Verlieren können

laufer

Als Christ kann man besser mit der Situation "Gewinnen-Verlieren" umgehen.
Diese These hört man immer wieder, wenn christliche Sportler über diese Thema reden.

Wenn es ernst wird

Kann ich tatsächlich verlieren? Verhalte ich mich anders als beispielweise Mitspielerinnen nach einer Niederlage? Hängt das "Verlieren-können" tatsächlich mit meinem Glauben zusammen? Welche Maßstäbe entscheiden denn darüber, ob etwas als Sieg oder Niederlage eingestuft werden kann?

Das sind einige Fragen, die in Zusammenhang mit dem Thema wichtig sind. Doch nun der Reihe nach:

Am Anfang muss die, vielleicht banal klingende Frage stehen, was eine Niederlage ist. Ein 22:33 bei einem Heimspiel ist natürlich eine Niederlage meiner Mannschaft. Ist es aber auch für mich persönlich eine Niederlage, wenn ich dabei zehn Tore geworfen habe? Kann man von einer Niederlage sprechen, wenn dieses Ergebnis im Pokalspiel gegen den amtierenden deutschen Meister zustande gekommen ist?

Andere Kriterien

Es wird deutlich, dass eine Niederlage neben ihrem objektiven Sachverhalt auch eine enorm subjektive Bedeutung haben kann. Man kann also festhalten, dass gewinnen oder verlieren ganz entscheidend von unserer Zielsetzung und Motivation abhängig ist. Ich kann beispielsweise "besser" verlieren, wenn ich weiß, dass ich meine optimale Leistung gebracht habe. Im Gegenzug dazu wird es mir fallen, wenn ich unter meinen Möglichkeiten gespielt habe.

Egal, ob für die Mannschafts- oder Einzelsportarten, egal, auf welchem Niveau ich mich sportlich betätige, wichtig ist, dass wir immer versuchen sollten, unser Bestes zu geben. Reicht dieses nicht zu einem zählbaren Erfolg, so können wir die Stärke unseres sportlichen Gegners vermutlich eher anerkennen. Hier spielt jetzt auch der zweite Aspekt eine wichtige Rolle: Was hat mein Glaube mit all dem zu tun?

Verhältnismäßigkeiten

Grundsätzlich kann er mir tatsächlich enorm dabei helfen, Siege und Niederlagen in der richtigen Relation zu sehen: ich bin dann nicht davon abhängig, was ich geleistet habe, sondern was Gott für mich durch seinen Sohn für mich geleistet hat. Ich habe meinen "Wert" dadurch, dass Gott mich liebt und ich sein Kind sein darf. Dabei spielt es keine Rolle ob ich erfolgreich Sport treibe oder nicht. Sieg oder Niederlage können daran nichts ändern. In der konkreten Situation, wo es darum geht, verlieren zu können, schaffen wir es aber oft nicht, uns dies vor Augen zu führen. Was also hilft dann? Zum Beispiel kann man sich schon vor dem sportlichen Ereignis mit dem jeweils möglichen Resultat auseinandersetzen.

Gut vorbereitet

Wir können Gott im Gebet bitten, dass er uns das Ereignis vorbereitet, dass er uns hilft, mit einer Niederlage zu recht zu kommen. Hinzu kommen Überlegungen, wie man sich beispielsweise nach Spielende konkret verhalten möchte: ich habe die Möglichkeit, mich beim Gegner und dem Schiedsrichter für das Spiel zu bedanken. Oder man zieht sich für einige Minuten zurück, um mit Gott in Ruhe die "Lage" besprechen zu können. Es könnte auch notwendig sein, auf Mitspielerinnen zuzugehen, um ihnen zu helfen.
Natürlich wird es nicht immer gelingen, "gut" verlieren zu können; aber wenn wir uns daran erinnern, dass Gott uns in Sieg und Niederlage beistehen möchte, können wir vielleicht lernen, besser damit umzugehen.

Datum: 27.03.2002
Autor: Gabi Stanger
Quelle: SRS online

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