Gläubige leben gesünder und haben besseren Sex

Psychologie
Chefredaktor Heiko Ernst

Psychologen entdecken die Religion als einen lange Zeit unterschätzten und übersehenen Heilfaktor für die seelische und körperliche Gesundheit. In einer wachsenden Zahl von Untersuchungen belegen sie: Wer an einen gütigen Gott glaubt, kommt gesünder und leichter durchs Leben.Die Zeitschrift „Psychologie heute“ zeigte den Zusammenhang zwischen Religion und Gesundheit auf.

Man müsse sich von der Vorstellung verabschieden, dass Religion der seelischen Gesundheit schade. Internationale Studien würden auf das Gegenteil hinweisen: Der Glaube mache gesünder. Darauf weist der Chefredakteur des Magazins „Psychologie heute“, Heiko Ernst, in einem Sonderheft des Magazins zum Thema „Glück, Glaube, Gott – Was gibt dem Leben Sinn?“ hin.

Ernst zitiert in einem Artikel „Macht der Glaube gesund“ den US-amerikanischen Psychologen David Larson, der wissenschaftliche Studien systematisch auf Zusammenhänge zwischen Glauben und psychologischer Gesundheit ausgewertet hat. Resultat: Religiosität wirke sich in 84 Prozent der Fälle positiv aus, in 13 Prozent neutral, und nur bei drei Prozent erweise sich der Glaube als krankmachend: „Gläubige konsumieren kaum Drogen und Alkohol, begehen weniger Selbstmorde, haben eine niedrigere Scheidungsquote, und – wohl die grosse Überraschung – sie haben besseren Sex“, schreibt Heiko Ernst.

Von der gesundheitsfördernden Kraft des Glaubens profitierten am ehesten Menschen, die ihr Schicksal vertrauensvoll in die Hand Gottes legen und ihre Probleme loslassen könnten. Typisch für diese Haltung seien Gebete des Typs „Dein Wille geschehe“.

Der Theologe Bernhard ruft im selben Heft die Leser dazu auf, Lebensentscheidungen immer im Bewusstsein zu treffen, dass man eines Tages sterben werde. „Die regelmässige Übung, die Dinge des Lebens nicht ohne den Blick auf den Tod zu sehen, sorgt definitiv dafür, dass manches ein anderes Gesicht und auch ein anderes Gewicht bekommt.“ Während die Menschen früher den Tod als Übergang in den Himmel verstanden hätten, habe sich der Glaube an ein Jenseits heute für viele erledigt.

Der Sinn ihres Lebens beschränke sich darauf, „herauszuholen, was herauszuholen ist“. Sill erblickt darin eine Form der „Vertröstung auf das Diesseits“. Der Theologe empfiehlt, stets „Blickkontakt“ mit dem Tod zu haben, und zitiert dazu aus einem englischen Buch über die „Kunst zu sterben“: „Lerne zu sterben, und du wirst lernen zu leben, denn niemand wird lernen zu leben, der nicht gelernt hat zu sterben.“

Quellen: Psychologie heute/kath.

Datum: 04.08.2003
Autor: Bruno Graber

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