Über die neue Wissenschaft vom Glück

Das Streben nach Glück ist nicht nur Privatsache, sondern auch ein Wissenschaftszweig, genannt „positive Psychologie". Die Forscher wollen bei ihren Patienten Stärken und Tugenden fördern. Dazu gehört auch der Glaube an Gott.
Seines eigenen Glückes Schmied?

Kaum zu glauben, dass die Psychologie erst jetzt darauf kommt, sich mit dem Glück zu befassen. Allzu lange habe man die pathologischen Aspekte ins Visier genommen und positive Eigenschaften wie Weisheit, Hoffnung und Kreativität weitgehend ausser acht gelassen, befindet der amerikanische Psychologe Martin Seligman zusammen mit seinem Kollegen Mihaly Csikszentmihalyi. Die beiden versuchen mit der „positiven Psychologie", die herkömmliche Psychologie zu ergänzen und das Leben lebenswerter zu machen.

Seines eigenen Glückes Schmied?

Die Forscher wissen, dass positive Emotionen den Menschen stabil halten und damit psychischen Störungen vorbeugen. Sie beruhigen uns, halten uns ausgleichen und versetzen uns gewissermassen in einen Energiesparmodus. Glücksempfindungen sind also für das Erleben und Überleben ausserordentlich wichtig. Langanhaltende negative Gefühle jedoch wirken aufreibend und schaden dem Organismus.

Diese Erkenntnis klingt vergleichsweise schlicht und sehr naheliegend. Doch sie ist weit davon entfernt, Allgemeingut zu sein. Umfragen zeigen vielmehr, dass die meisten Menschen immer noch meinen, sie könnten ihr Glück nicht selbst gestalten. Glück ist für sie nur ein flüchtiges Geschenk des Lebens.

Das halbleere Glas

Optimistische Menschen sagen: „Ich sehe das halbvolle und nicht das halbleere Glas." Hinter diesem einfachen Satz steckt auch die Erkenntnis, dass Glück bedeutet nicht immer einen emotionalen Gefühlshöhepunkt bedeutet, sondern im wesentlichen ein stetes Wohlbefinden ist, ein innerer Frieden, der Unlustgefühlen und Trägheit entgegenwirkt.

Professor Seligmann möchte die Menschen glücklicher machen, indem er sie lehrt, positive Emotionen aufzubauen und Sinn im Leben zu entwickeln. Vielversprechende Kandidaten für das Glück, so die Forscher, seien Menschen mit festen sozialen Beziehungen, materiellen Sicherheiten und einem religiösen Hintergrund. Dazu stellte Professor Seligmann mit einem Kollegen eine Liste von 24 Charakterstärken und 6 Tugenden zusammen, die das Glück fördern sollen.

Glückliche Menschen sind oft auch gläubig

Einige dieser Tugenden sind: Weisheit und Wissen, Mut, Liebe, Gerechtigkeit, Vergebungsbereitschaft und Glaube. Laut Umfragen sind glückliche Menschen oft auch gläubig. Denn Glück, das auf inneren Werte basiere, erklärt der Forscher Steven Reiss, sei tragfähig und werde im Lauf der Zeit auch nicht weniger. Wenn es hingegen von Genuss und äusseren Reizen abhängig sei wie einem sexuellen Abenteuer, Erfolg im Beruf, einem Gewinn im Lotto oder einem Hochgefühl durch Drogen, dann nehme es nach und nach ab. Für den grossen Kick brauche es dann einen immer grösseren Reiz. Dauerhaftes Glück habe viel zu tun mit einer Bereitschaft zu vergeben und einer Haltung der Dankbarkeit, befinden die Forscher.

Sein Glück selbst gestalten

Nur: Wie kommt man zu dieser Bereitschaft und dieser Haltung? Nach der Erfahrung vieler Menschen beginnt es mit einer Nähe zu Jesus Christus. Nach dessen Worten besteht das Glück darin, dass der Mensch Frieden findet - mit sich selbst und mit Gott. Diesen Frieden gebe er, Jesus, weiter an diejenigen, die ihn darum bitten. „Meinen Frieden gebe ich euch" (Johannes 14, Vers 27) - die Grundlage für ein glückliches Leben.

Datum: 25.01.2010
Autor: Iris Muhl
Quelle: Livenet.ch

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