Solothurn unter Belagerung

Herodes und römische Truppen regieren

Ausnahmezustand in der Stadt Solothurn: Am Sonntag, 15. Dezember ist die Stadt in den Händen von römischen Soldaten. König Herodes regiert. Er sucht nach einem Kind, das irgendwo in der Stadt in einem Stall zur Welt gekommen ist. Die Weihnachtsgeschichte wird im Massstab 1:1 aufgeführt.
Römische Soldaten bei der Aufführung der Weihnachtsgeschichte in Solothurn (2011)
König Herodes auf der Treppe zur St. Ursen-Kathedrale bei der Weihnachtsaufführung in Solothurn (2011)
Maria und Josef mit dem Jesuskind bei der Weihnachtsaufführung in Solothurn (2011)

An der Kreuzackerbrücke werden die Passanten von römischen Soldaten angehalten und aufgefordert, sich einschreiben zu lassen, damit man in die Stadt rein kann. Bereits am Kronenstutz begegnet man Herodes, der seinen Thron auf der Treppe zur St. Ursen-Kathedrale aufgebaut hat und dort mit seiner Gefolgschaft residiert. Auf der Hauptgasse dann sind die Weisen aus dem Morgenland mit richtigen Kamelen unterwegs, die auf dem Marktplatz der Krippenszene begegnen, wo ein Paar mit einem neugeborenen Kind in einem Stall lebt. Zudem ist auf dem Friedhofsplatz ein Hirtenfeld eingerichtet, mit echten Hirten und echten Schafen – die Hirten machen sich, samt Schafen, in einem regelmässigen Turnus auf zur Krippe.

Hinter der Aufführung der Weihnachtsgeschichte im Massstab 1:1 in Solothurn stehen verschiedene Landes- und Freikirchen der Stadt.

Das Zentrum der Geschichte

Urs Dummermuth, Leiter der Solothurner Allianz, verantwortet die Weihnachtsreise, die heuer zum zehnten Mal durchgeführt wird und nicht mehr aus der Stadt wegzudenken ist: «Viele Leute kommen wegen ihr in die Stadt. Für viele Familien ist es der Ort und der Moment, wo sie sich auf Weihnachten einstimmen.»

Die Weihnachtsgeschichte sei das Zentrum des Evangeliums, «dass Jesus in die Dunkelheit kam und es Licht wurde. Das wollen wir Menschen zugänglich machen. Er kam als Geschenk auf diese Welt und wir wollen nicht bei den Geschenken und dem Materialismus bleiben, sondern zeigen, dass Jesus auf diese Welt kam, um Licht in unsere Herzen zu bringen. Er kam als Friedensstifter.»

Seit 2'000 Jahren gültig

Es sei ein Jubiläum «und wir freuen uns, die Geschichte hier darstellen zu können und Weihnachten und deren Sinn den Menschen wieder rüberzubringen.» Auf dem Marktplatz stehe die Krippe. «Sie ist das Zentrum von Weihnachten und bedeutet, dass der Erlöser auf die Welt gekommen ist, der die Menschen gern hat und das ist die Botschaft, die nicht nur zehnmal Gültigkeit hat, sondern seit 2'000 Jahren.»

Die Reaktionen seien erstaunlich. «Aus der halben Schweiz erhalte ich Anfragen, wann die Weihnachtsreise wieder stattfindet, denn hier würden sie Weihnachten erleben.» Viele würden danach die Weihnachtsgeschichte daheim nachlesen. Es gebe einen guten Anknüpfungspunkt, um sie wieder aufzufrischen und zu sehen, was an Weihnachten eigentlich geschehen sei.

Hunderte singen Weihnachtslieder

Um 16.45 Uhr treffen sich schliesslich alle Darsteller auf dem Marktplatz zum gemeinsamen Weihnachtssingen, gleich ob römischer Soldat, Herodes oder Hirte. Dazu eingeladen sind jeweils auch die Besucher des Weihnachtsverkaufs, traditionell sind dies jeweils mehrere hundert Personen. Urs Dummermuth: «Die Resonanz ist immer wieder dieselbe: Leute sagen, dass Weihnachten für sie dann beginne, wenn sie mit dieser Hundertschaft gemeinsam in das Lied 'Stille Nacht' einstimmen können.» Sie werden erinnert an frühere Familienfeiern und daran, dass Gott auf diese Welt gekommen ist. Das sei ein ganz spezieller Moment, an dem viele die Tiefe von Weihnachten neu erleben.

«Viele drücken aus, dass der ganze Kommerz für sie nicht mehr der Inhalt ist. Für viele ist die Feier daheim mit viel Stress verbunden. Da ist das hier ein neues Erleben mit dem Inhalt, um den es geht. Und es geht darum, es wieder neu erleben zu können. Das ist für sie etwas von dem Frieden und dem Nahesein Gottes bei den Menschen. Das bewegt die Leute sehr – und mich auch immer wieder.»

Die Weihnachtsreise ist am Sonntagnachmittag am 15. Dezember 2013 in der Solothurner Altstadt zu sehen, dies von 14.30 bis 16.30 Uhr. In diesem Jahr gibt es zudem einen Wettbewerb, bei dem ein Kamelreiten gewonnen werden kann.

Datum: 14.12.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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