Die grosse Lücke in der Evolution der Säugetiere

Lystrosaurus - ein Säugerähnliches Reptil.Säugerähnliche Reptilien erschienen direkt zu Beginn der Reptilien und wurden während des Perm und Trias immer säugerähnlicher und gipfelten endlich im Auftreten des ersten richtigen Säugetiers zum Ende des Trias. Zu dieser Zeit starben die säugerähnlichen Reptilien im Grunde genommen weltweit aus, obwohl sie vorher zu den zahlreichsten aller Reptilien gehört hatten. Da die Evolution angeblich auch die natürlich Selektion mit einschliesst, der zufolge sich die höher angepassten Lebewesen in grösserer Zahl fort-pflanzen und somit nach und nach die schwächeren ersetzen, müssten wir bei den Säugetieren erwarten, dass sie - endlich siegreich - sich in grosser Zahl fortpflanzten und auf der Erde dominierten. Es geschah jedoch etwas sehr Merkwürdiges. In der Praxis verschwanden die Säugetiere für die nächsten 120 Millionen Jahre von der Bildfläche! Während dieser mutmasslichen, langen Zeitspanne schwärmten die „reptilähnlichen" Reptilien einschliesslich der Dinosaurier und vielen anderen landbewohnenden Lebewesen, die Meeresreptilien und die fliegenden Reptilien über die Erde. Die Säugetiere jedoch, immerhin die „Stärksten", die die säugerähnlichen Reptilien ersetzt hatten, waren fast nirgendwo zu finden. Die meisten fossilen Überreste von Säugetieren aus dem Jura und der Kreidezeit, angeblich ein Zeitraum von mehr als 120 Millionen Jahren, würden in zwei hohle Hände passen. Von einem Grossteil dieser Säuger wurden nur einige wenige Zähne gefunden. Wenn Evolution das Überleben des Stärksten bedeutet und der Stärkere sich durch seine hohe Vermehrungsrate auszeichnet, dann stellt der Ursprung der Säuger in der Tat etwas sehr Seltsames dar. Da sie nur in geringer Zahl überlebten, findet Evolution offensichtlich durch Überleben des Schwächeren statt!

Die Evolutionstheoretiker wollen uns glauben machen, dass die Evolution der Säugetiere für ungefähr 120 Millionen Jahre stagnierte. Gemäss ihrer Theorie blieben die Säugetiere, obwohl sie über diesen äusserst langen Zeitraum hinweg in sehr geringer Zahl weiterexistierten, über 120 Millionen Jahre lang evolutionistisch untätig als eher kleine und allgemeine Arten. Und dann, in einem Augenblick geologischer Zeit, verschwanden die meisten Reptilien einschliesslich der Dinosaurier, und urplötzlich erschienen die 32 Säugetierordnungen, alle vollentwickelt und höchst spezialisiert, so dass sie sofort als Primaten, Wale, Fledermäuse, Nagetiere, Unpaarhufer, Paarhufer, etc. klassifiziert werden konnten.

Sollte vermutet werden, dass wir diesen Fall aufgrund unserer kreationistischen Neigung übertrieben dargestellt haben, wollen wir einige Bemerkungen von George Gaylord Simpson, einer der führenden Evolutionstheoretiker der Welt, zu dieser Sache betrachten. Er sagte:

„Das verblüffendste Ereignis in der Geschichte des Lebens ist der Übergang des Mesozoikum, des Zeitalters der Reptilien, zum Zeitalter der Säugetiere. Es ist, als wäre plötzlich der Vorhang gefallen auf der Bühne, wo zuvor Reptilien, besonders Dinosaurier, in grosser Zahl und verwirrender Vielfalt die Hauptrollen spielten. Dann öffnet sich der Vorhang ganz plötzlich, um dieselbe Szene mit vollständig neuer Besetzung zu enthüllen, mit einer Besetzung, in der Dinosaurier gar nicht mehr vertreten sind, andere Reptilien Statistenrollen einnehmen und die Hauptrollen von Säugern aller Art gespielt werden, auf die in den vorangegangenen Akten kaum ein Hinweis zu finden war."34

Und wir wollen es noch einmal betonen, die vorangegangenen Akte umfassten einen Zeitraum von 120 Millionen Jahren auf der evolutionistischen Zeittafel. Für den Fall, dass irgend-ein Evolutionist vorgibt, es bestünde hier kein ernstes Problem, sollte er daran erinnert werden, dass Simpson diesen Fall als das verblüffendste Ereignis in der Geschichte der Erde genannt hat. Dieses Problem verschwindet jedoch, wenn die evolutionistischen Annahmen verworfen werden und an ihrer Stelle das Schöpfungsmodell der Ursprünge angenommen wird.

