Von Mexiko bis Argentinien

«Predige nicht, bete nur: Ich möchte deinen Jesus auch haben!»

Zum G.O.D. liessen Lateinamerikas Christen ihren Ideen freien Lauf: In Mexiko durften Befragte zwischen Barabbas und Jesus wählen, in der Dominikanischen Republik führten eine Aufräumaktion und Gratis-Haarschnitte zu Jesus, in Argentinien waren es Orangen, die Marathon-Läufern Hoffnung schenkten. Viel Kreativität, die Tausenden einen Neuanfang ermöglichte.
Strasseneinsatz G.O.D. Venezuela
Imaginäre Wahlzettel, bei denen Passanten zwischen Jesus und Barabbas als Präsidenten wählen konnten.
G.O.D.-Einsatzgruppe in Nicaragua
Keiner ist zu klein, um Evangelist zu sein.

Immer mehr Länder, Gemeinden und Christen schliessen sich dem alljährlichen Global Outreach Day (G.O.D.) an und lassen sich von der Begeisterung anstecken, ihren Mitmenschen an diesem bestimmten Tag Ende Mai von Jesus Christus zu erzählen. Ganz Lateinamerika war in diesem Jahr am 28. Mai auf den Beinen für Jesus, von Mexiko bis ganz in den Süden von Argentinien. Hier wollen wir nur einige Länder aufzählen.

Mexiko: Barrabas oder Jesus?

Vor drei Jahren war die grösste Herausforderung des G.O.D. in Mexiko, jeden Haushalt der 30-Millionen-Metropole Mexiko-City mit der Guten Nachricht zu erreichen. In diesem Jahr nahmen im ganzen Land etwa 6'000 evangelische Gemeinden teil. Kreative Beiträge kamen beispielsweise von einer Kirche aus Chetumal. Sie druckte Wahlzettel aus, auf denen die Befragten abstimmen konnten, wen sie zum Präsidenten oder Herrscher ihres Lebens wählen würden, Barabbas oder Jesus. Diese Abstimmung wurde zu einer perfekten Einstiegshilfe zur Evangelisation, insbesondere in einem katholischen Land wie Mexiko, in dem sowohl Jesus als auch Barabbas den meisten Personen ein Begriff sind.

Ermutigend ist die Vielfalt an Organisationen und Denominationen, die für den G.O.D. an einem Strang ziehen. Neben vielen kleinen und diversen grossen Denominationen wie den Assemblies of God, der Heilsarmee, den Methodisten-, Presbyterianischen und Baptistengemeinden halfen auch unter anderem Every Home for Christ Mexiko, Explosion Evangelisation und die Bibel-Liga bei Schulung, Werbung für den Tag sowie der Beschaffung von evangelistischem Material mit.

Die teilnehmenden Gemeinden gingen von Haus zu Haus, organisierten Konzerte, besuchten Gefängnisse oder machten Strassenevangelisation. Laut Daniel Valencia, nationalem G.O.D.-Koordinator, wurden auf diese vielfältige Weise mindestens 500'000 Menschen erreicht.

Nicaragua: Auf der Müllhalde und im Bus

In dem kleinen zentralamerikanischen Staat nahmen etwa 800 Gemeinden diverser Denominationen am G.O.D. teil. Im Norden des Landes besuchten die Mitglieder von 173 Gemeinden über 12'000 Haushalte, laut Berichten der Teilnehmer nahmen über 7'000 Menschen Jesus Christus in ihr Leben auf und 200 Menschen, die der Kirche den Rücken zugedreht hatten, kamen wieder zurück zum Glauben. Evangelisiert wurde auf der Strasse, in Bussen und sogar auf einer Müllhalde.  

Für Ende August ist ausserdem ein weiterer Event geplant, bei dem etwa 3'000 Mitglieder der Organisation «Evangelismo y Misiones» während einer Woche die 60'000 Einwohner einer ganzen Provinz erreichen wollen.

Costa Rica: 40 Tage Gebet und Fasten

Weniger als fünf Millionen Einwohner zählt dieses mittelamerikanische Land. Umso erfreulicher ist es, dass die Gemeinden landesweit zum G.O.D. 1,5 Millionen evangelistischer Broschüren verteilten. Am darauffolgenden Tag, dem Sonntag, gingen die Gemeinden erneut auf die Strasse, um die Menschen zu besuchen, die tags zuvor ihre Entscheidung für Jesus getroffen hatten, um so direkt mit der Nacharbeit zu beginnen. Vorausgegangen waren 40 Tage des Gebets und des Fastens, um die zwei wichtigen Events vorzubereiten. Sie wurden Teil eines Plans, mit dem sich die Gemeinden des Landes bereits seit vier Jahren bemühen, ganz Costa Rica mit dem Evangelium zu erreichen.

