Die tiefe Kluft zwischen Wirbellosen und Wirbeltieren

Wirbeltiere und Wirbellose TiereDie Vorstellung, dass Wirbeltiere aus den Wirbellosen her-vorgegangen sein sollen, ist eine reine Annahme, die nicht durch Fossilien belegt werden kann. Aufgrund von vergleichender Anatomie und Embryologie der lebenden Arten wurde fast jede Gruppe von Wirbellosen irgendwann einmal als Vorfahre der Wirbeltiere vorgeschlagen.22,23 Der Übergang von Wirbellosen zu Wirbeltieren verlief angeblich über ein einfaches Chordastadium, d.h. über ein Lebewesen mit einer stabförmigen Notochord. Liefern uns die Fossilien den Beweis für solch einen Übergang? Absolut nicht.

Ommaney stellte daher fest:

„Wie dieser früheste Chordatierstamm sich entwickelte, welche Entwicklungsstufen er durchlief, um vielleicht Ursprung eines wirklich fischähnlichen Tieres zu sein, wissen wir nicht. Zwischen dem Kambrium, in dem das Chordatier möglicherweise entstand, und dem Ordovizium, in dem die ersten versteinerten Tiere mit wirklichen fischähnlichen Eigenschaften auftreten, ist eine Lücke von vielleicht 100 Millionen Jahren, die wir wahrscheinlich niemals schliessen können."24

Unglaublich! Einhundert Millionen Jahre Evolution und keine versteinerten Übergangsfarmen! Alle Hypothesen miteinander kombiniert, egal wie genial sie auch sein mögen, werden jemals in der Lage sein, eine Lücke dieser Grössenordnung auf der Grundlage der Evolutionstheorie zu erklären. Solche Tatsachen sind andererseits jedoch in perfekter Übereinstimmung mit den Vorhersagen der Schöpfungslehre.

Klare Trennung der wichtigsten Fischklassen

Das sorgfältige Lesen von Romers Buch Vertebrate Paleontology (Paläontologie der Wirbeltiere)23 scheint keine andere Schlussfolgerung zuzulassen als die, dass alle wichtigen Fischklassen klar und deutlich voneinander getrennt sind, ohne dass Übergangsformen sie miteinander verbinden. Die erste in der fossilen Überlieferung auftretende Klasse ist die Klasse Agnatha. Die ältesten dieser Wirbeltiere, Vertreter der beiden Ordnungen Osteostraci und Heterostraci, waren fast immer in knöchernem oder anderem harten Material ein-geschlossen und waren meistens mit knöchernen Panzerplatten ausgestattet. Romer schrieb ihren Ursprung betreffend:

„In Sedimenten des späten Silurs und des frühen Devons finden wir viele fischähnliche Wirbeltiere von verschiedenen Arten, und es ist offensichtlich, dass zuvor eine lange evolutionistische Entwicklung stattgefunden haben muss. Aber über diesen Teil der Geschichte wissen wir so gut wie nichts (S. 15)".

Bezüglich der Ostracodermen (Osteostraci) schreibt er: „Beim ersten Erscheinen dieser Ostracodermen haben sie bereits eine lange Geschichte hinter sich und sind in mehrere deutlich unterschiedene Gruppen aufgespalten" (S. 16).,Über die Heterostraci schreibt Romer, dass sie offensichtlich nicht näher mit den anderen Arten in der Klasse Agnatha verwandt sind. Wenn sie entstanden sind, dann müssen auch sie eine lange Evolutionsgeschichte gehabt haben. Aber wie auch die Ostracodermen erscheinen sie ganz plötzlich in der fossilen Überlieferung ohne irgendeinen Beweis für evolutionistische Vorfahren.

