Eltern und ihre Teens

«Wir streiten nur noch»

«Eigentlich hab ich mich mit meinen Eltern immer gut verstanden, aber plötzlich klappt gar nichts mehr! Sie wollen nicht wahrhaben, dass ich ein Teenager bin, behandeln mich wie ein Baby, vertrauen mir nicht. Wir streiten wegen jeder Kleinigkeit, die Fetzen fliegen und der Buhmann bin immer ich...»
Auch wenn Wut, Enttäuschung und Ärger in einem kochen, sollte man versuchen. respektvoll zu bleiben.

Teenager sein ist nicht leicht. Die gute Nachricht: Es werden Zeiten kommen, in denen du wieder gut mit deinen Eltern befreundet sein kannst! Streiten ist ekelhaft, tut weh und macht keinen Spass, aber manchmal kann Streit auch wichtig sein. Allerdings sollte man lernen, korrekt zu streiten.

Warum streiten wir plötzlich so viel?

Menschen brauchen Zeit, sich an neue Umstände und Veränderungen zu gewöhnen. Deine Eltern haben es vielleicht noch nicht verinnerlicht, dass du kein Kind mehr bist und sind mit dieser neuen Situation überfordert. An dir und in dir verändert sich auch alles. Nicht nur dein Körper wird erwachsen, auch dein Charakter formt sich ganz stark zu einer eigenen Persönlichkeit. Du hast deine eigene Meinung, deinen Willen. Du möchtest eigenständig sein und damit ernst genommen werden. Das ist auch sehr wichtig.

Das Schwierige daran: Du bist zwar am selbstständig werden, aber du lebst immer noch mit deinen Eltern, die das Sorgerecht für dich haben, bis du volljährig bist. Es ist also normal, dass es Gerangel um deinen Stand in der Familie gibt. Ausserdem löst man sich oft nur durch Streit aus den engen, beschützenden Armen der Eltern. Das tut auf beiden Seiten weh, aber es ist wichtig, um erwachsen zu werden. Wenn man sich gelöst hat und eigenständig ist, kann man wieder eine sehr schöne Freundschaft mit seinen Eltern aufbauen.

Wie streitet man korrekt?

Das oberste Gebot dazu heisst: Respekt. Auch wenn Wut, Enttäuschung und Ärger in einem kochen, sollte man versuchen. respektvoll zu bleiben. Überleg dir gut, was du sagst; Worte können viel Schaden anrichten. Manchmal will man ja dem anderen richtig wehtun, man fühlt sich stärker, wenn man ihn verletzt. Wenn man aber genau hinschaut, ist das keine gute Art zu streiten und bringt auch niemandem etwas.

Überlege dir, wie du Dinge sagst. Wenn du voll Hass und Zorn sprichst, stösst du eher auf taube Ohren, als wenn du versuchst, mit Respekt anzusprechen, was dich nervt. Manchmal hilft es, erst die Wut verrauchen zu lassen und dann mit dem anderen zu sprechen. Und es hilft, wenn du genau erklären kannst, wie du dich fühlst, warum dich das ärgert und was du dir wünschen würdest. Sprich eher von dir, als dass du Vorwürfe machst und vermeide Worte wie „immer", „ständig", und „nur".

Nach dem Streit

Wie man nach dem Streit miteinander umgeht, kann über Frieden oder noch mehr Streit entscheiden. Wer lernt, sich zu versöhnen, wird es im Leben leichter haben. Es ist nicht einfach, einem Menschen zu vergeben, der einen verletzt hat, aber nur so bleibt man glücklich und unbeschwert. Versuche auf den anderen zuzugehen und sag ihm, dass es dir leid tut, dass ihr aneinander geraten seid.

Wenn der Streit nicht gut abgelaufen ist, entschuldige dich dafür. Menschen, die auf beleidigt machen und tagelang nicht mehr mit dem anderen sprechen, sind genau so unbeliebt wie Menschen, die bei jeder Gelegenheit wieder an den Fehler der anderen erinnern. Wer mit Respekt streitet und lernt, nach einem Streit wieder und wieder auf den anderen in Versöhnung zuzugehen, hat mehr vom Leben und wird auch seine Teenizeit gut durchstehen!

Datum: 04.07.2009
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

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