Dominikanische Republik: «Ich möchte Ihren Jesus auch haben!»

Bereits im vergangenen Jahr berichteten wir von der unerschöpflichen Kreativität und der Begeisterung für den G.O.D. auf der Karibikinsel. Sogar ein landesweiter Taufsonntag wurde zum Reformationstag Ende Oktober 2015 ins Leben gerufen, um die vielen Menschen, die sich beim G.O.D. für Jesus entschieden hatten, zeitgleich zu taufen (Livenet berichtete). In diesem Jahr konnten in 20 der 33 Provinzen Gemeinden für den G.O.D. mobilisiert werden. Alle grossen Denominationen, die rund 80 Prozent aller evangelischen Gemeinden des Landes repräsentieren, vereinten sich für den Evangelisationstag. Nach dem vorangegangenen Gebetstag am Freitag, den 27. Mai, gingen tausende Christen am Samstag von Haus zu Haus, besuchten Krankenhäuser und Gefängnisse, evangelisierten auf Marktplätzen, verteilten Frühstück und Lebensmittel, und beendeten den Tag mit evangelistischen Open-Air-Gottesdiensten.

Doch abseits der Zahlen und Statistiken sind es die einzelnen Geschichten, die berühren. Pastor Radhames Lachappelle besuchte im Dorf Las Marias jeden Haushalt. In einem Haus konnte er für die 84-jährige Pura Hernandez beten, die sehr krank war. Sie entschied sich für Jesus – und starb noch am selben Abend.

Pastor Samuel Medina war erst drei Monate zuvor in die Stadt Moca berufen worden, doch er machte sich trotzdem direkt an die Arbeit und organisierte Leute, die am Global Outreach Day teilnehmen wollten. Etwa 60 Leute nahmen am Einsatz teil – und 100 Menschen kamen dadurch zum Glauben!

Pastor Evens Jean arbeitet unter Immigranten aus Haiti, die in die Dominikanische Republik eingewandert sind. Vor einem Jahr startete er eine Gemeinde aus den Haitianern, die beim G.O.D. 2015 Jesus Christus angenommen hatten. In diesem Jahr nahmen sechs haitianische Gemeinden am G.O.D. teil, die von Pastor Evens dafür geschult worden waren. Am Samstag, 28. Mai, machten sie morgens in ihren Stadtvierteln sauber, am Nachmittag boten sie Gratis-Haarschnitte an. Am Abend folgte dann ein Haus-zu-Haus-Einsatz. Die Frau, die Pastor Evens an der ersten Tür begrüsste, sagte ihm: «Pastor, Sie müssen mir nicht mehr das Evangelium predigen. Sie haben bereits das Dorf sauber gemacht und meinem Sohn die Haare geschnitten. Bitte beten Sie jetzt einfach für mich, ich möchte Ihren Jesus auch haben!»

Insgesamt berichten die über 3'700 teilnehmenden Gemeinden, die mehr als 1,2 Millionen Traktate verteilten, dass rund 47'200 Menschen an dem Tag eine Entscheidung für Jesus trafen.

Venezuela: Doppelt so viele Teilnehmer

Trotz der enormen wirtschaftlichen und politischen Krise, die in diesem südamerikanischen Land herrscht, nahmen 800 Gemeinden am G.O.D. 2016 teil – das sind doppelt so viele wie noch im vergangenen Jahr!

Argentinien: Orangen bringen Hoffnung

Im südlichsten Land Südamerikas gab es die unterschiedlichsten Einsätze zum Global Outreach Day. Bei einem Marathon eine Woche vor dem offiziellen G.O.D. in La Plata verteilten diverse Gemeinden den hunderten von Teilnehmern eine Orange zusammen mit einem evangelistischen Traktat – einige Gemeindeglieder nahmen sogar selbst am Marathon teil mit T-Shirts, die auf Christus als einzige Hoffnung hinwiesen.

Am 28. Mai selbst fanden diverse evangelistische Aktivitäten in La Plata statt, im Kinderkrankenhaus, in diversen Parks und Einkaufszentren. Der Tag endete mit einem grossen gemeinsamen Gottesdienst in einer Gemeinde der Stadt.

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Datum: 26.06.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet

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