Die nicht zu überwindende Lücke zwischen Reptil und Säugetier
Die beiden säugerähnlichen Reptilien Morganucodon (auch Eozostrodon genannt) und Kuehneotherium repräsentieren angeblich die massgeblichsten Übergangsformen zwischen Reptilien und Säugern. Tausende, viele Individuen repräsentierende Fragmente von Morganucodon wurden gefunden. Die Funde bestehen aus Zähnen, Kieferknochen, Schädelteilen und einem rückwärtigen Schädelskelett aus Wales, einem kompletten Schädel und Kieferknochenteilen aus dem Lufeng Rotliegendem in China, sowie aus Fragmenten von zwei verwandten Gattungen, die im Rotliegendem der Grossen Karru in Südafrika gefunden worden sind.35 Von Kuehneotherium wurden nur einzelne Zähne und Kieferteile in Wales entdeckt. Diese Lebewesen waren mit einer Länge von ca. 10 cm sehr klein. Diese Funde werden auf der geologischen Zeittafel im oberen Trias eingeordnet.

Es sind eben diese Lebewesen, von denen behauptet wird, dass sie sowohl ein säugerartiges als auch ein reptilartiges Kiefergelenk besassen. Bei den Säugetieren besteht jede Unterkieferhälfte aus einem Knochen, dem sogenannten Dentale, da es die Zähne trägt. Dieser Knochen bildet ein Gelenk mit dem Squamosum-Knochen des Schädels. Reptilien verfügen über sechs -Knochen in jeder Unterkieferhälfte. Der Kiefer ist nur indirekt über ein Gelenk mit dem Schädel verbunden, wobei das Articularum (einer der Kieferknochen) ein Gelenk mit dem Quadratum-Knochen bildet, der bei Säugern nicht vorhanden ist. Ein weiterer fundamentaler Unter-schied zwischen Reptilien und Säugetieren ist die Tatsache, dass alle Reptilien, ob rezent oder fossil, nur einen einzigen Gehörknochen besitzen, einen stabförmigen, als Columella bekannten Knochen_ Säugetiere besitzen drei Gehörknochen, den Steigbügel, Hammer und Amboss. Evolutionstheoretiker behaupten, der Steigbügel entspräche der Columella und die Quadratum- und Articularumknochen der Reptilien wären auf irgendeine Weise in das Ohr gewandert, um im Ohr des Säugers zu Hammer bzw. Amboss zu werden. Es gibt jedoch keine Erklärung dafür, wie die Zwischenstufen während dieses Vorganges ihr Hörvermögen bewahrten.

Eine weitere Schwierigkeit bezüglich der oben genannten Bemerkung stellt die Tatsache dar, dass zwar tausende von Reptilfossilien mit einem einzigen Gehörknochen und mehreren Kieferknochen gefunden wurden und auch tausende von Säugerfossilien mit drei Gehörknochen und einem Kieferknochen, jedoch kein einziges Fossil, das eine Zwischenstufe mit z.B. drei Kiefer- und zwei Gehörknochen bilden könnte.

