Im Beten Schweizermeister

Thurgauer Konfirmanden fallen landesweit positiv auf

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Sie wollen wissen, was Konfirmanden in der Schweiz denken: Professor Schlag und Theologin Koch von der Universität Zürich im Gespräch mit dem Pfarrer Paul Wellauer (rechts).

ine Studie der Universität Zürich hat Interessantes ergeben: Konfirmanden in der Reformierten Kirche Thurgau fallen auf, da sie häufiger beten als ihre Altersgenossen in andern Kantonen und auch sonst ein positiveres Verhältnis zum christlichen Glauben haben. Dies ergab eine landesweite Umfrage.

Diese Woche wurden in der Kartause Ittingen die Ergebnisse der grossangelegten Umfrage im Kanton Thurgau präsentiert. Die Umfrage, die von der Universität Zürich unter Leitung von Professor Thomas Schlag und Theologin Muriel Koch durchgeführt wurde, erfasste 742 Jugendliche die im Jahr 2013 in 50 Thurgauer Kirchgemeinden konfirmiert wurden.

Thurgauer Konfirmanden beten oft

Das für die Verantwortlichen auffälligste Ergebnis lautete: Im Thurgau betet jeder fünfte Konfirmand oft bis sehr oft, während es schweizweit nur jeder achte tut. Auch sonst haben die Thurgauer Konfirmanden ein positiveres Verhältnis zum Glauben als ihre Altersgenossen in den andern Kantonalkirchen. 67 Prozent bewerten den christliche Glauben und die evangelische Kirche als positiv, während es im Durchschnitt 60 Prozent sind. 62 Prozent glauben an Gott. Im Schweizer Durchschnitt sind es laut der Umfrage 51 Prozent.

Entgegen dem Image, das dem Konfirmandenunterricht oft anhaftet, sind 71 Prozent mit ihrer Konfirmandenzeit zufrieden. 81 Prozent schätzten die Gemeinschaft in der Gruppe. Zwei Drittel wünschen sich gute Jugendgottesdienste, und 54 Prozent sehen diesen Wunsch auch erfüllt. Allerdings haben fast drei Viertel der kirchlichen Mitarbeiter erklärt, Jugendgottesdienste anzubieten.

Image des Kantons Thurgau bestätigt

Die Thurgauer Landeskirche hat landesweit den Ruf, überdurchschnittlich «fromm» zu sein und zahlreiche Pfarrer zu haben, die der Evangelischen Allianz nahe stehen. Die unterrichtenden Pfarrer und Mitarbeitenden arbeiten laut der Umfrage auch selbstsicher. 100% von ihnen gaben an, für den Unterricht kompetent zu sein.

Die befragten Konfirmanden beantworteten zu Beginn ihres Konfirmandenunterrichts und kurz vor ihrer Konfirmation anonym rund 130 Fragen. Die schweizerische Studie findet laut einer Mitteilung der Reformierten Medien im Rahmen einer europäischen Studie statt. Schweizweit beteiligen sich 477 Kirchgemeinden aus allen 25 Kantonalkirchen, 7’232 Konfirmanden und 905 Unterrichtende an der Studie. Die Auswertung erlaubt den Vergleich unter den neun europäischen Ländern: Dänemark, Deutschland Finnland, Norwegen, Polen Österreich, Schweden, Schweiz und Ungarn.

Zur Webseite:
Reformierte Landeskirche Thurgau

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Datum: 24.01.2015
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / ref.ch

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