Schlafwandeln

Zustände zwischen Schlafen und Wachen

Schlafwandeln und Ähnliches hat die Menschen schon immer fasziniert; Zustände zwischen Tag und Nacht, Bewusstsein und Unterbewusstsein. Im wesentlichen können sie aber medizinisch erklärt werden und müssen den Betroffenen keine Angst machen.
Mond 2006

Erlebt werden sie aber zumeist als unangenehm, peinlich, zum Teil auch gefährlich. Doch die meisten Parasomnien haben eine eindeutige erbliche Komponente. Manche der verantwortlichen Gene sind in den letzten Jahren identifiziert worden. Besonders häufig treten solche mysteriösen Verhaltensweisen bei Kindern und Jugendlichen auf, vor allem im ersten Drittel des Schlafes.

Erklärungen

„Parasomnien“ sind Störungen, die in den Schlaf einbrechen und bei denen die Gefühle und Muskeln auf eine Weise in Gang gesetzt werden, an die sich der Betreffende nachher nicht mehr erinnern kann. Die Umschaltmechanismen zwischen Wachheit zum Schlaf und von einem Schlafstadium zum nächsten sind gestört. Wache Menschen reagieren überwiegend auf Umweltreize, schlafende auf Reize aus dem Körper selbst. Bei den Parasomnien gehen diese Grenzen ineinander über. Umweltreize erhalten für den Schlafenden eine zu grosse Bedeutung oder die normalerweise vom Hirnstamm gesteuerte Bewegungshemmung funktioniert nicht mehr.

Die Betroffenen pendeln also zwischen Schlaf- und Wachzustand. Sie sind wach genug auf, um auf Gefühlseindrücke reagieren und ihren Körper bewegen zu können, aber zu wenig, um in dieser Zeit selber nachzudenken. Darum ist es ihnen auch nicht möglich, sich nachträglich an das Geschehen zu erinnern.

Zu den Parasomnien gehören:

Schlaftrunkenheit: eine Verwirrtheit beim Aufwachen. Die Person weiss nicht, wo sie ist, verkennt Personen und kann die Situation nicht einordnen. Dauer: Minuten bis Stunden.

Schlafwandeln: das Aufrichten und Gehen im Schlaf. Die Betroffenen träumen davon, dass sie auf der Flucht sind, und setzen sich zur Wehr, wenn sie aufgehalten werden. Oftmals treten gleichzeitig Herzklopfen und Schwitzen auf (vegetative Symptome). Die Betroffenen können sich nachher nicht mehr an das Geschehen erinnern.

Pavor Nocturnus: die plötzliche intensive Furcht im Schlaf mit Schreien und allen vegetativen Zeichen der Angst: Herzklopfen, rasches Atmen, weit aufgerissene Augen, Muskelverspannung. - Beim Aufwachen sind die Betroffenen noch einige Zeit verwirrt und können sich nicht mehr an das Ereignis erinnern (im Gegensatz zu Albträumen, wo der Traum bis ins Detail erinnert wird).

Ursachen

Die Störungen sind häufig bei Kindern. Bei Erwachsenen können sie durch Schlafmangel, Medikamente und seelischen Stress ausgelöst werden. Insgesamt besteht aber kein höheres Risiko für eine psychische Krankheit.

Weitere Informationen
http://web.uni-marburg.de/sleep//dgsm/rat/parasom.html
www.neuro24.de/schlafstr.htm

Datum: 26.01.2006
Autor: Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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