Die Placodermen sind besonders schwierig. Innerhalb der Placodermen erscheinen ca. sechs grössere, verschiedene Arten von seltsamen Fischen. Romer sagt von ihnen: „Es gibt wenige bekannte Eigenschaften, die diese Gruppen verbinden, ausser der Tatsache, dass sie ausnahmslos .eigenartig sind" (S. 24). Später erklärt er:

„Sie erscheinen zu einer Zeit - ungefähr zum Übergang Silur-Devon - in der wir das Auftreten der arteigenen Vorfahren der Haie und höheren Knochenfischgruppen erwarten. Wir würden „verallgemeinerte" Arten erwarten, die sich lückenlos in unser vorgestaltetes evolutionäres Bild einfügen. Finden wir sie unter den Placodermen? Absolut nicht. Anstelle dessen finden wir eine Reihe von total unmöglichen Arten, die in kein arteigenes Muster hineinpassen, die auf den ersten Blick aus keiner Quelle hervorgegangen sind oder passende Vorfahren von später weiterentwickelteren Arten sein könnten. In der Tat könnte man dazu neigen, das Vorhandensein dieser Placoderme, die einen so wichtigen Teil der Geschichte der Fische im Devon ausmachen, als eine widersinnige Episode zu empfinden; es würde die Situation sehr vereinfachen, wenn sie niemals existiert hätten!" (S. 33).

Aber sie existierten, und ihre Überlieferung unterstützt nicht das Evolutionsmodell, sondern sie widerspricht ihm eher sehr stark.

Die höheren „orthodoxen" Fischarten, die mit paarigen Flossen und einem gut ausgebildeten Kiefer nach uns gut bekannten Plänen gebaut waren, werden in zwei Klassen eingeteilt: In die Chondrichthyen oder Knorpelfische und die Osteichthyes oder höheren Knochenfische. In der Vergangenheit haben einige Wissenschaftler behauptet, dass das Fehlen von Knochen in Knorpelfischen auf eine primitive Stufe hindeute und dass die Chondrichthyes eine evolutionistische Vorstufe der Knochenfische gewesen seien. Romer widerspricht dem sehr deutlich, indem er darauf hinweist, dass Haie eine der letzten unter den Fossilien auftauchenden Fischgruppen waren. Er fährt fort:

„Die Überlieferung ergibt in der Tat mit der gegenteiligen Annahme mehr Sinn: Haie sind eher degeneriert als primitiv bezüglich der Eigenschaften ihres Skelettes; ihre evolutionistische Entwicklung muss parallel zu der verschiedener anderer Fische verlaufen sein in einem Trend der Knochenreduzierung; ihre Vorfahren müssten unter den primitiven Knochenfischen mit Kiefern der allgemeinen Plakoderm-Art zu suchen sein. Keiner der bisher bekannten Placoderme kann als tatsächlicher Vorfahre der Chondrichthyen identifiziert werden, aber wir stellten fest, dass einige der seltsamen Petalichthyiden eine morphologische Zwischenstufe in der Skelettreduzierung auf-zuweisen scheinen. Eines Tages könnte ein grösseres Wissen über die Placodermen des frühen Devons die Lücke überbrücken (S., 38)".

Zuvor sagte Romer bezugnehmend auf die Plakodermen: ,Wir müssen ernsthaft in Betracht ziehen, dass zumindest die Haie und die Schimären von solch unmöglichen Vorfahren abstammen könnten" (S. 34). Romer besteht darauf, dass spezielle Erschaffung nicht als wissenschaftliche Erklärung für Ursprünge zulässig ist, aber er ist bereit, auf „unmögliche Vorfahren" zurückzugreifen, um seine eigene, durchhängen-de Theorie zu stützen! Die Erwägung des Schöpfungsmodells scheint jedoch wesentlich vernünftiger zu sein als die Inanspruchnahme „unmöglicher Vorfahren".

Romer berichtet von den typischen Knochenfischen, dass ihr Auftreten in der fossilen Überlieferung „dramatisch plötzlich" (S. 52) ist. Später (S. 53) stellt er fest:

„Der gemeinsame Vorfahre der Knochenfischgruppe ist unbekannt. Es gibt verschiedene Eigenschaften, von denen viele oben genannt sind, in der sich die beiden typischen Unterklassen der Knochenfische bereits bei ihrem ersten Auftreten deutlich unterscheiden".

