Gebet

Darf ich Gott anschreien?

Oft schreie ich zu Gott und frage wütend, was das alles soll - wenn ich mich mal wieder über meine «lieben Mitmenschen» ärgere, die mir mit Vorschriften auf die Füsse treten. Oder auch, wenn ich mal wieder in der Phase bin, mich und meine Behinderung nicht annehmen zu können. Ich brülle mein Gebet zu ihm und mache ihm Vorwürfe, weil ich ihn nicht verstehe.
Vor Gott müssen wir unsere Gefühle nicht verstecken.

Darf ich den heiligen Gott anschreien? Ja, ich darf. Denn zum einen habe ich den Heiligen Geist, der «Übersetzer» ist - damit mein Gestammel, meine Wut und mein Unvermögen richtig vor den Heiligen getragen werden. Und zum anderen darf ich, weil er mich zutiefst versteht. Weil er meine Gefühle kennt. Bei ihm darf ich - ja muss ich - so sein, wie ich bin. Denn er durchschaut mich.

 
Warum also meine Wut und meine Verzweiflung verbergen? Wenn ich alles rauslasse, beginnt in mir dieser Frieden aufzusteigen, den Gott mir gibt. Im Gebet, noch beim Schreien und Brüllen, im verzweifelten Weinen erfüllt er in mir seine Verheissung, wie ich im Buch des Propheten Micha in der Bibel lese: «Er bringt Frieden». Weil ich alles auf seine «Müllhalde Golgatha» bringen kann, beginnt schon beim Abladen der Heilungsprozess.

Christus starb für mich am Kreuz auf Golgatha, weil er mich von der Sünde befreien wollte. Alles was damit zusammenhängt - Hass, Wut, Trauer und Schmerz - darf und soll ich ihm bringen. Noch während ich bete, ändert sich mein Blickwinkel - nicht meine Situation, weil Gott selbst eingreift. Wie? Ich weiss es nicht. Ich kann immer nur staunen, wie er mich und meinen Starrkopf besänftigt. «Gott sei Dank», dass ich ihn habe und dass ich zu ihm beten kann.

Überarbeitung: jesus.ch

Frust und Wut sind auch in der Bibel ein Thema - zum Beispiel:
Ein Menschen schüttet bei Gott sein Herz aus

Datum: 17.10.2011
Autor: Martin Mandt
Quelle: idea Deutschland

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