Wie werde ich ein besserer Christ?

Die einen denken vielleicht: Wenn man wahnsinnig viel Bibel liest und betet, ist man ein besserer Christ als jemand, der das weniger tut. Kann sein, muss aber nicht. Andere meinen: Wenn sie sich streng an alle biblischen Gebote hielten, dann seien sie gute Christen. Und wenn sie es noch strenger täten, wären sie noch bessere Christen. Mag sein, dass sie gute Christen sind, aber nicht deswegen! Und wieder andere sagen: „Wenn man immer mehr Gutes tut, wird man ein besserer Christ.“ Auch das stimmt so nicht. Damit sage ich nicht, dass es nicht gut ist, viel Gutes zu tun. Aber davon wird man kein besserer Christ. – Also bitte, wie dann?

Ein Christ ist gut genug

Zunächst wollen wir uns vor Augen halten, wie man überhaupt Christ wird . Das kann man sich bekanntlich nicht verdienen. Ein Christ ist ein Mensch, der weiss, dass er nach dem Tod einmal bei Gott im Himmel sein wird. Diese Gewissheit ist ein Geschenk Gottes. Und dieses Geschenk erhält, wer durch den Glauben für sich ganz persönlich in Anspruch nimmt, dass Jesus Christus ist für ihn gestorben und auferstanden ist. Kurz gesagt: Er bekennt Gott seine Schuld und will von falschen Wegen umkehren. Jesus vergibt ihm und schenkt ihm ein neues Leben. Nun gehört er zur Familie Gottes und – ist zunächst einfach mal Christ. Und das ist gut genug.

Gutes Tun ist eine Folge

Gott nimmt uns also an, nicht weil wir gut in etwas sind, oder weil wir ein moralisch einwandfreies Leben führen, sondern einfach, weil wir zu Jesus gehören. Weil wir ihm nachfolgen. Weil wir mit ihm leben. Das ist das einzige Kriterium, was unser Heil betrifft. Der Zugang zum Himmel ist geschenkt. Allein durch den Glauben an Jesus.

Punkt. Wenn wir dann Freude an seinem Wort bekommen und die Bibel oft lesen oder gerne durch das Gebet mit ihm sprechen, ist das eine Folge dieser Beziehung mit Jesus. Ebenso, dass wir seine Gebote halten und Gutes tun.

Werden wie Jesus

Ist das denn das Ende der Geschichte? Ist es also doch nichts mit dem Besserwerden als Christ? – Doch, aber es geht nicht um das Heil, sondern um die Gesinnung. Gott möchte, dass wir Jesus Christus ähnlicher werden. Die Bibel sagt, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Durch die Sünde von uns Menschen hat dieses Ebenbild aber ziemlich gelitten. Der Mensch wurde durch seine Schuld von Gott getrennt und entstellt. Erst als Jesus, der Sohn Gottes auf die Erde kam, wurde in ihm diese Ebenbildlichkeit wieder sichtbar. Nachdem wir nun Christen geworden sind, möchte Gott, dass wir möglichst so werden wie Jesus. Das ist Arbeit. Das ist ein Prozess bis an unser Lebensende. Und darin können wir immer besser werden.

Herausforderung: alle Menschen lieben

Leiden Sie mitunter auch an Ihrem Charakter? Da ist in unserem Leben manches nicht so, wie es sein sollte, nicht? Jesus, wie er uns im Neuen Testament beschrieben wird, ist sanftmütig, demütig, friedfertig, barmherzig, gerecht und voller Liebe zu allen Menschen, selbst zu den Feinden. Die Gesinnung von Jesus war, sich selbst zurückzustellen und den Menschen zu dienen. Dennoch war er stark und erledigte zielbewusst seinen Auftrag. Das ist eine grosse Herausforderung für uns.

Arbeit am Ebenbild Gottes

Natürlich werden wir Menschen immer unseren Charakter behalten. Gott hat uns ja mit unseren Eigenarten, Stärken und Schwächen, geschaffen. Aber er möchte, dass wir das verschüttete Ebenbild möglichst klar wieder zum Vorschein bringen. Er möchte deshalb an uns arbeiten und uns dafür gewinnen, dass wir daran mitwirken. Die Art, die Gesinnung von Jesus dient uns als Vorbild. Gott braucht oft gerade schwierige Lebenssituationen oder anstrengende Menschen, um uns zu verändern. Wer dies geschehen lässt, wird nicht ein besserer Christ in dem Sinne, dass er den Himmel mehr verdient hätte. Aber in dem Sinne, dass er Jesus ähnlicher wird.

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