Errol White, ein Evolutionstheoretiker und Spezialist für Fische, sagte in seiner Ansprache als Präsident der Linnean Society of London:

„Aber welche Vorstellungen Kapazitäten auch immer zu diesem Thema haben, die Lungenfische, wie auch• jede andere wichtige Fischgruppe, die ich kenne, finden ihren

Ursprung in gar nichts ..."25

Später fuhr er fort: „Ich habe oft darüber nachgedacht, wie unlieb es mir wäre, die organische Evolution vor einem Gerichtshof beweisen zu müssen." Er schloss seine Rede mit der Feststellung:

„Wir wissen noch nichts von den Mechanismen der Evolution trotz der allzu zuversichtlichen Haltung in einigen Kreisen, und es ist unwahrscheinlich, dass wir mit den klassischen Methoden der Paläontologie oder der Biologie Fortschritte machen werden. Und wir werden in der ganzen Angelegenheit wahrhaftig keinen Fortschritt verzeichnen, wenn wir auf und nieder hüpfen und schreien: ,Darwin ist Gott und ich, soundso, bin sein Prophet' - die kürzlich veröffentlichten Forschungen von Wissenschaft-lern wie Dean und Henshelwood (1964) deuten bereits die Möglichkeit von beginnenden Rissen in der anscheinend so einheitlichen Mauer des neodarwinistischen Jerichos an".

In der Erörterung des Ursprungs der Knochenfische bemerkt Todd folgendes:

Alle drei Unterklassen der Knochenfische erscheinen ungefähr zur gleichen Zeit in den Fossilien. Sie unter-scheiden sich bereits deutlich in ihrer Morphologie und sie sind schwer gepanzert. Woher kamen sie? Was erlaubte eine so deutliche Unterscheidung? Wie kamen sie alle zu einer solch schweren Panzerung? Und warum gibt es keinerlei Spuren von früheren Zwischenformen?26

Wahrhaftig, warum gibt es keine Spur von früheren Zwischenformen? Evolutionstheoretiker mögen für immer spekulieren, aber die Tatsachen werden sich nicht ändern. Die vorhergesagten evolutionistischen Übergangsformen sind nirgendwo zu finden.

Die, Fossilien haben also weder Vorfahren noch Übergangsformen für die wichtigsten Fischgruppen erbracht. Solche hypothetischen Vorfahren und erforderlichen Übergangsformen können lediglich Ergebnisse von Spekulationen sein. Aber wie kann dann argumentiert werden, dass die aufgrund des Evolutionsmodelles angebotenen Erklärungen für solche Beweise wissenschaftlicher seien als die' des Schöpfungsmodells? Tatsächlich können die von der Evolutionstheorie geforderten Beweise nicht gefunden werden.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Fossilien ein explosionsartiges Auftreten von höchst komplexen Lebens-formen ohne ein Anzeichen von evolutionistischen Vorfahren aufzeigen. Diese Tatsache stellt für die Evolutionstheoretiker ein grosses Rätsel dar; die Vertreter der Schöpfungslehre fragen jedoch: Welchen besseren Beweis für die Schöpfung könnten die Gesteine liefern, als dieses plötzliche Erscheinen höchst komplexer Lebensformen? Ausserdem zeigen uns die Fossilien keine Übergangformen zwischen den wichtigsten Arten der Wirbellosen, zwischen Wirbellosen und Wirbeltieren und zwischen den wichtigsten Fischklassen. Die Gesteine schreien geradezu: „Schöpfung!"

Literaturhinweise

22. E. G. Conklin, as quoted by G. E. Allen, Quart. Rev. Biol. 44:173 (1969).
23. A. S. Romer, Verzehrare Paleontology 3rd ed., U. of Chicago Press, Chicago, 1966, S. 12
24. F.D. Ommanney, The Fishes, Life Nature Library, Time- Life, 1nc., New York, 1964, S. 60.
25. E. White, Proc. Linn. Soc. London 177:8 (1966).
26. G. T. Todd, Amer. Zool. 20(4):757 (1980).

Weiter: Die fossile Überlieferung - vom Fisch zum Säugetier (Kapitel 5)

Datum: 29.11.2007
Autor: Duane T. Gish
Quelle: Fossilien: Stumme Zeugen der Vergangenheit

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