Reden über Gott bei Würstchen mit Senf

Damit wolle man mit Passanten ins Gespräch über Gott und die Welt kommen, sagten die Koordinatoren der kirchenunabhängigen Aktion, Heinrich und Sabine Baumann. Gebraten und serviert werden die Grill-Snacks vier Tage lang von mehr als 200 Helfern aus Bielefelder Kirchengemeinden.

Missionieren durch den Magen

Die Idee der zum vierten Mal stattfindenden Initiative «On the Move», was so viel wie «In Bewegung» heisst, stammt aus England. Diese «Evangelisation durch den Magen» sei eine zeitgemässe Möglichkeit, die christliche Botschaft zu verbreiten, sagte Baumann. Seit zwei Jahren bietet das Bielefelder Ehepaar die Konzeption über einen Verein deutschlandweit an.

Ziel der Organisatoren ist es, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. „Wenn die Leute nicht in die Kirchen gehen, müssen wir eben auf die Strasse“, sagt Baumann, der „On the Move“ in Deutschland etablieren will. Die ersten Aktionen in Dresden, Berlin und Bielefeld waren vielversprechend: Dutzende von Kirchengemeinden haben sich zusammengetan und Hunderte von hungrigen Menschen mit gegrillten Leckereien versorgt.

Mit den Menschen reden

Heinrich Baumann ist von der besonderen Art der Kirchenarbeit auf der Strasse überzeugt: „Wir kommen mit Menschen ins Gespräch, die schnell erstaunlich offen über ihre Sorgen sprechen“, berichtet der ehemalige hauptamtliche Leiter des CVJM in Bielefeld. Angst vor dem Vorwurf, die Mission auf der Strasse verkomme zu einem Happening, das mit der Ernsthaftigkeit der christlichen Botschaft nicht vereinbar sei, hat der Bielefelder nicht. „Auch die Skeptiker, denen die demonstrative Präsenz des Glaubens im öffentlichen Raum zunächst zu direkt erschien, sind mittlerweile davon überzeugt, dass ‚On the Move‘ ein guter Ansatz ist. Wir reden mit den Menschen über Alltägliches, aber eben auch über Glaubensfragen. Nachdem sie die Scheu überwunden haben, macht es vielen einfach Spass, in einer zunächst ungewohnten Umgebung ganz offen über ihren Glauben zu sprechen. Dieser Kontakt auf der Strasse ist für die meisten eine völlig neue und ungeheuer wertvolle Erfahrung.“

Idee aus England

„On the Move“ kommt ursprünglich aus Grossbritannien, wo die Initiative 1997 in Birmingham gegründet wurde. Die Internetseiten der Organisation verkünden von 123 Missionen, die meisten davon im Ursprungsland. Mittlerweile hat sich die Bewegung der Gemeinden auf Frankreich, Spanien, Deutschland und Nigeria ausgeweitet. „On the Move“ ist bereits in Neuseeland und Australien gewesen. Auch in Brasilien, China, Südkorea und Japan hat die Idee funktioniert.

Dort wo die Menschen sind

„Die Entscheidung der Kirchen und Gemeinden, dahin zu gehen, wo die Menschen sind, funktioniert auf der ganzen Welt“, freut sich Heinrich Baumann, der selbst durch einen Zufall von „On the Move“ erfahren hatte. „Das Bestreben, sich um Menschen zu kümmern, die ausserhalb der Kirche stehen, ist für alle Aktiven das Motiv mitzumachen. Die Botschaft Gottes hat überall ihren Platz. Am Altar in der Kirche genauso wie in unseren Open-air-Cafés.“ (4.323 Zeichen mit Leerzeichen)

Das «On the Move»-Konzept sieht vor, dass sich die Kirchengemeinden einer Stadt zusammentun. Sie müssen gemeinsam zwischen 3500 und 5000 Euro für Ausstattung und Schulungen aufbringen. Dafür liefern die Baumanns alles vom Profi-Grill über Tische und Bänke bis zu den Würstchen und vegetarischen Burgern. Die notwendigen Helfer werden bei Projektpräsentationen in den Gottesdiensten der Gemeinden geschult.

Kontakt:

Heinrich und Sabine Baumann
On the Move Deutschland e. V.
Bleichstrasse 104
33607 Bielefeld
Telefon: 05 21-32 56 19
Telefax: 05 21-32 47 20
E-Mail: info@onthemove-org.de
www.onthemove-org.de

Quellen: Bielefeld Marketing GmbH – Pressemeldung/epd/Livenet