Der Preis des Glaubens

Haiti: Von Voodoo-Geistern befreit

Viele Menschen in Haiti sind gefangen im Voodoo-Kult und sehnen sich nach Befreiung. Rosalie hat den Schritt in ein neues Leben gewagt – mit einem hohen Preis.
Christlicher Gottesdienst in Haiti

Mit 17 ändert sich ihr Leben radikal: Eine Schulfreundin hat Rosalie zu einem Evangelisationsabend eingeladen. Aus Neugier geht sie mit in die Gemeinde der Freundin. Bisher ist ihr Leben und das ihrer Familie vom Voodoo-Kult geprägt – einer animistischen Religion mit afrikanischen Wurzeln, die auf Haiti stark verbreitet und im Alltag, Kultur und dem Denken der Menschen tief verwurzelt ist.

Nichts ist umsonst – oder doch?

In dieser Religion geht es hauptsächlich darum, Geistern bedingungslos zu dienen. Ihnen blind Folge zu leisten und sie mit allen möglichen und unmöglichen Geschenken, Opfern und dem Versprechen einer lebenslangen Bindung an sie wohlwollend zu stimmen. Die Macht der Voodoo-Götzen scheint grenzenlos. Wer ihre Dienste in Anspruch nimmt, bezahlt dafür hoch. Umsonst gibt es im Voodoo gar nichts, alles hat seinen Preis. Und wer diesen am Ende nicht aufbringen kann, wird – so sagt man in Haiti – von den Voodoo-Göttern gefressen. 

Nun sitzt Rosalie hier und hört unfassbar Schönes über Gott und Jesus Christus. Von jetzt auf gleich steht ihre Welt Kopf. Ein Gott, der uns Menschen liebt und eine individuelle, einzigartige Freundschaftsbeziehung zu uns haben will? Ein Gottessohn, der sein Leben für uns geopfert hat, damit wir ewig leben? Aus Gnade? Sie nimmt dieses Geschenk für sich an; aus tiefstem Herzen, voller Überzeugung und ganz kostenlos. 

Der Preis der Freiheit

Rosalie weiss zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was für einen hohen Preis sie für ihre Entscheidung wird zahlen müssen. Als sie ihrer Familie von ihrem neuen Glauben erzählt, fällt die Reaktion extrem negativ aus. Die Eltern reden stark auf Rosalie ein. Um Druck auf ihre Tochter ausüben zu können, weigert sich der Vater, weiter für ihr Schuldgeld aufzukommen. Rosalie darf zwar noch zu Hause wohnen, allerdings bekommt sie nur Essen, wenn sie weiter regelmässig an Voodoo-Zeremonien teilnimmt.

Immer öfer kommen Familie und Freunde in nächtlichen Ritualien zusammen und flehen die Geister an, das junge Mädchen «zur Besinnung zu bringen». Trotz vieler Anfechtungen, Demütigungen und Misshandlungen hält Rosalie an Gottes Gnade fest. Sie verlässt ihre Familie, ihre Freunde, das Dorf, in dem sie aufgewachsen ist und beginnt mit Hilfe von Glaubensgeschwistern ein neues Leben im Vertrauen auf Jesus.

Sehnsucht nach Erlösung

Geschichten wie die von Rosalie hört man hier oft. Viele Menschen in Haiti sehnen sich nach Befreiung aus dem Voodoo und den damit verbundenen Zwängen. Gottes Gnade ist für viele im wahrsten Sinne des Wortes «Erlösung». Allerdings ist der Druck enorm, der auf Konveritten ausgeübt wird, die sich vom Voodoo weg Jesus zuwenden. Deshalb versuchen viele Haitianer einen gefährlichen Spagat zwichen Voodoo und christlichem Glauben. Tagsüber lebt man als Christ und nimmt an Gemeindeveranstaltungen teil, nachts gibt man sich bei Zeremonien und Ritualen Voodoo-Geistern hin. 

Bitte beten Sie, dass noch mehr Haitianer zum Glauben an Jesus finden und die Kraft bekommen, Gottes Gande in vollem Ausamss zu begrifen und frü sich anzunehmen – selbst, wenn es seinen Preis hat.

Dieser Artikel stammt aus dem Magazin «DMG informiert» 3/2017. 

Zum Thema:
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In Westafrika und Europa: Magie und Voodoo fordern Menschenleben 

Datum: 22.05.2017
Autor: Arne Clemm
Quelle: DMG informiert 03/17

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