Missionsfeld Europa wächst

Mehr europäische Jugendliche «ohne Religion»

Eine gross angelegte Untersuchung über den religiösen Glauben junger Menschen in Europa zeigt eine Zunahme von jungen Menschen, die sich als «ohne Glauben» bezeichnen. Spitzenreiter ist die Tschechische Republik.
Strassenszene in Stockholm
Statistik «Europas junge Erwachsene und Religion»
Europakarte

Der «European Social Survey» zum Thema «Europas junge Erwachsene und Religion» wurde von einer Arbeitsgruppe unter der Leitung des renommierten Professors für Theologie und Religionssoziologie an der St. Mary's University (London), Stephen Bullivant, durchgeführt. Die Untersuchung basiert auf der breit angelegten «Europäischen Soziologischen Untersuchung» aus den Jahren 2014-2016.

Bis zu 91 Prozent ohne Religion

Der Anteil von jungen Erwachsenen (16-29 Jahre) mit keiner religiösen Bindung beträgt in der Tschechischen Republik 91 Prozent; in Estland sind es 80 und in Schweden 75 Prozent. Unter den «Top 10» sind auch die Niederlande, Grossbritannien, Ungarn, Belgien, Frankreich, Dänemark und Finnland.

Auf der anderen Seite sind eine Handvoll von Ländern, in denen mehr als die Hälfte ihrer jungen Erwachsenen sich als Christen identifizieren. In Polen sind es 83 Prozent, gefolgt von Litauen (74%), Irland und Slowenien (beide 59%), Portugal mit 57 und Österreich (!) mit 52 Prozent.

26 Prozent der jungen Erwachsenen in Frankreich identifizieren sich als Christen, mehr als in Grossbritannien (21 Prozent)!

Gottesdienstbesuch ähnlich

Die Analyse des Besuchs religiöser Veranstaltungen und des Gebets zeigt ein ähnliches Bild: Polen, Portugal und Irland haben die meisten jungen Menschen, die religiös aktiv sind; auf der anderen Seite besuchen 70 Prozent der tschechischen jungen Erwachsenen – und etwa 60 Prozent der jungen Menschen in Schweden, Dänemark, Estland, den Niederlanden, in Frankreich und in Norwegen (!) – «nie einen Gottesdienst». 80 Prozent der Jugendlichen in der Tschechischen Republik – und rund 70 Prozent in den vorerwähnten Ländern – «beten nie».

Verlagerungen

Bullivant kommentierte die Untersuchungen: «Zum Beispiel sind die jungen Erwachsenen in Irland noch bemerkenswert religiös, jedenfalls gemessen an anderen hochentwickelten Ländern Europas. Auf der anderen Seite bekommen traditionell religiöse Länder – Litauen, Belgien, die Niederlande, Österreich – Probleme, was die kommenden Generationen anbetrifft.»

Grossbritannien und Frankreich waren zwei wenig religiöse Länder, die näher unter die Lupe genommen wurden. Die Statistik zeigt, dass 80 Prozent der nichtreligiösen jungen Menschen in nichtreligiösen Familien aufgewachsen sind – zwischen Glauben und religiöser Erziehung besteht also eine enge Wechselbeziehung.

Eine weitere interessante Beobachtung ist, dass auf 26 Christen, die den Glauben aufgeben, nur ein Atheist kommt, der Christ wird.

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Datum: 27.03.2018
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Post

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