Buch über Sterbebegleitung

Susann Pásztor mit Evangelischem Buchpreis ausgezeichnet

Die Berliner Autorin Susann Pásztor hat den Deutschen Evangelischen Buchpreis erhalten. Sie gewann die Auszeichnung mit ihrem Roman «Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster», der sich mit dem Thema Sterbebegleitung beschäftigt.
Autorin Susann Pásztor
Susann Pásztor (2.v.r.) hat den evangelischen Buchpreis erhalten.

Der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister, überreichte Susann Pásztor am Mittwoch in Karlsruhe die Auszeichnung.

«Buch, das nicht traurig macht»

Die Jury begründete die Vergabe damit, dass Pásztor einen Roman über Sterbebegleitung geschrieben hat, «der nicht traurig macht, sondern mit viel Humor Lust aufs Leben weckt».

Mit ihrem Buch «Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster» habe die Autorin das Ritual der Sterbebegleitung öffentlich gemacht und der Gesellschaft einen Einblick in das Sterben von Menschen und in die Hospizbewegung gegeben, sagte Sabine Horn vom Hospiz- und Palliativ-Verband Baden-Württemberg in ihrer Laudatio. Sie dankte Susann Pásztor für ihren «witzig-spritzigen und zugleich doch auch sehr leisen und feinfühlig charakterisierenden Roman», der sie zum Lachen und zum Nachdenken gebracht habe.

Eigene Erfahrung als Sterbebegleiterin floss mit ein

In dem Roman trifft der frisch ausgebildete Hospizbegleiter Fred auf die schwerkranke Karla, die ganz andere Vorstellungen von ihren letzten Lebenswochen hat als er. Pásztor, die selbst eine Ausbildung zur Sterbebegleiterin abgeschlossen hat und seit mehreren Jahren ehrenamtlich tätig ist, gibt dabei einen intensiven Einblick in die Hospizarbeit und die unterschiedlichen Wege, mit dem bevorstehenden Tod umzugehen.

Die Autorin ist 1957 in Soltau geboren. Sie studierte Kunst und Pädagogik und lebt heute als freie Schriftstellerin in Berlin. Ihr Debütroman «Ein fabelhafter Lügner» erschien 2010, wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

Anderer Blick auf Leben und Tod

Der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden, Jochen Cornelius-Bundschuh, sagte, er schaue nach der Lektüre des Buches «anders auf Leben und Tod». Er dankte besonders jenen, die sich in den evangelischen Büchereien engagieren und «der Freude am Lesen ein begeistertes Gesicht geben». Diese seien «Orte der Begegnung» und prägten eine «lebendige Kultur des Austauschs».

Der Evangelische Buchpreis wird seit 1979 vom Dachverband evangelischer öffentlicher Büchereien, dem Evangelischen Literaturportal, verliehen. Ausgezeichnet werden Bücher, die anregen, über sich selbst, das Miteinander und das Leben mit Gott neu nachzudenken. Der Evangelische Buchpreis ist mit 5'000 Euro dotiert.

Zum Thema:
Evangelischer Buchpreis 2012: Auszeichnung geht an Katja Thimm
Mehr als ein Buch: «Mir geht es gut, ich sterbe gerade»

Evangelische Allianz: Sterbebegleitung ohne «Exit»

Datum: 18.05.2018
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / evangelisch.de / pro Medienmagazin

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service