«Bitte lasst mich leben!»

Erschütternder Hilferuf aus Basel

Hamid, ein junger Iraner, entschied sich für ein Leben als Christ, weil ihn der christliche Glaube faszinierte. Da interessierte sich auch die Polizei für ihn. Hamid flüchtete in die Schweiz und hofft nun, bleiben zu können.
Hamid

«Nachts weine ich bis das Kissen nass ist. Die Ungewissheit macht mich kaputt. Zurück in den Iran? Niemals, sie werden mich aufhängen.» Hamid, ein junger Christ, flüchtete aus dem Iran. An der Uni in Teheran hat er sich an Diskussionen über den Glauben an Jesus Christus beteiligt. Die Polizei wollte Hamid verhaften. Folter wäre unausweichlich, der Tod wahrscheinlich gewesen. Jetzt ist Hamid in Basel. Er sitzt mir gegenüber, seine Geschichte erschüttert. Sein erstes Asylgesuch hat Bern abgelehnt. Warum?

Rechtlos

Hamid wollte nie Moslem sein. Aber wenn man im Iran geboren wird, hat man keine andere Wahl. Der Islam konnte seine Sehnsucht nach Frieden und Geborgenheit nicht stillen. «Ich habe den Islam als harte, autoritäre und auch brutale Ideologie erlebt. Dahinter steckt alles andere als ein versöhnlicher Gott.» An der Uni in Teheran lernte er zwei Christen kennen. Sie stammten nicht aus dem Iran. Das war ihr Glück, darum liess man sie gewähren. Hamids Interesse am Christentum gipfelte im Verlangen, selber Christ zu werden. «Wenn im Iran ein Muslim Christ wird und das öffentlich bekennt, kann das gleichbedeutend sein mit dem Todesurteil. Das müssten die Beamten in der Schweiz doch endlich begreifen. Jetzt, nach meiner Flucht, hätte ich keine Chance mehr, im Iran zu überleben.»

Hamid trug seinen christlichen Glauben nicht nur im Herzen. Er verteilte Flugblätter an der Uni, diskutierte öffentlich über den Islam und das Christentum. Das war zu viel. Der Zutritt zur Uni wurde ihm polizeilich verboten. Beim Verlassen der Stadt musste er sich bei der Polizei melden, arbeiten durfte er nicht mehr, heiraten wurde ihm verboten. Praktisch rechtlos war er in Teheran gefangen.

Flucht

Dann kam die Nachricht der Polizei: Innerhalb von 24 Stunden habe sich Hamid auf dem Posten zu melden. «Das hätte wohl Verhaftung, Folter und vielleicht noch Schlimmeres bedeutet. Mir blieb nur die Flucht.» Ein waghalsiges Unternehmen. Über Minenfelder, Flüsse und teilweise zu Fuss gelangte Hamid nach Griechenland. Von Schleppern bei Opiumhändlern versteckt, wurde er wegen seinem Glauben an Jesus Christus verlacht. Hamid wollte nach Amsterdam. Am Badischen Bahnhof in Basel wurde er im Zug entdeckt. Er kam vorübergehend ins Gefängnis.

Spitzel in der Schweiz

«Ich möchte nur ein ruhiges Leben. Der Gedanke, dass Bern erneut mein Asylgesuch ablehnt, macht mich fast wahnsinnig. Ich will kein Geld vom Sozialamt. Im Moment kann ich arbeiten. Der kleine Lohn genügt mir. Zehn Prozent gebe ich bereits dem Staat, um der Schweiz etwas zurückzugeben.» Hamid meidet den Kontakt zu andern Leuten aus dem Iran. «Das könnte mir auch hier grosse Probleme bringen. Auch in der Schweiz arbeiten Leute mit der iranischen Polizei zusammen. Einen Mann kenne ich persönlich. Letztes Mal habe ich ihn beim Coop gesehen. Das löst in mir grosse Ängste aus.»

Hamids Wunsch: Leben

Hamid besucht in der Nähe von Basel eine kleine christliche Gemeinde. Dort fühlt er sich zu Hause.

Hamid hofft auf ein Einlenken der zuständigen Behörde in Bern: «Wenn ich ein Verbrechen begehe, verlasse ich die Schweiz. Aber bitte, lasst mich doch einfach leben. Ich möchte nur leben, arbeiten und Mensch sein.»


 Original bei Position Online

Position Online 


Bücher zum Thema:
Kurt Beutler: Warum gewisse Dinge schief laufen
Mark A. Gabriel: Jesus und Mohammed
Mark A. Gabriel: Swislam (Islam in der Schweiz, mit umfassenden Hintergrundinformationen zum Islam allgemein)

Datum: 28.05.2012
Autor: Daniel Zingg
Quelle: Position

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service