Gott kommt auf den iPod

Der neue Trend wird auch von den Kirchen aufgegriffen.

Der Siegeszug des digitalen MP3-Players beflügelt nun auch die Kirchen in den USA. Godcasting ist das Gebot der Stunde in den US-Gemeinden, also Podcasts mit religiösem oder spirituellem Inhalt.

Religiöse Radiosender und Radiopredigten sind weder in den USA noch in Europa neu. Godcasting bestätigt aber einmal mehr das Potenzial von Podcasting als eine Innovation und Erneuerung für das Radio.

In den USA haben die zahlreichen christlichen Organisationen den Online-Trend Podcasting rasch für sich entdeckt und mit dem Begriff "Godcasting" auch gleich ein eigenes Label geschaffen. Wie die New York Times (NYT) berichtet, hat sich die Zahl der spirituellen oder religiösen Podcasts auf der Website Podcastalley.com seit Anfang Juli von 177 auf 474 erhöht.

Dank der einfachen Technologie kann jede Gemeinde ihren eigenen Podcast haben. Versäumt eines der Schäfchen die Predigt: kein Problem, der Godcast steht online bereit. Auf der Website Godcast.org finden sich neben den Gottesdiensten und Predigten 16 Programme mit Bibellesungen und religiöser Musik.

In Wien steht Erich Leitenberger, Pressesprecher von Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn, dem US-Trend eher skeptisch gegenüber. "Für uns ist es nichts ungewöhnliches neue Kommunikationstechnologien für die Verbreitung der guten Nachricht, also des Evangeliums, zu nutzen", so Leitenberger. Auch die Glorie des iPods ist schon bis in das Büro des Kardinals vorgedrungen.

Es gehe der katholischen Kirche nicht um Trends, sondern darum, ob es sich um "eine vernünftige Art und Weise das Evangelium zu verkünden handelt". Nicht in Frage komme eine zeitversetzte Übertragung von Gottsdiensten. "Damit können wir uns theologisch nicht anfreunden", so Leitenberger. Die sonntägliche Zusammenkunft sei keine jederzeit verfügbare Konserve, sondern ein Gemeinschaftserlebnis.

Datum: 01.10.2005
Quelle: pte online

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