Brief aus Israel

Rabbiner fordern Schutz für die Juden Europas

Die israelischen Oberrabbiner Yona Mezger und Shlomo Amar haben an Herman van Rompuy und die EU appelliert, gegen die «um sich greifende Welle des Antisemitismus in Europa» einen Damm zu errichten. Europa dürfe nicht länger schweigend zuschauen, wie jüdisches Blut vergossen werde.
Auch in der Schweiz sind Juden auf der Hut: Die Synagoge der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ist nur durch eine Sicherheitsschranke zu betreten.

Die Forderung ist in einem Brief enthalten, den die israelischen Oberrabbiner Mezger und Amar an Herman van Rompuy, den EU-Ratsvorsitzenden, geschrieben haben. Die Rabbiner warnen unter anderem davor, dass die Antisemitismus-Welle drohe, die Staaten des Kontinentes zu überschwemmen. Seit dem Terrorangriff vom vergangenen Jahr gegen Schüler und Lehrer einer jüdischen Schule in Toulouse habe die Zahl der Gewaltakte gegen Juden in Europa scharf zugenommen.

Die Oberrabbiner der aschkenasischen und sephardischen Juden in Israel fühlten sich zu ihrem Appell an die EU veranlasst, nachdem vor einigen Wochen ein amerikanisch-jüdischer Tourist in Venedig von 15 vermutlich muslimischen Personen angegriffen und bewusstlos geschlagen worden war.

«Die Erinnerung an die im europäischen Holocaust ermordeten Menschen ist nicht vergessen», heisst es im Brief an van Rompuy, «und die Lehren sind gezogen worden: Man kann nicht länger schweigend zuschauen, wenn jüdisches Blut vergossen wird.» Die Rabbiner sehen im Vorsitzenden des EU-Rats die «am höchsten rangierende Persönlichkeit», die im Stande sei, auf die Besiegung dieser Krankheit hin zu arbeiten und den Frieden und die Ruhe für die Juden Europas wiederherzustellen. «Bitte handeln Sie!»

Datum: 23.01.2013
Quelle: Livenet.ch / Tachles

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