Schlafstadien

Die Phasen des Schlafes

Richtig „durchschlafen“ gibt es eigentlich gar nicht. Jeder Mensch schläft im Lauf einer Nacht ganz verschieden tief. Das hat seine Gründe.

Die Schlafstadien haben normalerweise eine bestimmte Reihenfolge, die als Schlafzyklus bezeichnet werden, der in der Regel 90 Minuten beträgt. Üblicherweise durchlaufen wir pro Nacht vier bis fünf Schlafzyklen.

Nach dem Einschlafen fallen viele Menschen schnell in einen traum- und bewegungslosen Tiefschlaf. Er dient in besonderer Weise der Erholung. Vor allem in dieser Phase wird das Wachstumhormon ausgeschüttet. Es fördert das Zellwachstum und regeneriert den Körper. So wird auch das Immunsystem gestärkt.

In der zweiten Nachthälfte löst das Gehirn den REM-Schlaf aus (siehe weiter unten). Jetzt wird am buntesten geträumt. Ohne REM-Phasen bringt der Schlaf keine Erholung. Der Cortisolpegel steigt gegen Morgen immer weiter an. Er fördert das Gedächtnis. Aber das Cortisol stellt auch die Energie bereit, die wir brauchen, um erfrischt aufzustehen.

Verschiedene Schlafstadien

Bei 20-30jährigen Testpersonen wurde die folgende prozentuale Verteilung der verschiedenen Schlafstadien ermittelt:
Wachanteil: weniger als 5 Prozent
REM-Phasen: 20 bis 25 Prozent
Leichtschlaf: 50 bis 55 Prozent (Stadien 1 und 2)
Tiefschlaf: 15 bis 25 Prozent (Stadien 3 und 4)

Rem-Schlaf – der Ort des Träumens

Alle anderthalb Stunden kommt es zu den merkwürdigen REM-Phasen („Rapid Eye Movements“, auf deutsch: rasche Bewegung der Augen). Sie machen etwa 25 Prozent der Schlafdauer aus. Im Jahre 1953 stiessen die Forscher Aserinsky und Kleitman auf diesen eigenartigen Zustand.

Einige Merkmale

- gesteigerte Aktivierung des Gehirns
- plötzlich auftretende rasche Augenbewegungen
- beschleunigte Atem- und Herzfrequenz
- genitale Erektion
- Lähmung aller Körperbewegungen (ausser Atmung und Augen)

In diesem paradoxen Zustand ist einerseits das Gehirn hochaktiv, die betreffende Person aber schläft tief und bewegungslos. Die Psyche schottet sich nach aussen völlig von Reizen ab, während das Gehirn Informationen verarbeitet. Weckt man jemand während dieser Phase, so berichtet er von lebhaften Träumen. Die tauchen zwar auch in anderen Schlafphasen auf, sind dann aber weniger bunt.

Aktivierung aus der Tiefe

Der „Schalter“ für den REM-Schlaf findet sich in der Pons-Region des Hirnstamms. Der Botenstoff Acetylcholin aktiviert bestimmte Bereiche im Stirnhirn, wo dann das Dopamin vielfältige Bilder anregt. Übermässig viel Dopamin kann dort auch tagsüber Bilder und Stimmen aktivieren, die man dann jedoch als Halluzinationen erlebt. Hier ergibt sich eine Querverbindung zu Wahnvorstellungen bei der Schizophrenie.

Datum: 26.01.2006
Autor: Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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