der progressivste mir bekannte Forscher. Er zeigt anhand von Fossilfunden, dass die grossen evolutionistischen Fort-schritte in einzelnen, grossen Schritten stattgefunden haben müssen.... Er erklärt, dass viele Missing Links vergebens in der paläontologischen Überlieferung gesucht werden, da sie nie existiert haben: ,Der erste Vogel schlüpfte aus einem Reptilei."

Ich stellte weiterhin fest, dass, laut Goulds eigener Feststellung, sein Held des nächsten Jahrzehnts deswegen auf der intellektuellen Bühne ausgelacht werden sollte.

In einem darauf folgenden Leserbrief27 behauptete Gould, dass Goldschmidt dieses Beispiel lediglich als Metapher habe gebrauchen wollen. Goulds Kollegen stimmten jedoch anscheinend mit meinem Verständnis von Goldschmidts Theorie überein. Futuyma, ein brennender Schöpfungsgegner, stellte bezüglich Goldschmidts theoretischem Mechanismus fest:

„Er treibt seine Schlussfolgerung auf die Spitze und erstellt die Theorie, dass jede grosse taxonomische Gruppe in Form einer Makromutation entstanden ist, als eine ,vorteilhafte Missgeburt', die sich in einem Schritt von einem Wurm zum Schalentier entwickelte, oder von einem Reptil zum Vogel."28

Steven Stanley, Paläontologe an der John Hopkins University und bekannt für seine Befürwortung des Evolutionsmechanismus des „unterbrochenen Gleichgewichtes", den wir kurz besprechen werden, erklärt:

„In diesem Jahrhundert tauchte in der Paläontologie sporadisch die Theorie auf, dass anpassende Innovationen durch schnelle Artenbildung entstehen, ohne jedoch standzuhalten. Otto Schindewolf (1936, 1950) war einer der treibenden Kräfte auf diesem Gebiet, aber seine Ansichten waren, wie schon zuvor erwähnt, extrem und spiegelten teilweise den Einfluss von De Vries und Goldschmidt wieder. Schindewolf hielt es für möglich, dass eine einzige Grossmutation sofort zu einer Form führen könnte, die eine neue Tierfamilie oder -ordnung darstellen würde. Diese Ansicht führte zu Visionen wie die des ersten Vogels, der aus einem Reptilei schlüpft."29

Stanley bezeichnet Schindewolfs Ansichten als extrem, da sie Visionen erzeugen wie die des ersten, aus einem Reptilei schlüpfenden Vogels, und schreibt Goldschmidt und De Vries den Einfluss zu, der zu diesen extremen Ansichten führte. Es ist also klar, dass ich Goldschmidt oder Gould in dieser Sache weder missverstanden noch absichtlich falsch zitiert habe. Anscheinend war Gould seine eher hastige und überenthusiastische Unterstützung der Theorie der vorteilhaften Missgeburten peinlich, mit der er 1977 an die Öffentlichkeit gegangen war. Jetzt versuchte er sich mit dem Vorwand davon freizumachen, Goldschmidt habe nicht wirklich gemeint, was er sagte. Wir stimmen jedoch mit Gould überein, wenn er später schreibt, dass die Annahme, der erste Vogel sei aus einem Reptilei geschlüpft, wissenschaftlicher Unsinn ist. Solch eine Vermutung entweder zu verkünden oder den, Vertretern solcher Ansichten beizustimmen, ist ein Zugeständnis, dass die Belege beschämend sind für die Evolutionstheorie.

Gould machte in anderen Artikeln im Natural History eine Reihe aufschlussreicher Feststellungen. So erklärte er beispielsweise:

„Die extreme Seltenheit von Übergangsformen in der fossilen Überlieferung hält sich beharrlich als Betriebsgeheimnis der Paläontologie. Die evolutionistischen Bäume, die unsere Lehrbücher schmücken, sind nur in den Spitzen und an den Knotenpunkten faktisch belegt; der Rest ist reine Schlussfolgerung, vielleicht sinnvoll, aber nicht durch Fossilien belegt."30

Später stellt er in demselben Artikel fest:

„Die Geschichte der meisten fossilen Arten umfasst zwei Charakteristika, die im Widerspruch zu einer schrittweisen Entwicklung stehen: 1. Stasis. Die meisten Arten zeigen während ihrer Existenz auf der Erde keine gerichtete Veränderung auf. Sie erscheinen in der fossilen Überlieferung und haben sich bis zu ihrem Verschwinden nicht besonders verändert; eine morphologische Veränderung ist normalerweise beschränkt und ungerichtet. 2. Plötzliches Auftreten. In jedem örtlich begrenzten Gebiet erscheint eine Art nicht schrittweise durch eine kontinuierliche Umwandlung ihrer Vorfahren; sie erscheint urplötzlich und ,voll entwickelt'."

