Wer glaubt, gewinnt

1'200 Studien bestätigen positive Wirkung

Therapeuten, Mediziner, Hirn- und Sozialforscher sind sich einig: Glauben tut gut. Wer glaubt, lebt gesünder, wiegt weniger und hat einen niedrigeren Cholesterinspiegel als Unreligiöse.
sportliche Frau feiert ihren Erfolg (Bigstock: 44513386)

Die «Süddeutsche Zeitung» bringt es auf den Punkt, wenn auch ein wenig salopp:

Über Jahrhunderte galt die Geschichte der blutflüssigen Frau aus dem Neuen Testament den Christen als Beweis: Der Glaube hilft Besessenen, Blinden, Aussätzigen, und das nicht erst im Himmelreich, sondern jetzt, hier und sofort. Wer glaubt, wird erlöst vom Leid, manchmal jetzt, spätestens im Tod ... Dann ist die Aufklärung solchen Wundergeschichten auf den Leib gerückt, so die «Süddeutsche Zeitung». Und die Psychologie hat im 19. Jahrhundert die Gegenthese aufgestellt: Der Glaube macht krank. Er zwingt die Menschen in Angst und falschen Gehorsam, und jene Neurosen, die nicht die prüden Eltern verursacht hatten, gehen sicher auf die moralisierenden und leibfeindlichen Kirchen zurück.

Die Umkehr der Psychotherapie

Doch ausgerechnet jetzt, wo der Glaube ein knappes Gut geworden ist, wandelt sich die Wahrnehmung. Jetzt, wo die Leute in Scharen aus den Kirchen austreten, sagen die Therapeuten, Mediziner, Hirn- und Sozialforscher: Glauben tut gut. Wer fromm ist, lebt gesünder, wiegt weniger und hat einen niedrigeren Cholesterinspiegel als der Ungläubige, und ausserdem ein stabileres Immunsystem. Er muss seltener ins Krankenhaus, und wenn, ist er schneller wieder draussen. Er ist häufiger zufrieden mit seinem Leben, lebt in stabileren Beziehungen, hat mehr Freunde und Bekannte als der, dem der liebe Gott egal ist. Mehr als 1'200 Studien soll es mittlerweile geben, die dies alles bestätigen.

«Mach du was draus»

Der Glaube hilft im Leben, er ist Richtschnur für Entscheidungen, er tut gut, er bringt Freude, Zufriedenheit und Spass ins Leben. Noch nie war der christliche Glaube so frei wie heute. «Religion hilft. Das ist schön, das ist gut und wird zu selten gesagt im Zeitalter der Kirchenskandale», erklärt die «Südddeutsche Zeitung» weiter. (...) Wer meditiert und sich ins Gebet versenkt, entkommt dem Zweck und findet den Sinn. Der Gläubige kann sich in seinen Nöten und Ausweglosigkeiten vor seinen Gott werfen und den Fall an die höchste Instanz abgeben: Mach du was draus. Das ist zwecklos, aber nicht sinnlos. Dem Zweck die Grenzen zeigen, sich selbst nicht die letzte Instanz sein müssen – und dürfen: Das sind die Gaben des Glaubens an die Gläubigen und an die ganze Gesellschaft.

Datum: 11.06.2014
Autor: Markus Baumgartner
Quelle: DienstagsMail

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