Morganucodon36 und Kuehneotheriwun37 besassen jeder den kompletten, für Reptilien charakteristischen Satz an Knochen in ihrem Unterkiefer. Ausserdem minderte sich die funktionelle Bedeutung des reptilartigen (quadrato-articulares) Kiefergelenks nicht, obwohl diese Lebewesen Zwischenstufen zwischen Reptilien und Säugern gewesen sein sollen und neben dem reptilartigen Kiefergelenk gleichzeitig auch über ein säugerartiges (squamoso-dentales) Kiefergelenk besessen haben sollen. Kermack und andere sagen:

„Die verblüffendste Eigenschaft dieser zusätzlichen Kieferknochen des Morganucodon ist ihr cynodontischer Charakter. Im Vergleich zu einem typischen, fortgeschrittenen Cynodontier wie Cynognathus zeigen die zusätzlichen -vorhandenen Knochen .keinerlei Rückbildung, weder in ihrer Grösse noch in der Komplexität der Struktur. Vor allem war das eigentliche, reptilartige Kiefergelenk selbst beim Säuger Morganucodon ungefähr gleich stark wie bei dem Reptil Cynognathus. Dies zwar eigentlich nicht zu erwarten." 36

Diese Autoren erzählen, .dass Evolutionisten lange allgemein die Meinung vertraten, es hätte eine progressive Schwächung des Kiefergelenks vom frühen zum späten Cynodontier gegeben und diese Schwächung hätte sich bei den ersten Säugern fortgesetzt (die Cynodontier waren „fortgeschrittene" säugerähnliche Reptilien). Eben dieses würde man vor-aussagen, wären Säuger aus den Reptilien hervorgegangen und wäre somit schrittweise durch Evolution das reptilartige Kiefergelenk durch das säugerartige Kiefergelenk ersetzt worden. Kermack und seine Mitarbeiter verwerfen diese Vorstellung jetzt, da das reptilartige Kiefergelenk des Cynognathus extrem stark war und der Unterkiefer des Morganucodon dem des Cynognathus sehr ähnlich war.

Es besteht daher überhaupt kein Zweifel, dass Morganucodon ein sehr starkes, gewöhnliches, reptilartiges Kiefergelenk besass. Obwohl fast alle mit Morganucodon verbundene Funde nicht aus Gelenkknochen bestehen (die einzelnen Knochen bestehen aus Fragmenten), wurde ein Kieferfragment entdeckt, bei dem der Quadratum-Knochen noch immer mit dem Articulare-Knochen verbunden war, so dass keine Zweifel mehr bestehen, dass dieses Lebewesen ein reptilartiges Kiefergelenk besass. Aber hatten Morganucodon und Kuehneotherium zusätzlich zu diesem reptilartigen Kiefergelenk auch einen Kontakt zwischen dem Dentalen und dem Squamosum und wenn dem so war, weist es dann auf eine beginnende Bildung eines säugerartigen Kiefergelenks hin?

Kermack und seine Kollegen glauben sicherlich, dass dies für lilorganucodon und Kuehneotherium zutrifft (es wird auch von einigen anderen Gruppen der säugerähnlichen Reptilien behauptet38). Worauf basiert diese Überzeugung? Egal wie stark man an dieser Überzeugung festhält, sie beruht auf einer Schlussfolgerung. Der Beweis ist äusserst bruchstückhaft, und es sind keine Fossilien vorhanden, die den Dentale-Knochen in tatsächlichem Kontakt mit dem Squamosum-Knochen des Schädels zeigen. Eigentlich ist noch nicht einmal ein einziger intakter Unterkiefer vorhanden, solche Stücke wurden immer aus Fragmenten rekonstruiert.

Worin besteht dann der Beweis für ein squamosa-dentaies Gelenk bei diesen Wesen? Der Beweis besteht aus einem angeblichen Condylum auf dem Dentale. Ein Condylum ist ein abgerundeter Knochenvorsprung, der ein Kugel-Pfannen-Gelenk mit dem hohlen Teil (Fossa genannt) eines anderen Knochens bildet. Bei Säugetieren ist am hinteren Ende des Dentale ein hervorstehendes Condylürn zu finden, das mit dem Squamosum des Schädels ein Gelenk bildet. Das Squamosum besitzt eine Höhlung, in die das Condylum hineinpasst, und dieser Kontakt bildet das Kiefergelenk. Bei Morganucodon und Kuehneotherium erstreckt sich das Dentale ausreichend weit nach hinten, um die Vermutung zu unterstützen, dass es mit dem Squamosum in Berührung war und dieser angebliche Berührungspunkt auf dem Dentale wird Condylum genannt.