In einem Artikel über taxonomische KIassifkationen erklärt Gould:

„Das dreistufige fünf-Königreiche-System mag auf den ersten Blick auf einen unvermeidbaren Fortschritt in der Geschichte des Lebens hinweisen, dem ich in diesen Spalten häufig widersprochen habe. Eine steigende Diversität und vielfältige Übergänge scheinen ein unaufhaltsames Fortschreiten in Richtung höherer Lebewesen widerzuspiegeln. Die paläontologische Überlieferung unterstützt solche Interpretationen jedoch nicht. Es gab keinen ständigen Fortschritt in der höheren Entwicklung organischer Konzepte. Wir finden stattdessen grosse Zeiträume mit geringen oder keinen Veränderungen und

eine evolutionistische Explosion, die das gesamte System ins Leben rief."31

Streichen wir die Worte „evolutionistische Explosion" und ersetzen sie durch „Schöpfungsexplosion" und schon könnte man annehmen, dass der Artikel von einem Verfechter der Schöpfungslehre verfasst worden wäre.
In einem kürzlich erschienenen Artikel über die Verbindung von Paläontologie und der Evolutionstheorie ein-schliesslich des Problems der Lücken in der fossilen Überlieferung erklärte David B. Kitts, Professor für Geologie an der University of Oklahoma und Evolutionstheoretiker, der von George Gaylord Simpson in der Wirbeltierpaläontologie ausgebildet wurde:

„Entgegen dem glänzenden Versprechen, die Paläontologie stelle ein Mittel zur ,Betrachtung` der Evolution, brachte sie den Evolutionstheoretikern einige unangenehme Schwierigkeiten ein, von denen das Vorhandensein von ,Lücken` in der fossilen Überlieferung die bekannteste ist. Die Evolution fordert Übergangsformen zwischen den Arten, und die Paläontologie liefert sie nicht." ...32

Man kann sich nun fragen, warum ist Kitts dann ein Anhänger der Evolutionstheorie? Was auch immer der Beweggrund für Kitt sein mag, Evolution anzuerkennen, offensichtlich ist er kein Evolutionist aufgrund der fossilen Überlieferung, sondern trotz der fossilen Überlieferung. Wir stimmen sicherlich mit Kitts Erklärung überein, dass die Evolution zunächst die Übergangsformen fordert und die fossile Überlieferung (Paläontologie) anschliessend nicht in der Lage ist, diese zu liefern.

Macbeth sagt rundweg:

„Darwinismus hat in der Praxis versagt. Ziel und Zweck des Darwinismus ist das Aufzeigen der Entwicklung heutiger Arten aus früheren Arten, d.h. die Errichtung einer Konstruktion zuverlässiger Phylogenien (Stammbäume). In dieser Hinsicht hat er jedoch schmählich versagt."33

Er zitiert im weiteren andere Autoren mit dem Inhalt, dass die Phylogenien aus den Lehrbüchern auf unbewiesenen Behauptungen, phantasievoller Literatur, Spekulationen und einigem mehr basieren.

Francisco Ayala, Professor der Biologie an der University of California in Davis, ist in Evolutionskreisen sehr bekannt wegen seiner Verteidigung des neodarwinistischen Evolutionsmechanismus, hat jedoch nichtsdestotrotz seine Verwirrung ausgedrückt bezüglich der Herkunft neuer Grundarten oder höherer Kategorien. Zusammen mit seinem Co-Autor James Valentine stellt Ayala fest:

„Über den evolutionistischen Ursprung von Taxa in höheren Kategorien ist kaum etwas bekannt. ... Die meisten Ordnungen, Klassen und Stämme treten abrupt auf und verfügen zu diesem Zeitpunkt normalerweise bereits über die Eigenschaften, die sie von anderen unterscheiden."

