Muskelkater

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Dies verbunden mit einer erheblichen Spannungsentwicklung, die sich nach ein bis zwei Tagen nach sportlicher Belastung bemerkbar macht. Wir wissen dann alle, dass wir an einem Muskelkater leiden.

Bis vor wenigen Jahren wurde als Ursache dieser Beschwerden eine lokale Erhöhung der Milchsäurekonzentration mit Reizung empfindlicher Nervenfasern im Muskelgewebe angenommen. Teilweise war man auch der Meinung, dass eine Muskelentzündung aufgrund der Ansammlung saurer Stoffwechselprodukte im Muskel für die Symptome bei Muskelkater verantwortlich sei. Zwischenzeitlich ließ sich nachweisen, dass der Abbau des bei intensiven Belastungen anfallenden Laktats bereits nach ein bis zwei Stunden sowohl im Skelettmuskel als auch im zirkulierenden Blut abgeschlossen ist, und demzufolge nicht für die wesentlich später einsetzenden Muskelbeschwerden in Frage kommen kann.

Mittlerweile konnten muskulär-bindegewebige Strukturschäden auf molekularer Ebene (Aktin-Myosin-Einrisse) durch ungewohnt starke exzentrische Belastungen der Muskelfasern als auslösend für den Muskelkater gefunden werden. Auch der Nachweis bestimmter Stoffwechselprodukte im Blut und Urin während des Muskelkaters sprechen für diese Art der Schädigung. Für die Schmerzen und die Versteifungen ist eine lokale Flüssigkeitseinlagerung und Verspannungen im Bereich der Muskelfaser verantwortlich. Gleichzeitig erfolgt eine Einwanderung von Entzündungszellen in die geschädigte Muskulatur. Dies erklärt auch das relativ späte Auftreten der Beschwerden.

Wie kann nun die Behandlung des Muskelkaters erfolgen?

Um die Reparaturvorgänge zu unterstützen, kommen vor allem physiotherapeuthische Methoden zum Einsatz. Geeignet sind Warmwasserbäder, Saunagänge, Infrarotbestrahlung, lokale Kälte und leichte Entmüdungsmassagen mit vorsichtigem Dehnen.

Aktiv kann der Sportler mit leichtem, vorwiegend auf Lockerung abgezieltem Weitertrainieren und durch Reduzierung der Trainingsbelastung zur Regeneration der Muskelschäden beitragen. Hilfreich sind auch alle übrigen Maßnahmen zu Steigerung der Durchblutung.

Wie kann dem Muskelkater vorgebeugt werden?

Vor jedem Training sollte nicht nur ein Aufwärmprogramm, sondern auch sorgfältiges Dehnen erfolgen. Dehnen ist auch nach der Belastung wichtig. Während der Trainingseinheit und im Trainingsplan sollte eine langsame Steigerung der Belastungsintensität erfolgen. Plötzlicher zu hoher Kraftaufwand ist für die Muskulatur schädlich. Die Trainingseinheiten sollten sich nicht zu lange ausdehnen. Besser wäre es, zusätzliche Einheiten durchzuführen.

Datum: 29.03.2002
Autor: Dr. Imanuel Gieck
Quelle: SRS online

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