Gedanken zum Meister FCB

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Seit vergangenen Sonntag hat der FC Basel ein Stückchen Unvergänglichkeit gewonnen. Endlich wieder Schweizermeister, endlich wieder Cupsieger. Eine Stadt steht Kopf und freut sich mit ihren Helden. 30000 im Stadion, 70000 in der Stadt würdigen die Leistung. Die ganze Schweiz rühmt die beste Fangemeinde, Basel wird zur Fussballstadt auserkoren. Manchester, Madrid und München werden klein und unbedeutend.

Ich bin erstaunt über die Hingabe und Leidenschaft der Basler. Ich bewundere, wie sie das Team um Gross von einem Sieg zum anderen gejubelt haben. Und die Treue, mit der sie die vielen Jahre geklatscht haben, ohne einen Pokal in die Hände zu bekommen. Umso grösser ist jetzt die Freude. Man hat es sich verdient. Man hat sich an die Spitze der Schweiz gekämpft. Europa, wir kommen.

Und nächstes Jahr? Da fängt alles von vorne an. Der Titel zählt nur für dieses Jahr. Nächstes Jahr bekommt ein anderer den Pokal. Vielleicht aber auch wieder Basel. Wer weiss? Spielt das eine Rolle? Ich glaube schon. Alles wiederholt sich. Jahr für Jahr. Nichts hat man gewonnen, der Titel ist nur für ein Jahr im schönsten Stadion der Schweiz.

Ich will meine Begeisterung, meine Leidenschaft, meinen Lobgesang, meine Freude in etwas stecken, was länger bleibt. Wenn möglich für immer. Was das ist? Vielleicht ein Baum. Der wächst jedes Jahr ein Stück weiter, höher hinauf. Der muss nicht jedes Jahr von vorne beginnen. Wenn er ausgewachsen ist, wird er umgehauen und zu einem Haus verarbeitet. Also vielleicht ein Haus. Das geht aber auch kaputt, oder brennt ab, oder wird unbezahlbar. Warum preise ich nicht mich selber? Da fällt mir mein Grossvater ein. Der ist jetzt tot.

Was gibt meinem Leben Sinn? Der FCB?

Datum: 14.05.2002

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