Gegen Krieg in Gambia

«Beten wir, dass die politische Krise friedlich gelöst wird»

Eine politische Krise brodelt in Westafrika. Bereits zeigten sich Truppen aus Senegal bereit zum Einmarsch in Gambia, um die Stabilität zu gewähren. Denn der langjährige Machthaber Yahya Jammeh hat zwar die Wahlen verloren, weigert sich aber zu gehen. Pastoren aus Senegal rufen nun die weltweite Christenheit auf, für Gambia zu beten.
Banjul, Haupstadt von Gambia
Der Albert Market in Banjul in Gambia
Karte von Gambia

Wegen dem politischen Chaos sind bereits mehrere tausend Menschen geflohen, sie fürchten einen Ausbruch der Gewalt in diesem verhältnismässig kleinen afrikanischen Land.

Der Unfriede brach im letzten Monat aus, als Yahya Jammeh die Präsidentenwahl gegen Adama Barrow verlor. Jammeh war 1994 durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen. 2006 und 2011 wurde er bei Wahlen bestätigt. Im jüngsten Wahlkampf drohte er der Opposition mit dem Tod, zahlreiche Verhaftungen gehörten zu seinem Repertoire. Nach der verlorenen Wahl hat er nun das Ergebnis angefochten und sich geweigert, abzutreten.

Bewegte Stunden

Die Einwohner Gambias sind darob wenig erfreut und fordern Jammeh auf, das Amt zu verlassen. «Wenn er die Nation wirklich liebt, so wie er sagt, dann soll er einfach gehen und die Gambier in Frieden lassen», heisst es unter den Einwohnern. Tausende sind bereits nach Senegal geflohen. Senegal und vier weitere westafrikanische Länder stehen zur Intervention bereit, unter einem Militäreinsatz namens «Wiederherstellung der Demokratie».

«Wir lieben Gambia, es ist ein schönes Land. Doch im Moment haben wir nur die Wahl, nach Senegal zu gehen», sagen manche Flüchtlinge. In einem dramatischen Schritt gestattete die Nationalversammlung Jammeh, drei weitere Monate an der Macht zu bleiben.

«Beten und fasten für Gambia!»

Barrow, der aus Sicherheitsgründen in Senegal ist, wurde bereits vereidigt. Er sprach von einem historischen Tag: «Es ist das erste Mal seit der Unabhängigkeit 1965, dass Gambia seinen Präsidenten an der Urne gewählt hat.»

Gabriel Sagna, Pastor der «Evangelical Fraternity of Senegal», rief zum Beten und Fasten für Gambia auf. «Die Situation ist sehr schwierig und die Menschen haben Angst vor dem, was passieren könnte», sagte er in diesen Tagen. Gemeinsam mit anderen senegalesischen Gemeindeleitern ruft er die weltweite Gemeinde auf, für das Land zu beten und dafür, dass kein Krieg in diesem Teil Afrikas ausbricht. «Bitte betet mit uns für den Frieden in Gambia und dafür, dass die politische Krise friedlich gelöst werden kann.»

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Datum: 21.01.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BCN / CBN

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