Nachdem sie verschiedene Vermutungen, wie dieser Beweis in die Evolutionstheorie, die von schrittweisen Veränderungen über lange Zeiträume hinweg ausgeht, eingeordnet werden könnte, erörtert und wieder verworfen haben, schlussfolgern Ayala und Valentine: „Wir sehen uns zu der Schlussfolgerung gezwungen, dass die meisten der wirklich neuartigen, abrupt in der fossilen Überlieferung auftretenden Taxa tatsächlich plötzlich entstanden sind."34

Ayala und Valentine geben zu, dass die empirischen Belege nicht darauf hinweisen, dass höhere Kategorien plötzlich entstanden sind, und suchen daher natürlich weiterhin nach einem mechanistisch evolutionistischen Prozess, der all dies erklären könnte. Schöpfungswissenschaftler behaupten, dass ein schon von willkürlichen Veränderungen abhängender Evolutionsprozess von seiner eigenlichen Natur her so grosse Zeiträume erfordert, die sicherlich ausreichen würden, um

Fossilien vieler Übergangsformen zu hinterlassen. Dies würde besonders für die Entstehung höherer Kategorien gelten, also Familien, Ordnungen, Klassen und Stämmen. Ihr plötzliches Auftreten in vollentwickelter Form ist ein bemerkenswerter Beleg für die Schöpfung.
Colin Patterson ist einer der dienstältesten Paläontologen im British Museum of Natural History in London und war Zeit seines Lebens Verfechter der Evolutionstheorie. In seinem berühmten, naturgeschichtlichen Museum steht ihm eine der umfangreichsten Fossilsammlung der Welt zur Verfügung. Sicherlich sollte es Patterson anhand dieser umfang-reichen Fossilsammlung, die sich seit Darwin in 125 Jahren intensiver Forschung angesammelt hat, und, falls überhaupt, selbst mit einer Neigung zum evoluiionistischen Standpunkt, möglich sein, hunderte, wenn nicht sogar tausende eindeutiger Übergangsformen zu finden, sofern Evolution wirklich stattgefunden hat.

Patterson gab ein ausgezeichnetes Buch über die Evolution heraus.35 In diesem Buch bat er die Leser um ihre Meinungsäusserung. Ein Leser schrieb Patterson und fragte nach dem Grund, warum er keine Beispiele tatsächlicher Übergangsformen in seinem Buch angeführt habe. Patterson stimmte dem Leser in seiner Antwort bezüglich des Fehlens einer direkten Veranschaulichung von Evolutionsübergängen in seinem Buch zu, erklärte jedoch, dass er diese Übergänge sicherlich in seinem Buch erwähnt hätte, wären ihm nur einige, fossil oder lebend, bekannt.36
Ein Bericht eines Radioprogramms, ausgestrahlt von der British Broadcasting Corporation, mit einer Dokumentation über Dr. Patterson wurde in der BBC-Zeitschrift The Listener 37 (Der Hörer) veröffentlicht. In diesem Artikel wird Patterson wie folgt zitiert:

,Wie sich herausstellt, stammt alles, was man über die Geschichte des Lebens lernen kann, aus Systemen und Gruppierungen, die in der Natur angetroffen werden. Der Rest ist Geschichtenerzählerei der einen oder anderen Art. Wir haben Zugriff zu den Spitzen der Bäume; der Baum selbst ist Theorie und Leute, die behaupten, über den Baum Bescheid zu wissen und beschreiben zu können, was geschah - wie Äste und Zweige entstanden - erzählen meiner.Meinung nach Geschichten."

Und tatsächlich, alles was wir von den theoretischen, evolutionistischen Stammbäumen besitzen, sind die Astspitzen --Evolutionstheoretiker waren bisher nicht in der Lage die erforderlichen Übergangsformen für den Stamm und die Äste der Bäume zu finden. Alle in unseren Lehrbüchern zu findenden Stammbäume sind laut Patterson Erfindung. Pattersons Ehrlichkeit ist sicherlich höchst löblich.
In seiner Kritik über Steven Stanley's Buch Macroevolution, Pattern and Process38 (Makroevolution, Muster und Prozesse), erklärt David Woodruff: „Die fossilen Arten bleiben über den grössten Teil ihrer Geschichte hinweg unverändert und die Überlieferung enthält nicht ein einziges Beispiel eines bedeutenden Übergangs."39

