Christliche Motorradfahrer

«Holy Riders» – mit Jesus auf dem Bike

Wenn die ersten Harleys um die Ecke kommen und bärtige Fahrer mit Lederkutte absteigen, dann riecht das nach Schwierigkeiten. Nicht so bei den «Holy Riders». Denn die Mitglieder des christlichen Motorradclubs verteilen keine Prügel, sondern Bibeln.
Gruppenbild der Holy Riders
Ein Stand der «Holy Riders»
Holy Riders MC

Wer einen Blick auf die Webseite der christlichen Biker wirft, wird schnell mit dem scheinbar paradoxen Leben der «Holy Riders» konfrontiert. Auf dem Gruppenfoto des deutschen Zweiges stehen hauptsächlich Männer in schwarzer Lederkluft – und die Beschreibung ihrer Ziele darunter beginnt mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis. Dabei haben die meisten von ihnen beileibe keinen frommen Hintergrund.

«Turn or burn»

Ein Motto der Riders ist «Turn or burn» (kehr um oder brenne). Es steht auf so mancher Lederjacke der Mitglieder. In einer Kirche oder Gemeinde wäre diese Sprache kaum am richtigen Platz, aber auf der Strasse kommt das Martialische an. Einer von ihnen, Franz, berichtete vor kurzem der Passauer Neuen Presse, dass er «turn or burn» ganz konkret erlebt habe. Die Zeitung schreibt: «Auf einem Ritt mit seiner Maschine habe ihn die Berufung Gottes erreicht. Als Zeichen teilte er ihm mit, dass er ihn liebend gerne als seinen Fan und Prediger haben würde, statt ihn nach Suff, Drogen oder Gewalt irgendwann in der Hölle schmoren sehen zu müssen.» Franz hat Gottes Reden gehört und verstanden. Sein Hinterteil brannte «wie Hölle». Er stieg ab von seinem Bike, dachte über Gott nach – und kehrte tatsächlich um.

Mit 180 aus der Kurve

Der Weg von Klaus war völlig anders. Ihn hat es mit «180 Sachen zerlegt». Aber was sein sicherer Tod hätte sein können, wurde ein Neuanfang mit Gott. In Sekundenbruchteilen zog sein ganzes Leben an ihm vorbei. Doch wie durch ein Wunder überlebte er den Crash. Mit ein paar Kratzern stand er wieder auf, als wäre nichts passiert. «Erst schrie er laut 'Scheisse!' Dann besann er sich für den Rest des Lebens und sagt lieber 'Vergelt's Gott!'.» So hat jeder «Holy Rider» seine Geschichte mit Gott, mal dramatischer, mal weniger. Doch unterwegs mit Jesus Christus sind sie alle.

Biker mit einer Mission

Bei allem Spass am Motorradfahren verbindet die Riders noch eine andere Leidenschaft. Sie verweisen auf die Autorität der Bibel und wollen ihr Leben danach gestalten. Gebietsstreitigkeiten der Motorradszene interessieren sie nicht. Sie sind neutral, suchen sogar den Kontakt zu anderen Motorradclubs. Und sie sind an keine Kirche oder Freikirche gebunden. Ihre Basis ist die Bibel. Als «Biker-Bibel» geben sie diese bei Motorradtreffen oder in Gesprächen auch gern weiter. Das handliche Format lädt dazu ein, dieses Neue Testament einfach in die Tasche der Motorradkombi zu stecken und auf die nächste Tour mitzunehmen.

Manche suchen das Gespräch mit den «Holy Riders» – sie sind einfach anders, so etwas wie Paradiesvögel in der Motorradszene. Aber die Riders gehen auch selbst auf andere Biker zu: Es ist ihnen wichtig, die gute Nachricht von Jesus weiterzugeben. Ob spontan am Strassenrand, bei Bikergottesdiensten, Elefantentreffen oder bei der clubeigenen jährlichen «Turn or burn Rallye».

Die «Holy Riders»

Gegründet wurde der Motorradclub 1981 in Norwegen. Dort hat er auch bis heute die meisten Mitglieder. Aber inzwischen gibt es Zweige in Schweden, Deutschland und der Ukraine. International gibt es etwa 500 «Holy Riders». Der Club ist offen für alle, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Gemeindezugehörigkeit. Die Mitglieder sind in zweifacher Hinsicht begeistert, erstens von Jesu Christus und zweitens vom Motorradfahren. An Maschinen ist von US-Choppern über Harley Davidson bis zu japanischen und deutschen Bikes alles vertreten. Wer auf der Strasse eine Gruppe Biker mit weissem Kreuz und Banner auf schwarzem Grund und der Aufschrift «Holy Riders MC Germany» sieht, der hat sie gefunden.

Zur Webseite:
Holy Riders

Zum Buch:
Biker-Bibel bestelllen: in der Schweiz / in Deutschland

Zum Thema:

Datum: 06.02.2016
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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