Ob das Dentale dieser Lebewesen wirklich Kontakt mit dem Squamosum hatte, kann nur geschlussfolgert werden. Aber selbst wenn dort eine richtige Berührung zwischen Dentalem und Squamosum bestanden hat, kann deshalb behauptet werden, dass dies das säugerartige Kiefergelenk darstellt, welches neben dem reptilartigen existiert haben soll? Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Lebewesen ein vollentwickeltes, kräftiges, reptilartiges Kiefergelenk besassen. Die Anatomie, die solch ein Kiefergelenk erfordert, einschliesslich der Anordnung und Aufhängungsweise der Muskulatur, der Anordnung und Lage der Blutgefässe und Nerven, etc. muss sich doch sehr von der unterscheiden, die ein säugerartiges Kiefergelenk erfordert. Wie könnte dann ein kräftiges; vollfunktionsfähiges, reptilartiges Kiefergelenk mit einem säugerartigen Kiefergelenk zusammenpassen?

Es ist bedeutsam, dass ähnliche Behauptungen bezüglich eines zweifachen Kiefergelenks bei Probainognathus und Diarthrognathus bezweifelt worden sind. Probainognathus und Diarthrognathus werden als den hypothetischen, direkten Vorfahren der Säugetiere sehr nahestehende Lebewesen dargestellt. Hinsichtlich Probainognathus schreibt Kemp:

„Eine zweite, häufig angeführte Eigenschaft des Probainognathus, die ihn mit den Säugern in Verbindung bringt, ist der sekundäre Kontakt des Dentale mit dem Squamosum. Es bestehen jedoch Zweifel, ob es wirklich einen Kontakt zwischen diesen Knochen gibt (Crompton und Jenkins, 1979)...."39

Bezüglich Diarthrognathus stellt Gow fest:

„Der Ictidosaurier Diarthrognathus aus der Clarens Formation (Höhlen Sandstein) (Crompton, 1958) wird allgemein für das Lebewesen gehalten, das die erwartete morphologische Zwischenstufe zwischen Cynodontiern und Säugetieren enthüllt; genauer gesagt wird von ihm angenommen, sowohl ein reptilartiges als auch ein säugerartiges Kiefergelenk besessen zu haben. Einige von Cromptons Interpretationen der Morphologie des Unterkiefers und seines Gelenks mit dem Schädel waren jedoch falsch; einige davon, wenn auch nicht alle, hat er schriftlich zugegeben (Crompton, 1972)."40

Daran sehen wir, dass innerhalb der evolutionistischen Kreise die Behauptung, bei diesen beiden Wesen seien sowohl reptilartige als auch säugerartige Kiefergelenke vorhanden, angezweifelt wurde. Diese Lebewesen sind alle ausgestorben alles was übriggeblieben ist, sind äusserst bruchstückhafte, fossile Funde. Die Art der Rekonstruierung dieser Lebewesen und der Visualisierung ihrer Funktion ist häufig sehr durch vorgefasste Meinungen über das, was zu erwarten wäre, beeinflusst. Evolutionstheoretiker sind sich sicher, dass Reptilien sich zu Säugern entwickelt haben. Dies aber hätte den Ersatz des reptilienartigen Kiefergelenks durch ein säugerartiges erfordert. Aufgrund der äusserst bruchstückhaften und unvollständigen Funde ist es sehr leicht möglich, dass das, was "gesehen wird", dem entspricht, was man zu sehen er-wartet und nicht dem, was wirklich einmal war. Und schliesslich, und das ist überzeugend, wurde nicht eine Zwischenstufe zwischen einem Tier mit kräftigem, vollfunktionsfähigem, reptilartigem Kiefergelenk und einem mit kräftigem, voll-funktionsfähigem, säugerartigem Kiefergelenk gefunden_ Alle Reptilien, ob nun Morganucodon, Kuehneotherium oder welches auch immer, hatten einen kompletten Satz Reptilienknochen in ihrem Kiefer und alle Säugetiere, ob rezent oder fossil, haben auf jeder Seite ihres Unterkiefers einen einzigen Knochen. Zwischenstufen wurden nicht gefunden.