Manchmal erklären Evolutionisten, dass das Fehlen von Übergangsformen tatsächlich ein Problem für Darwin gewesen sei, aber seitdem seien ja viele gefunden worden und mehr und mehr würden weiterhin gefunden werden. Andere Evolutionisten erklären jedoch genau das Gegenteil. Sir Edmund Leach sagte beispielsweise:
„Missing Links in der fossilen Überlieferung waren Darwin ein Anlass zur Sorge. Er war sich sicher, sie würden irgendwann auftauchen, aber sie fehlen noch immer und dieser Zustand scheint sich auch nicht zu ändern."40
David Raup, zuvor Kustos der Geologie am Field Museum of Natural History in Chicago und heute Professor der Geologie an der University of Chicago, ist ein starker Befürworter der Evolutionstheorie. Er stellt offen fest:
„Darwins Theorie der natürlichen Selektion war immer eng mit den fossilen Belegen verbunden, und wahrschein-

lich vermuten die meisten Leute nun, dass die Fossilien ein sehr wichtiger Teil der allgemeinen Argumentation zugunsten der darwinistischen Interpretation der Geschichte des Lebens sind.. Leider ist das nicht ganz wahr.
Die in der geologischen Überlieferung zu findenden Beweise sind auch nicht annähernd so kompatibel mit der darwinistischen natürlichen Selektion, wie wir es gerne sähen. Darwin war sich dessen voll bewusst. Die fossile Überlieferung war für ihn sehr peinlich, da sie sich nicht in der Form zeigte, wie er es vorhergesagt hatte. Darauf-hin versuchte er in seinem Buch Origin of Species (Ursprung von Arten) in einem langen Abschnitt, die Unterschiede zu erklären und zu begründen.... Darwins allgemeine Lösung für die Unvereinbarkeit der fossilen Überlieferung und seiner Theorie war die Behauptung, die fossile Überlieferung sei noch sehr unvollständig.... Heute, ungefähr 120 Jahre nach Darwin, wissen wir sehr viel mehr über die fossile Überlieferung. Wir verfügen nun über eine Viertelmillion fossiler Arten, aber die Situation hat sich nicht sehr verändert. Die Überlieferung der Evolutions ist noch immer erstaunlich sprunghaft und wir haben heute ironischerweise weniger Beispiele für Evolutionsübergänge als zu Darwins Zeit. Damit will ich sagen, dass einige der klassischen 'Beispiele für evolutionistische Übergänge in der fossilen Überlieferung, so z.B. die Evolution des Pferdes in Nordamerika, verworfen bzw. verändert werden mussten aufgrund detaillierterer Informationen - was bei relativ geringem Datenmaterial nach einem netten, einfachen Fortschritt aussah, entpuppt sich heute als wesentlich komplexer und weniger schritt-weise. Darwins Problem wurde also nicht gemindert." ... 41

Wie wir zuvor erwähnten, hatte Gould behauptet, die extreme Seltenheit von Übergangsformen sei ein Betriebsgeheimnis der Paläontologie. Die ist sicherlich ein Beweis für die Effektivität der Zensur der Ansichten der Schöpfungswissenschaftler durch das Establishment. Vielleicht hilft jedoch

die Ausdauer der Schöpfungswissenschaftler, dieses Geheimnis zu verraten, da selbst die für die allgemeine Presse Schreibenden sich anscheinend dieses Problems bewusst werden. In einem in der Newsweek veröffentlichten Artikel mit der bedeutsamen Überschrift „ls Man a Subtile Accident?" (Ist der Mensch ein subtiler Unfall?) heisst es:
„Das Missing Link zwischen dem Menschen und den Affen, dessen Fehlen religiöse Fundamentalisten seit den Tagen Darwins getröstet hat, ist lediglich das gläniendste einer ganzen Hierarchie von Phantomwesen. In den fossilen Überlieferungen sind.Missing Links der Regelfall: die Geschichte des Lebens ist so zusammenhangslos wie eine stumme Wochenschau, in der Arten abrupt auf andere folgen wie Premierminister auf dem Balkan. Je intensiver Wissenschaftler nach Arten verbindenden Übergangsformen gesucht haben, desto frustrierter wurden sie."42

Die Situation wurde für Evolutionstheoretiker so peinlich, dass einige versuchten, die Bedeutung der fossilen Überlieferung für die Evolutionstheorie abzuleugnen. Der britische Zoologe und Evolutionist Mark Ridley behauptet nun:

"... die schrittweise Veränderung fossiler Arten war niemals Teil der Beweisführung für Evolution. In den die fossile Überlieferung betreffenden Kapiteln in dem Buch Origin of Species (Ursprung von Arten) zeigt Darwin auf, dass die Überlieferung als Test zwischen Evolution und spezieller Erschaffung nutzlos war, da sie zu grosse Lücken aufwies. Dieses Argument trifft noch immer zu. ... Kein wahrer Evolutionstheoretiker, ob nun Verfechter der schrittweisen Veränderung oder Verfechter des unterbrochenen Gleichgewichtes, führt die fossile Überlieferung als Beweis zugunsten der Evolutionstheorie im Gegensatz zur speziellen Erschaffung ins Feld."43

Dies ist in der Tat eine überraschende Erklärung, falls Evolution wirklich wahr sein sollte. Sollten Millionen von Arten
sich über hunderte von Millionen Jahren hinweg entwickelt haben, müssten während dieses langen Zeitraumes Abermilliarden von Übergangsformen gelebt haben und gestorben sein. Wie Professor Raup feststellte, befinden sich über 250 000 verschiedene Fossilarten in Museumssammlungen. Sie werden zweifelsohne durch viele Millionen katalogisierter Fossilien repräsentiert. Die fossile Überlieferung ist fast unermesslich reichhaltig. Welchen besseren Beweis für die Evolution sollte man dann finden, als diese Überlieferung der Geschichte des Lebens? Welche schlüssigeren Belege könnte sich ein Evolutionist wünschen, um damit die Evolution gegen die spezielle Erschaffung zu verteidigen? Aber nein, Ridley verrät uns - kein wahrer Evolutionstheoretiker sollte die fossile Überlieferung als Verteidigung der Evolution gegen die spezielle Erschaffung ins Feld führen.

Pierre Grass' ist der herausragendste aller französischen Zoologen. Es wird gesagt, er verfüge über ein geradezu enzyklopädisches Wissen über die lebende Welt. Er weist die Behauptung, die fossile Überlieferung sei als Beleg für die Evolution völlig unwichtig, scharf zurück. Er erklärt:

„Naturalisten sollten sich daran erinnern, dass der Evolutionsprozess nur durch die fossilen Formen enthüllt wird. Paläontologisches Wissen ist daher eine Grundvoraussetzung; nur die Paläontologie kann ihnen die Belege für die Evolution liefern und ihren Verlauf oder Mechanismus enthüllen. Weder die Untersuchung rezenter Lebewesen noch die Phantasie noch Theorien können als Ersatz für die paläontologischen Belege dienen. Wenn sie diese Belege ignorieren, dann geben sich Biologen, die Philosophen der Natur, zahlreichen Kommentaren hin und können nur noch mit Hypothesen aufwarten."44

Die paläontologische Überlieferung kann jedoch unglücklicherweise für Grass' und seine Kollegen diesen dringend benötigten Beleg für die Evolution nicht erbringen.

Trotz aller auf den vorangegangenen Seiten aufgeführten Beweisen hinsichtlich des peinlichen Mangels an Belegen aus der fossilen Überlieferung für die Evolution sind in fast allen Lehrbüchern über Evolution verschiedene Beispiele für angebliche, durch Fossilien belegte Übergangsformen zu finden. Teilweise scheinen sie beeindruckend zu sein und wirken sicherlich auch so auf Studenten. Mit der Zeit jedoch sehen wir jedes Beispiel unter der Last von angehäuften Beweise dahinschwinden. Derek Ager, Professor der Geologie in Swansea, Wales, ist ein brennender Gegner der Schöpfungslehre. Er sagte:

„Es ist schon bemerkenswert, dass beinahe alle Geschichten über Evolution, die ich als Student gelernt habe, angefangen bei Truemans OstrealGryphea bis hin zu Carruthers Zaphrentis delanouei, heute entkräftet worden sind. Auch meine eigene Erfahrung von mehr als 20 Jahren Forschung nach Evolutionsreihen unter den Brachiopoden des Mesozoikums haben sie als flüchtig bestätigt."45

Wir raten Ihnen jedoch, sich deswegen nicht zu sorgen. Die heutige Generation der Evolutionstheoretiker entkräftet zwar die Evolutionsgeschichten. ihrer Vorgänger, aber sie arbeiten genauso fleissig an der Erfindung ihrer eigenen Evolutionsgeschichten, die die nächste Generation dann ihrerseits wieder verwerfen wird, etc.

