Hillsong-Konferenz in London

Christen aus allen Breitengraden trafen sich am Nullmeridian

Terrorangriffe sind in jüngster Zeit nicht nur in der Londoner Innenstadt allgegenwärtig. Selbst am Eingang zur Hillsong-Konferenz wurde man ähnlich einem Sicherheitscheck am Flughafen gefilzt. Doch eigentlich war Terrorangst überhaupt kein Thema; vielmehr ging es um Gottes Nähe und deren verändernde Kraft.
Hillsong Conference 2017 in London
Hillsong Conference London
Brian Houston an der Hillsong Conference 2017 in London

In Matthäus, Kapitel 18, Vers 20 sagt Jesus: «Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.» Dass Gottes Gegenwart exponentiell zunimmt, wenn 13'000 Menschen in seinem Namen zusammenkommen, ist gewiss ein Trugschluss. Aber fest steht, dass die Atmosphäre unbeschreiblich ist, im Bewusstsein, dass tausende Menschen von allen Längen- und Breitengraden der Welt angereist sind, um gemeinsam Gott zu preisen.

Alleine aus der Schweiz haben 371 Menschen in die britische Hauptstadt gefunden, um ein Teil der Hillsong Conference 2017 zu sein. Die O2-Arena, der grösste Kuppelbau der Welt, wird für gewöhnlich nur von internationalen Grössen der Musikbranche gefüllt. Doch einmal mehr wurde das gigantische Bauwerk vom 2. bis 4. August in eine Kirche umfunktioniert, und das stilecht mit einer Bühne in Taubenform.

Predigten zum Thema «Closer»

Die Taube als Symbol für den Heiligen Geist zog sich denn auch wie ein roter Faden durch die Konferenz, die sich dem Thema «closer», also «näher», widmete. Das Thema war vielleicht etwas breitgefächert angelegt, was auch der Auftakt am Mittwochabend nicht einzugrenzen vermochte. Schliesslich sollte es die Absicht einer jeden Predigt sein, seine Zuhörer «dichter» an den Herzschlag Gottes zu rücken und in eine «engere» Freundschaft mit Jesus zu führen. Und genau das taten sie auch – insofern war in der Konferenz also drin, was auf der Konferenz draufstand.

Der Thematik rund um das Taubensymbol nahmen sich namhafte Speaker aus aller Welt an. Zu den Hauptreferenten zählten das Gastgeber- und Gründerpaar der Hillsong-Bewegung, Brian und Bobbie Houston, die Amerikaner Craig Groeschel (Life Church) und Jentezen Franklin (Free Chapel) sowie Carl Lentz, Hillsong-Pastor in New York. In den «Let's talk church»-Sessions kamen auch immer wieder Pastoren europäischer Hillsong-Ableger zu Wort, darunter Freimut Haverkamp aus dem deutschen Konstanz.

«Alle drei Minuten vergeben»

Brian Houston und seine Frau Bobbie begeisterten durch ihre unverkennbaren Mutmacher-Predigten. Houston ermutigte, in Menschen demütig zu investieren, schliesslich wisse niemand, welches Potential Gott in sie gelegt hat. Er unterstrich, wie wichtig es sei, seine Identität in Gottes Herrlichkeit zu suchen.

Jentezen Franklin sprach über menschliches Bemühen und wie unerlässlich Gottes Zutun sei. Er leitete zur «Mathematik der Vergebung» über und griff die Geschichte aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 18, Vers 21-22 auf. Dort steht, man müsse siebzigmal siebenmal an einem Tag vergeben. Theoretisch bedeutet das, dass man alle drei Minuten in der Lage sein sollte, erneut zu vergeben. Das ist unbestreitbar eine Herausforderung, und dennoch: «Nicht zu verzeihen ist unverzeihlich», resümierte Franklin.

Vom «Fluch des Vergleichens» und Gründen zur Dankbarkeit

Craig Groeschel referierte über den «Fluch des Vergleichens». Der schnellste Weg, etwas kaputt zu machen, sei es zu vergleichen, brachte er es auf den Punkt. Den zerstörerischen Folgen des Vergleichens könne man nur entrinnen, wenn man seinen Wert unbeirrbar in Jesus gründet. «Man kann nicht allen gefallen, sehr wohl aber Gott durch die Kraft Christi», fasste Groeschel zusammen und verglich das Leben eines Christen mit jenem eines Athleten, der zwar auf das eine oder andere verzichten muss, aber geradewegs auf das Ziel zuläuft und seine unvergängliche Belohnung keinen Augenblick aus den Augen verliert.

Carl Lentz, Hipster-Pastor und Justin-Bieber-Entdeckung, wurde die Ehre zuteil, die finale Session am Freitagabend zu gestalten. Er appellierte an die Dankbarkeit und stellte klar, dass es immer einen Grund gebe, Gott zu danken. Selbst eine schwierige Vergangenheit sei ein Grund zur Dankbarkeit. «Lässt du dich von deiner Geschichte bestimmen oder verwendest du deine Geschichte, um daraus für die Zukunft zu lernen?», fragte er mehr rhetorisch als anderswie.

Doch was wäre Hillsong ohne Musik?

Die hauseigene Worshipband, eine bunte Mischung aus einheimischen Musikern und welchen aus fernen Hillsong-Kirchen untermalte die Konferenz und spielte insbesondere zahlreiche Stücke aus dem Repertoire des neuen United-Albums «Wonder». Eine der Leadsängerinnen war Laura Toggs, Houstons Tochter, die den sympathischen Familienclan ergänzte.

Die Hillsong Conference 2017 in London war ein unvergessliches Erlebnis mit dem Potential, Herzen zu verändern und ein Verlangen nach Gottes Herrlichkeit zu wecken. Ausgehend vom Nullmeridian, der unmittelbar neben der O2-Arena verläuft, sandte sie ihre Besucher aus, zurück in alle Längen- und Breitengrade dieser Welt, erfüllt und näher an Gottes Herz.

Hillsong ist eine Megachurch mit Standorten in 19 Ländern und über 100'000 Besuchern jede Woche. Gegründet wurde die Freikirche 1983 von Brian Houston und seiner Frau Bobbie in Sydney, Australien. Bekannt ist Hillsong insbesondere für seine Lobpreismusik, die mit ihren Labels «Worship», «United» und «Young & Free» international erfolgreich ist. In der Schweiz gibt es Hillsong-Gemeinden in Zürich und Genf.

Zur Webseite:
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Datum: 15.08.2017
Autor: Aaron Aebi
Quelle: Livenet

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