Das Reptiliengehör gegen das Säugetiergehör
Wir können des Weiteren den Beweis bezüglich des Kiefergelenks nicht von dem bezüglich des Gehörapparates trennen. Wie schon zuvor erwähnt, nehmen Evolutionstheoretiker an, dass die im Reptilkiefer, abgesehen vom Dentale, langsam überflüssig werdenden Knochen sich entweder wegentwickelten oder eine neue Funktion annahmen. Quadratum und Articularurn wurden somit frei (sie waren neben-bei gesagt bei Morganucodon fest mit dem Dentale verbunden) und schafften irgendwie den Weg ins Mittelohr, um hier schliesslich zu Hammer bzw. Amboss zu werden. Dazu wäre bei Reptilien die Loslösung des Steigbügels (Columella) von seiner Befestigung am Tympanum (Trommelfell) erforderlich gewesen und der Rückzugsvorgang des Articularums hätte zu einer Befestigung am Tympanum führen müssen (da der Articularurnknochen der Reptilien angeblich zum Hammerknochen der Säuger geworden ist, der mit dem Trommelfell verbunden ist). Und irgendwie zwischen diesen Vorgängen muss sich der Quadratumknochen befreit haben; ins Mittelohr gewandert sein und sich zwischen Steigbügel und Hammer eingeschoben haben. Unterdessen müssen alle diese Knochen auf eine höchst wunderbare Weise umgestaltet und neu konstruiert worden sein, damit sie ihre Funktionen in einem vollkommen neuen Gehörapparat übernehmen konnten.

Jetzt sind aber die Probleme, die mit einem solchen behaupteten Prozess verbunden sind, sehr viel grösser als die einfache Vorstellung, wie zwei perfekt auf eine Funktion in einem kräftigen, effektiven Kiefergelenk geformte Knochen sich selbst lösen können, sich ihren Weg bis zum Mittelohr erkämpfen können, sich selbst in Hammer und Amboss umformen, die perfekt für ihre Funktion mit einem umgeformten Steigbügel in einem doch sehr verschiedenen Gehörapparat konstruiert sind, wobei die Lebewesen zur gleichen Zeit weiter kauen und hören können! So unüberwindlich dieses Problem auch scheint, so verblasst es doch zu relativer Unbedeutsamkeit, wenn wir die Tatsache betrachten, dass das wichtigste Hörorgan der Säugetiere das Cortische Organ ist, welches bei keinem einzigen Reptil zu finden war, noch fanden wir einen Hinweis, woher dieses Organ stammt.

Das Cortische Organ ist ein äusserst kompliziertes Organ. Der Leser sollte sich darüber in einem Standardwerk über Anatomie kundig machen. Man kann über dieses so komplex und wunderbar gebaute Organ nur staunen. Es findet sich keine Entsprechung bei Reptilien. Es gibt auch keine mögliche Struktur bei Reptilien, aus dem es sich entwickelt haben könnte. Es muss de novo geschaffen worden sein, da es vollkommen neu und neuartig war. Laut Evolutionstheorie treten evolutionistische Veränderungen als ein Ergebnis fehlerhafter Reproduktion von Genen auf. Jede durch solche Mutationen bewirkte Veränderung, die überlebte, musste stärker sein als die vorangegangene Form. Sollte die Evolutionstheorie wahr sein, müssten wir somit eine Reihe von abertausenden Fehlern vermuten, die auf wunderbare Weise langsam zur Entstehung des Cortischen Organs führten, welches dann in einem Ohr funktionieren konnte, welches zur gleichen Zeit, während zwei umzugestaltende Knochen aus dem Kiefer hinzukamen, entsprechend umkonstruiert werden musste. Jede Zwischenstufe musste ausserdem nicht nur voll funktionsfähig sein, sondern eigentlich auch besser sein als die vorangegangene Stufe. Und nachdem all dieses erreicht worden ist, haben wir heute immer noch Reptilien und Vögel mit dem alten reptil- und vogelartigen Gehörapparat, der ebenso effizient ist wie der entsprechende säugerartige Apparat.

Weitere erforderliche Veränderungen

Während diese oben beschriebenen Veränderungen vonstatten gingen, erfanden diese Lebewesen (durch genetische Fehler) noch viele andere wunderbare physiologische und anatomische Organe und Vorgänge, so z.B. eine neue Art der Fortpflanzung, Brustdrüsen, Wärmeregulierung und eine neue Atemtechnik.

