Zehn Plagen

«Wir verlangen Wiedergutmachung»

«Wir verlangen Wiedergutmachung für die Plagen, die uns durch den Fluch der jüdischen Vorväter auferlegt wurden. Unsere Vorväter verdienen es nicht, für einen Fehler des damaligen ägyptischen Pharaos bestraft zu werden.»
Die siebte Plage (Martin John, 1823)
Die erste Plage

Diese Forderung stammt nicht von einem Zeitgenossen Moses. Sie stammt von Ahmed Al-Gamal, einem Kolumnisten der ägyptischen Tageszeitung Al-Yawm Al-Sabi. Der anerkannte Journalist erregte mit seiner Forderung an den israelischen Staat kurz vor dem jüdischen Pessach-Fest grosses Aufsehen.

Al-Gamal schlug seiner Regierung vor, juristische Schritte gegen Israel zu unternehmen, denn «die Juden haben das Land damals mit Heuschrecken geschlagen, die nichts Verwertbares zurückliessen; sie haben das Nilwasser in Blut verwandelt, sodass man lange nicht davon trinken konnte; sie haben die Plage der Finsternis geschickt, die die Welt Tag und Nacht im Dunklen hielt; die Plage der Frösche, und schliesslich das Ermorden der Erstgeborenen».

Der streitbare Kolumnist – der seine Forderungen durchaus ernst zu meinen scheint – machte hier noch lange nicht Schluss: Er forderte Israel auch auf, die Schätze zu bezahlen, die sie aus Ägypten mitgenommen hätten. Über Israel hinaus will er auch Frankreich, Grossbritannien und die Türkei anklagen. Frankreich wegen der napoleonischen Besatzungszeit, Grossbritannien wegen der britischen Kolonisation und die Türken wegen der Eroberung durch die Ottomanen.

Die israelischen Medien berichteten zwar praktisch alle von dieser Meldung, doch die Forderungen wurden eher amüsiert aufgenommen. Einige machten bereits eine Gegenrechnung auf. Sie betonten, dass sie die Forderung akzeptierten, aber zunächst auf einer Wiedergutmachung für 400 Jahre Sklavenarbeit des israelischen Volkes in Ägypten bestünden.

Datum: 15.04.2014
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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