GLS ist enttäuscht und fordert Freiheit für Medizinalpersonal

Schwarzer Sonntag für das Leben

Schwarzer Sonntag für das Leben

Zürich, 2. Juni 2002 (GLS). Die Gesellschaft für den Schutz des ungeborenen Lebens in der Schweiz (GLS) nimmt mit Enttäuschung von der Annahme der Fristenlösung Kenntnis. Der Volksentscheid legt fest, was in unserem Land bezüglich der Abtreibung Gesetz ist. Als derartiger Entscheid ist er zu respektieren. Die ethische Frage, ob eine Abtreibung gerechtfertigt ist, ist weiterhin individuell zu beantworten. Nach Ansicht der GLS hat die Mehrheit der Stimmenden heute die Ungeborenen in den ersten 12 Schwangerschaftswochen für "vogelfrei" erklärt.

Doppelabstimmung war verhängnisvoll

Die gleichzeitige Ansetzung der Abstimmungen über die Fristenlösung und die Volksinitiative für "Mutter und Kind" führte dazu, dass der Entscheid in vielen Kreisen als Wahl zwischen zwei Lösungen am Ende des Meinungsspektrums empfunden worden ist. Wer für eine Ablehnung der Fristenlösung eintrat, weil er den Weg für eine differenzierte Lösung freimachen wollte, hatte einen schweren Stand. Damit ging die Taktik des Bundesrates voll auf. Die einseitig befürwortende Haltung vieler Medien trug ebenfalls zur Annahme der Vorlage bei.

GLS-Forderung: Gewissensfreiheit auch für medizinisches Personal

Nachdem das Gesetz nun den Schwangeren die volle Wahlfreiheit gewährt, muss diese nun auch für das medizinische Personal gelten, das vor dem Zwang zur Mitwirkung an Abtreibungen geschützt werden muss.
Wenn nun Abtreibungen bezahlt werden, erwarten wir auch eine deutlich bessere finanzielle Unterstützung jener, die sich für das Austragen des Kindes entscheiden.

Adoptionsrecht muss verbessert werden

Nachdem die Befürworter der Fristenlösung immer wieder erklärt haben, dass auch sie eine Abtreibung nicht als Ideallösung betrachten, erwartet die GLS, dass jetzt auch Massnahmen getroffen werden, die einer Frau die Austragung der Schwangerschaft und die Erziehung eines Kindes ermöglichen und erleichtern. In diesem Sinn erwarten wir, dass Bundesrätin Ruth Metzler zu ihrem Wort steht, alles zu unternehmen, um die Zahl der Abtreibungen möglichst klein zu halten. Konkret fordern wir eine deutliche Verbesserung des Adoptionsrechtes und der finanziellen Situation von Familien. Im Weiteren erwartet die GLS eine aktive Justiz, wenn es um den Vollzug der Ärzteberatungspflicht geht.

Die Gesellschaft für den Schutz des ungeborenen Lebens in der Schweiz (GLS) hat im letzten Frühling das Referendum gegen die Fristenlösung ergriffen und zusammen mit der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) 53 000 Unterschriften eingereicht. Sie besteht aus Politikern von verschiedenen Parteien, Lebensrechtsorganisationen und Verantwortlichen aus Kirche und Gesellschaft. Die in der GLS vereinigten Verbände - insbesondere EVP, LEA und SEA - werden sich weiterhin dafür einsetzen, dass von politisch Verantwortlichen ein gesellschaftlicher Rahmen erstellt wird, welcher Müttern in Not tatsächlich hilft. Dann könnte dieser "schwarze Sonntag" für das Leben eine Trendwende einleiten.

Datum: 03.06.2002
Quelle: GLS

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