Die Struktur des Brustgürtels der Säuger unterscheidet sich grundlegend vom dem der Reptilien. Bei den Reptilien ist der Brustgürtel mittels der coracoiden (rabenschnabelähnlicher) Knochen durch ein Gelenk mit dem Brustknochen verbunden und bildet somit einen Teil des Thorax. Das ist bei Säugern nicht der Fall. Bei Reptilien ist der vordere Teil des Brustkorbs steif und kann sich nicht ausdehnen. Der Brustkorb der Säuger ist dehnbar. Die Brust- und Bauchhöhle ist bei dem Säugetier durch ein Zwerchfell, einem fibromuskulären, Organ, getrennt. Da Reptilien kein Zwerchfell besitzen, ist der Brustkorb kein geschlossener Bereich. Daher können Reptilien nicht so atmen wie Säuger, können ihren Brustkorb nicht ausdehnen und zusammenziehen, wie es die Säugetiere tun. Sie müssen über den Mund atmen.

Reptilien besitzen keinerlei Struktur, die dem SäugerzwerchfeIl ähneln oder entsprechen würde. Es ist auch keine Struktur denkbar, aus der es sich hätte entwickeln können. Und wieder muss eine komplizierte Struktur de novo (und durch ein Reihe von Fehlern) geschaffen worden sein, um eine Funktion zu erfüllen, die bei dem angeblichen reptilartigen Vorfahren auf eine andere Art und Weise schon sehr zufriedenstellend erfüllt worden war.

Zusammenfassung

Wie auch immer man sie nennen mag, Morganurodon und Kuehneotherium besassen einen kompletten Kieferknochensatz eines Reptils, ein kräftiges, vollfunktionsfähiges, reptilartiges Kiefergelenk und einen normalen, einknöchrigen, reptilartigen Gehörapparat_ Andererseits verfügen alle rezenten oder fossilen Säugetiere über einen einzigen Kieferknochen, ein vollfunktionsfähiges, säugerartiges Kiefergelenk und einen völlig andersartigen Gehörapparat mit drei Knochen im Mittelohr und einer absolut einzigartigen und hochkomplexen Konstruktion, dem Cortischen Organ. Wie bereits oben kurz beschrieben, gibt es noch viele andere grundlegende Unterschiede zwischen Reptilien und Säugetieren. Wir vertreten hier die Meinung, dass diese Veränderungen unmöglich schrittweise vonstatten gegangen sein können, und somit ist die Behauptung, Säuger hätten sich schrittweise aus Reptilien entwickelt, wissenschaftlich unhaltbar. Eine gründliche, sorgfältige und objektive Analyse der Anatomie, Physiologie und Paläontologie der Reptilien und Säugetiere unterstützt daher am besten die These, dass diese beiden Klassen der Wirbeltiere schon immer getrennt und verschieden waren und es keine genetische Verbindung zwischen ihnen gibt.

Literaturhinweise

34. G. C Simpson, quoted in Life Before Man, Time-Life Books, New York, 1972, S. 42.
35. Kemp, Ref. 26, S. 255.
36. K. A. Kermack, F. Mussett and H. W. Rigney, Zool. J. Linn. Soc. 53(No. 2):157 (1973).
37. D.M. Kermack, K.A. Kermack and F. Mussett, Zool. J. Linn. Soc. 47 (No. 312): 418 (1968).
38. A.W. CromptonandF.A. Jenkins, Jr., „Origin of Marnrnals" in Mesozoic Mammals, J.A. Lillegraven, Z. Kielan-Jaworowska and W.A. Clemens, eds., University of Califomia Press, Berkeley, 1979, S. 62.
39. Kemp, Ref. 26, S. 271.
40. C.E. Gow, Paleontologia Africana, 24:15 (1981).

Weiter: Der Ursprung des Fliegens - ein Rätsel der Evolution

Datum: 27.11.2007
Autor: Duane T. Gish
Quelle: Fossilien: Stumme Zeugen der Vergangenheit

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