Repräsentative Umfrage

Familien würden öffentliche Fördergelder für christliche Lager kaum abschaffen

Das Bundesamt für Sozialversicherungen strich die Leistungen für christliche Kinder- und Jugendlager, weil diese angeblich einseitig für missionarische Zwecke genutzt würden. Die Bevölkerung sieht es allerdings anders, wie eine repräsentative Umfrage zeigt, die im Auftrag der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA durchgeführt wurde.
Spiel und Spass in einem Lager der Jungschar.
Andi Bachmann-Roth

Seit 2014 hat das Bundesamt für Sozialversicherungen bsv mehreren christlichen Jugendverbänden insgesamt 670'000 CHF Subventionen gestrichen. Die Begründung des Bundesamtes: Diese Lager würden nur zu missionarischen Zwecken benutzt und Kinder damit instrumentalisiert. Inzwischen haben bereits zwei Gerichtsentscheide die Argumente des Bundesamtes gestützt. Völlig zu Unrecht, entgegnen die Jugendverbände. Inhaltlich seien die christlichen Lager auf das ganzheitliche Fördern der Kinder und Jugendlichen ausgerichtet.

Nun zeigt auch eine Umfrage, dass die Argumentation des bsv wenig mit der Meinung der Bevölkerung zu tun hat. Kinder- und Jugendlager sind weitherum beliebt, gerade auch solche mit christlichen Inhalten. Die repräsentative Umfrage wurde vom gfs-zürich im Auftrag der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA im letzten Herbst durchgeführt..

Ein Drittel der Befragten bevorzugen Lager mit christlichen Inhalten

Auf die Frage, ob sie ihr Kind in ein Lager schicken würden, wo auch biblische Geschichten erzählt werden, antworteten 42% mit ja oder eher ja. 33% sagten nein oder eher nein. In der Personengruppe mit Kindern ist die Zustimmung zu dieser Frage mit 48% noch höher. Knapp ein Drittel (28 %) der Befragten würden solche Lager sogar anderen Lagern vorziehen.

Eigene Lagererfahrung erhöht Zustimmung

Von den Personen, die in ihrer Kindheit selber solche Lager besucht haben, steht heute die grosse Mehrheit solchen Lagern positiv gegenüber. Aus der Umfrage ergibt sich weiter, dass Eltern ihre Kinder in Lager schicken, damit sie Zeit mit Freunden verbringen, sich bewegen (Sport treiben), Selbständigkeit erlernen und in einer Gruppe Verantwortung übernehmen können.

«Persönlichkeitsbildung und Fördern von Sozialkompetenz sind neben der Auseinandersetzung mit christlicher Lehre und Lebensstil ein zentrales Anliegen in den christlichen Lagern», sagt Andi Bachmann-Roth, Jugendbeauftragter der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA. «Die Verantwortlichen der betroffenen Jugendverbände seien sich dessen sehr bewusst und würden darin auch fortlaufend geschult.»

Jugendverbände formulierten Charta

Aufgrund des Vorgehens des Bundesamtes haben die Verbände miteinander eine Charta formuliert. Diese zeigt auf, wie die Jugendverbände die körperliche, geistige und seelische Entwicklung fördern und das Selbstbewusstsein und die Selbstbestimmung der jungen Menschen hochhalten.

Die detaillierten Ergebnisse der Umfrage finden Sie in der Medienmitteilung des gfs-zürich.

Zum Thema:
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Datum: 12.01.2016
Autor: Thomas Hanimann
Quelle: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA)

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