Literaturhinweise

1. G. G. Simpson, Tempo and Mode in Evolution, Columbia University Press, New York, 1944, S. 105
2. G. G. Simpson, The Meaning of Evolution, Yale University Press, New Haven, 1949, S. 231.
3. G. G. Simpson, in The Evolution of Life, Sol Tax, ed., University of Chicago Press, Chicago, 1960, S. 149.
4. T. Dobzhansky, Science 175:49 (1972).
5. G. G. Simpson, The Major Features of Evolution, Columbia University Press, New York, 1953, S. 360.
6. Simpson, Ref. 5, S. 360-376.
7. Simpson, Ref. 1, S. 105-124.
8. Simpson, Ref. 3, S. 149-152.
9. W. Thorpe, New Scientist 43:635 (1969).
10. C. A. Arnold, An Introduction to Paleobotany, McGraw-Hill Pub. Co., New York, 1947, S. 7.
11. E. 1. H. Corner, in Contemporary Botanical Thought, A. M. MacLeod and L. S. Cobley, eds., Quadrangle Books, Chicago, 1961, S. 97.
12. E. C. Olson, The Evolution of Life, The New American Library, New York, 1965, S. 94.
13. N. E. Newell, Proc. Amer, Phil. Soc., April, 1959, S. 267.
14. D. M. Raup and S. M. Stanley, Principles of Paleontology, W. H. Free­man and Co., San Francisco, 1971, S. 306.
15. L. du Nouy, Human Destiny, The New American Library, New York, 1947, S. 63.
16. O. Kuhn, Acta Biotheoretica 6:55 (1942).
17. A. H. Clark, in The New Evolution; Zoogenesis, A.H. Clark, ed., Wil­liams and Wilkins, Baltimore, 1930, S. 189.
18. T. Dobzhansky, M. K. Hecht, and W. C. Steere, Evolutionary Biology, Vol. 6, Appleton-Century-Crafts, New York, 1972.
19. L. Van Valen, Science 180:488 (1973).
20. R. B. Goldschmidt, The Material Basis of Evolution, Yale University Press, New Havel, 1940.
21. R. B. Goldschmidt, American Scientist 40:97 (1952).
22. S. J. Gould, Natural History 86(6):22-30 (1977).
23. S. Wright, Evolution 36:440 (1982).
24. S. 1. Gould, Discover 2(5):34 (1981).
25. D. T. Gish, Discover 2(7):6 (1981).
26. D. T. Gish, Evolution: The Fossils Say No, Creation-Life Publishers, San Diego, 1979.
27. S. J. Gould Discover 2(10):10 (1981).
28. D. J. Futuyma, Science an Trial, Pantheon Books, New York, 1983, S. 65.
29. S. Stanley, Macroevoiution, W. H. Freeman, San Francisco, 1979, S. 35.
30. S. 3. Gould, Natural History, 886(5):13 (1977).
31. S. J. Gould, Natural History, 85(6):37 (1976)
32. D. B. Kitts, Evolution 28:467 (1974).
33. N. Macbeth, American Biology Teacher, November 1976, S. 495.
34. F. J. Ayala and 3. W. Valentine, Evolving: The Theory and Process of Organic Evolution, BenjamhVCummings Pub. Co., Menlo Park, CA, 1979, S. 266-267.
35. C. Patterson, Evolution, Natural History Museum, London, 1978.
36. Personal communication to Luther Sunderland, Appalachin, New York, April 10, 1979.
37. Brian Leith, The Listener 106:390 (1981).
38. S. M. Stanley, Macroevolution, Pattern and Process, Freeman, San Diego, 1979.
39. D. S. Woodruff, Science 208:716 (1980).
40. E. R. Leach, Nature 293:19 (1981).
41. D. M. Raup, Field Museum of Nat. Hist. Bull. 50:22 (1979).
42. „is Man a Subtle Accident?", Newsweek, November 3, 1980.
43. M. Ridley, New Scientist 90:830 (1981).
44. P. Grasse. Evolution of Living Organisms, Academic Press, New York, 1977, S. 4.
45. D. V. Ager, Proc. Geol. Assoc. 87:132 (1976).

 

Fortsetzung: Evolution mittels eines ununterbrochenen Gleichgewichts

Datum: 29.10.2007
Autor: Duane T. Gish
Quelle: Fossilien: Stumme Zeugen der Vergangenheit

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service