Aufbauende Kommunikation

Reden ist Silber, zuhören ist Gold

Wenn die beste Freundin gerade dann über ihren Liebeskummer sprechen will, wenn man keine Zeit hat, fällt geduldiges Zuhören schwer. Und überhaupt: Über die eigenen Problem zu sprechen ist oft einfacher, als einfach mal zuzuhören. Doch gutes Zuhören baut Freundschaften. Wie kann man es lernen?
Gutes Zuhören ist die Basis für gute Freundschaften.

Vielleicht helfen einige Ratschläge aus dem Buch der Sprüche in der Bibel:

1. Tief schürfen

„Die Gedanken eines Menschen sind unergründlich wie ein tiefer See, aber ein Menschenkenner durchschaut sie und bringt sie ans Licht.” (Die Bibel, Sprüche 20,5)
Wer richtig zuhört, kann andere besser verstehen. Konzentriere dich auf die Gefühle, die deine Freunde zum Ausdruck bringen. Wie klingt sie oder er? Verwirrt, verärgert, traurig? Bevor du antwortest, stelle Fragen, damit du die Umstände noch besser verstehst, wie zum Beispiel: „Was genau hat dich traurig gemacht?” Dieses so genannte „aktive Zuhören” hilft sowohl dir als auch deinen Freunden, herauszufinden, worum es bei einem Problem geht.

2. Ein verständnisvolles Ohr

„Ein Dummkopf bemüht sich erst gar nicht, etwas zu begreifen. Er will nur jedem zeigen, wie klug er ist.” (Sprüche 18,2)
Psychologen haben untersucht, wie Antworten in alltäglichen Situationen zu einer tieferen Kommunikation führen – oder eben nicht. Sie fanden heraus: Im Allgemeinen ist die erste Reaktion auf eine Mitteilung die Beurteilung des Ge­sagten. Das bedeutet, wir heissen die uns mitgeteilten Sachverhalte gut, wir missbilligen sie oder verurteilen sie sogar. Doch gerade dieses Beurteilen hemmt eine echte Kommunikation. Es geht also nicht darum, sofort die eigene Weisheit zum Besten zu geben. Was gefragt ist, ist ein verständnisvolles Ohr.

3. Zuhören kostet Zeit

„Wer antwortet, bevor er überhaupt zugehört hat, zeigt seine Dummheit und macht sich lächerlich.” (Sprüche 18,13)
Richtiges Zuhören kostet Zeit! Wir müssen uns bewusst bemühen, einen Gang herunterzuschalten und aufmerk­sam zu sein. Unterbrechen wir den ande­ren? Denken wir darüber nach, was wir gleich antworten könnten, anstatt erst einmal nur unser Ohr zu öffnen

4. Worte mit Gewicht

„Ein zuverlässiger Mensch überlegt sich, was er sagt; ein gewissenloser platzt mit giftigen Worten heraus.” (Sprüche 15,28)
Manchmal helfen unsere Worte ande­ren nicht weiter, weil wir unsere Ant­worten nicht gut genug überlegt haben. Manchmal machen Familienmitglieder oder Freunde nur eine beiläufige Bemerkung über ein Problem, um un­sere Offenheit für ein Gespräch zu testen. Unsere Reaktion offenbart, wie genau wir zugehört haben. Andere bemerken schnell unser vorhandenes Mitgefühl – oder eben nicht vorhandenes. Wie sehr wir unsere Worte abwägen, zeigt, wie ernst wir die Sorgen unserer Freunde neh­men.

5. Gib auf!

„Wer viele Worte macht, wird sicher schuldig - darum hält der Kluge sich zurück.” (Sprüche 10,19)
Eine ziemlich ernüchternde Aussage – doch vielleicht lohnt es sich, das einmal in die Praxis umzusetzen. Versuch einmal in Situationen mit Freunden, in denen du normalerweise sofort in die Unterhaltung eingestiegen wärst, still zu sein. Wahrscheinlich werden deine „Beiträge“ nicht vermisst. Aber wenn du dann etwas sagst, wird es noch mehr Gewicht haben und von deinen Freunden als wirklich wichtig empfunden.

Bearbeitung: David Sommerhalder

Datum: 21.10.2006
Autor: Kathleen Miller
Quelle: Neues Leben

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