Wie man Moslems lieben lernt

Kurt Beutler mit arabischer Kopfbedeckung.
Die 64seitige Schrift «Hassen uns alle Muslime?»
Mehrere Jahre lebte Beutler in islamischen Ländern.

Der Islamkenner Kurt Beutler befasst sich in seiner jüngsten Schrift «Hassen uns die Muslime» mit der rasenden Wut, die etwa nach den Mohammed-Karikaturen dokumentiert wurde. Beutler beschreibt, woher der Hass kommt und wie man ihm begegnen kann.

Mit seiner Schrift «Hassen uns die Muslime?» will Kurt Beutler alles andere als Hass schüren. Ihm geht es darum, wie er sagt, dass man Moslems verstehen und lieben lernt. Er zeigt Hintergründe auf und stellt auch die Frage: «Kennen Moslems, die sich oft enormen religiösen Leistungen hingeben, die Botschaft der Gnade?»

Wir sprachen mit Kurt Beutler über sein jüngstes Werk.

Kurt Beutler, worum geht es in Ihrer Schrift?
Kurt Beutler: Es geht um einen Aufruf, Moslems zu lieben. Mir ist klar, dass das keine einfache Sache ist, da wir hören tagtäglich von Greueltaten, die von Moslems begangen werden.

Woher kommt der Hass, den Sie beschreiben?
Das ist die grosse Frage! Kleine Dinge wie einige Mohammed-Karikaturen führen dazu, dass ganze Völker in Aufruhr geraten. Riesige Volksmengen schreien stundenlang Hassparolen, bis sie schliesslich sogar zu den Waffen greifen. Millionen von Moslems rufen zum Hass gegen ein ganzes Land auf. Mehr als einhundert Menschen mussten deswegen schon sterben. Und keiner der Mörder fühlt sich schuldig! Da steckt etwas dahinter, wovon der Westen keine Ahnung hat.

Könnte dieser Hass auch Europa überrollen?
Ich habe noch niemanden gesehen, der seine Gefühlswelt an der Landesgrenze abgegeben hätte.

Hassen Moslems auch brave Schweizer - wenn ja, warum?
Viele Moslems fühlen sich von uns verletzt. Verletzte Menschen verletzen wiederum. In den islamischen Medien wird der Westen tagtäglich als bösartig dargestellt. Wir gelten dort als parteiische Israelliebhaber, als «Kafara», das heisst «Gotteslästerer», als Schweinefleischfresser, Säufer, respektlose Sexmenschen und Nachkommen der Kreuzritter, die drei Götter oder aber gar keinen Gott anbeten. Die bestimmten Medien werden auch von Moslems in der Schweiz konsumiert.

Wie sehr ist dieser Hass verbreitet?
Haben Sie jemals mit psychisch verletzten Menschen zu tun gehabt? Man scheint es mit einer völlig normalen Person zu tun zu haben, und plötzlich ist das Feuer im Dach und lässt sich nicht mehr löschen. Genauso ist es mit dem Hass der islamischen Welt. Er kann völlig unkenntlich sein, aber er kann jederzeit urplötzlich aufflammen.

Wie kann dieser Hass überwunden werden?
Hass kann nur durch Liebe überwunden werden. Dass wir nicht Unmenschen sind, können wir einem Moslem nicht in einer Diskussion beibringen. Aber ein Gespräch mag der erste Schritt zu einer Freundschaft sein.

Welche Schritte empfehlen Sie?
Viele Moslems meinen, dass wir sie hassen und belügen. Das haben sie von klein auf eingetrichtert bekommen. Wir müssen also zuerst beweisen, dass das nicht der Fall ist. Dies kann sehr kostspielig sein. Wenn ich verletzt werde, darf ich mich auch wehren. Aber was ich nicht tun sollte, ist, wiederum zu verletzen, sondern ich sollte mit der Liebe von Jesus die Beziehung von neuem anpacken. Es braucht meist lange, bis ein tiefes Vertrauen entsteht. Doch es lohnt sich, denn damit habe ich mir meistens das Vertrauen der ganzen Familie und mancher Freunde mit gewonnen!

Kennen Sie Beispiele, wo Menschen diesen Hass ablegen konnten?
Ja, Gott sei Dank! Eines steht ja schon in der Bibel: die Geschichte von Saulus von Tarsus. Und der gleiche Gott wirkt auch heute. Vor einigen Monaten lud ich die Mutter eines kurdischen Freundes ein. Sie betrachtete mich gleich vom ersten Tag an als Bruder ihres Sohnes und vertraute mir völlig. Wenn ich biblische Geschichten erzählte, weinte sie vor Rührung.

* Kurt Beutler lebte mehrere Jahre in islamischen Ländern. Mit seiner ägyptischen Frau hat er zwei Töchter. Heute lehrt er über den Islam und publizierte das Buch «Zwischen Bomben und Paradies». Er ist Mitarbeiter bei der MEOS, das in seinem Zamzam-Kurs Wissen über den Islam und einen liebenden Umgang mit Moslems weitergibt.

MEOS Svizzera, ursprünglich «Missione Evangelica per gli Operai Stranieri in Svizzera» (Evangelische Mission unter ausländischen Gastarbeitern in der Schweiz) steht heute für «Evangelische Mission unter Ausländern in der Schweiz».

Websites: MEOS Schweiz

Kurzvorstellung der Schrift «Hassen uns die Muslime?» (64 Seiten), erschienen im
Verlag Urs-Heinz Nägeli

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Datum: 05.09.2008
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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