Umfrage

Jugendgruppe ist wichtiger als Facebook

Das IGW (Institut für Gemeindebau und Weltmission) hat 590 Teilnehmer und Leiter in der Schweiz zu ihren Jugend­gruppen befragt. Dabei zeigen sich - trotz mehrheitlicher Zufriedenheit - auch Spannungsfelder und Überraschungen.
Christliche Jugendgruppe: 86 Prozent sind mit dem Angebot zufrieden.

«Jugendgruppen sind das Zukunftspotenzial unserer Gemeinden», betont der Geschäftsführer des IGW, Matthias Ziehli. Das IGW bildet viele Mitarbeiter für die kirchliche Jugendarbeit aus. Darum wurde im letzten Herbst eine Umfrage unter den Jugendgruppen verschiedener freikirchlicher Gemeindeverbände lanciert.

86 Prozent zufrieden

«Die Umfrage hat viele 'gefühlte' Tatsachen über Jugendgruppen bestätigt», erklärt Ziehli. Gesamthaft zeichnen die Teilnehmenden und Verantwortlichen ein positives Bild. So geben 86 Prozent der Befragten an, mit ihrer Jugendgruppe zufrieden zu sein. Nur drei Prozent finden das Angebot «ungenügend».

Aufschlussreich für den Gemeindebau ist sicher die Erkenntnis: 70 Prozent der Mitglieder einer Jugendgruppe sind in der Gemeinde selbst aufgewachsen. Für Matthias Ziehli ist das einerseits ein positives Ergebnis, weil die Gemeinden es demnach schaffen, den eigenen Jugendlichen ein «attraktives Angebot» zu bieten. Viele arbeiten auch aktiv in verschiedenen Bereichen mit. «Da wächst eine engagierte Generation von jungen Menschen heran, die keineswegs nur Facebook-Einträge liest und Partys macht.»

Interesse bei Kollegen gering

Schade sei, dass es offensichtlich nicht gelingt, Jugendliche ausserhalb der Gemeinde zu erreichen. Obwohl 70 Prozent aussagen, dass sich jährlich etwa fünf neue Personen der Jugendgruppe anschliessen, wird nicht gerne dazu eingeladen. Das Interesse bei den Kollegen sei nicht allzu gross. Nach Ansicht der Befragten sind diese mit den Diskussionen über den christlichen Glauben überfordert. Wenn eingeladen wird, dann eher für besondere Events.

Eine Diskrepanz sieht Ziehli auch in der Angabe, das Ziel der Jugendgruppe sei «Wachstum im Glauben». Am wichtigsten ist den Teilnehmern die «Pflege der Gemeinschaft». Überraschend fiel die Antwort auf die Frage aus, was den Jugendlichen in ihrem persönlichen Leben am meisten bedeutet. Soziale Netzwerke wie Facebook und Co. landen hier nur auf Rang sechs - knapp vor dem siebten und letzten Platz: «Ausgang». Die drei Top-Platzierungen bilden in dieser Reihenfolge: Familie, Freunde und die Jugendgruppe.

Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von Idea Spektrum Schweiz zur Verfügung gestellt.

Datum: 22.02.2012
Autor: Christof Bauernfeind
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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