Wenn Eltern Stress machen

Tipps für Teens: Wie man «richtig» streitet

Ab einem gewissen Alter ist Stress mit den Eltern vorprogrammiert. Sie sind oft anderer Meinung, wollen einen beeinflussen und sind auch sonst nicht immer cool. Hier ein paar Tipps, wie man positiv mit Konflikten umgehen kann.
Teenie schaut aufs Handy und ignoriert Mutter.

Keine Frage, Streit ist stressig. Die gute Nachricht: Wenn man es schafft, mit Auseinandersetzungen umzugehen, können sie das Selbstbewusstsein stärken und Beziehungen sogar verbessern. Durch Konflikte lernt man zu erkennen, wer man ist, was man glaubt und was man braucht. Man bringt sich bei, eine Position einzunehmen und zu seiner Meinung zu stehen.

Es lohnt sich also, auf eine gute Art streiten zu lernen und Konflikte lösen zu können. Das hilft einem dann auch später im Leben. Hier ein paar Tipps im Umgang mit schwierigen Eltern:

Konflikten nicht aus dem Weg gehen

Kopf in den Sand, Augen zu und wegsehen – das macht es oft noch viel schlimmer. Es ist nicht leicht, unangenehme Dinge anzusprechen, doch wenn man das vor sich herschiebt, wird der Druck nur grösser.

Geh Konflikten nicht aus dem Weg. Rede Probleme nicht klein. Hoffe nicht, dass andere die Verantwortung übernehmen oder Dinge sich von selbst regeln. Wage es, dich den Problemen zu stellen und sie beim Namen zu nennen. Das ist mutig und wird dir Respekt einbringen.

Egal was du sagst, sag es freundlich

Wie man etwas sagt, wiegt viel mehr, als was man sagt. Es ist normal, ab und zu mit seinen Eltern zu streiten, aber wenn jeder Satz genervt und negativ anfängt, reagieren sie automatisch gestresst.

Die Bibel hat da einen klugen Rat: «Eine freundliche Antwort vertreibt den Zorn, aber ein kränkendes Wort lässt ihn aufflammen.» (Sprüche, Kapitel 15, Vers 1)

Egal was vorher war, versuche, freundlich zu sein. Erkläre sachlich, was dich stört. «Papa, wenn du mir deinen Willen aufdrückst, fühle ich mich nicht ernst genommne. Das ärgert mich. Ich möchte mich aber nicht über dich ärgern, lass uns bitte mal reden.»

Grenzen setzen

Es gibt Situationen, in denen du dich unterordnen solltest. Zum Beispiel, wenn es um das Leben unter einem Dach geht. Da musst du respektieren, dass Eltern eine gewisse Ordnung fordern.

In anderen Situationen ist es aber wichtig, dass du dich von den Wünschen und Vorstellungen deiner Eltern abgrenzt. Zum Beispiel, wenn sie dich drängen, Medizin zu studieren, du aber nicht Arzt werden möchtest. Deine Eltern meinen es bestimmt gut mit dir, aber sie dürfen nicht dein ganzes Leben vorausplanen. Gesunde Grenzen sind wichtig für eure Beziehung.

Vergeben

Manche Menschen werfen noch als Erwachsene ihren Eltern vor, was alles falsch gelaufen ist. Es ist aber überlebenswichtig, verzeihen zu lernen, denn sonst tragen wir Bitterkeit und Groll immer mit uns herum. Vergeben bedeutet, wir entscheiden uns, etwas hinter uns zu lassen.

Eltern sind nicht perfekt. Auch sie machen Fehler, enttäuschen oder verletzen uns. Beziehungen sind aber nur dann möglich, wenn wir bereit sind zu vergeben.

Erwartungen zurückschrauben

Akzeptiere, dass man manche Konflikte nicht lösen kann, denn es gehören immer zwei dazu. Manches muss man einfach stehen lassen. Entscheide dich, über Schwächen und Fehler hinwegzusehen und lieber auf die positiven Seiten eurer Beziehung zu achten.

Gott hat versprochen, dass es uns gut gehen wird, wenn wir unsere «Eltern ehren» (2. Buch Mose, Kapitel 20, Vers 12). Und dieses Versprechen ist jedenfalls einen Versuch wert. Das bedeutet nicht, dass zwischen dir und deinen Eltern alles «Friede, Freude, Eierkuchen» sein muss. Sondern, dass du deine Eltern respektvoll behandelst – selbst wenn sie es nicht verdient haben.

Zum Thema:
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Datum: 03.05.2015
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

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