Theologische Trends

Annäherung zwischen Papst und Evangelikalen?

Evangelikale Christen und der Papst würden in einer entscheidenden Frage übereinstimmen: Das Herz des christlichen Glaubens sei die Beziehung zu Jesus Christus. Das sagt der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Prof. Thomas Schirrmacher.
Papst Benedikt XVI.

Diese Aussage fiel auf der ersten gemeinsamen Theologischen Studienkonferenz des Arbeitskreises für evangelikale Theologie (AfeT) und der Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten (KBA) in Bad Blankenburg.
 
Nach Ansicht Schirrmachers vollzieht sich derzeit eine «Evangelikalisierung der katholischen Kirche». Dort seien zwar Traditionalismus und liberale Theologie weiterhin stark, jedoch nähmen die missionarischen Bemühungen «Roms» zu.

Vertauschte Rollen

Probleme sieht Schirrmacher bei ökumenischen Gesprächen vor allem mit liberalen Vertretern der europäischen Kirchen. Bei diesen stehe Mission tendenziell unter Fundamentalismus-Verdacht. Die beiden Volkskirchen in Deutschland täten sich auch schwer mit dem Einsatz gegen Christenverfolgung. Schirrmacher: «Den Kirchen ist das Thema peinlich.» Bundespolitiker seien hingegen «stinkesauer» auf die Volkskirchen, weil diese sich zu wenig für verfolgte Christen engagierten.

Lutheraner im Regenwald

Schirrmacher beobachtet derzeit einen «weltweiten Aufschwung» der Evangelikalen. Ihre Zahl liege derzeit bei etwa 600 Millionen. Ausserdem sei es zu bemerkenswerten Verschiebungen in der weltweiten Christenheit gekommen. Schirrmacher: «Es gibt heute im brasilianischen Regenwald mehr Anhänger Luthers als in Deutschland.»
 

Datum: 23.11.2011
Quelle: Epd

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