Zürcher Landeskirchen an der Euro 08

Die Landeskirchen im Kanton Zürich beteiligen sich mit dem Projekt «Kirche 08 – Räume öffnen» mit verschiedensten Angeboten an der Euro 08. Als Geh-hin-Kirchen sind sie damit vor Ort für die vielen Menschen, welche während des Grossanlasses in der Stadt Zürich weilen.


Der rotweisse Schal, den die Helfer tragen werden.

Die drei Landeskirchen im Kanton Zürich stehen während der Fussball-Europameisterschaft (Euro 08) den Gästen mit zahlreichen Angeboten zur Verfügung. Das Motto der Kirchen ist einladend: "Kirche 08 – am Ball seit 2008 Jahren".

Gäste stehen im Vordergrund

Die reformierte, katholische und christkatholische Kirche im Kanton Zürich seien nicht wegen der Euro 08 stärker präsent, sondern für die vielen erwarteten Gäste, betonte der Projektleiter, der reformierte Pfarrer Christoph Sigrist. Die Kirchen verfügen mit der City-Seelsorge über einzigartige Erfahrungen bei der niederschwelligen Seelsorge, und auf diese wollen sie während der Euro 08 ausgiebig zurückgreifen.

Andere Ausrichtung als Freikirchen

Als "Geh-hin-Kirchen" werden sie den vielen Besuchern vor Ort ihr Angebot zur Verfügung stellen. Wie beim Angebot der City-Kirchen bestünden keine missionarischen Absichten. Damit grenzen sie sich klar vom "Kickoff"-Projekt der Freikirchen ab; diese setzen während der Euro 08 Prominente für ihre Zielsetzungen ein. Anders als bei der WM 2006 treten die Landeskirchen gemeinsam, ökumenisch und grenzüberschreitend mit dem gleichen Logo auf.

Eröffnungsgottesdienst im Grossmünster

Am 25. Mai werden die Schweizer Kirchen zusammen mit den Vertretern Österreichs und Sportminister Samuel Schmid im Grossmünster in Zürich einen Eröffnungsgottesdienst feiern und für eine friedliche EM beten. Die Feier wird vom Schweizer Fernsehen übertragen. Zum Abschluss der Euro 08, am Vorabend des Finals, findet in Wien ebenfalls eine ökumenische Feier statt. Der rotweisse Schal, den die Helfer tragen werden, weist auf die Präsenz der Kirchen hin.

Projektleiter Sigrist sieht das Engagement der Kirchen als Teil des Verkündigungsauftrages. Die Kirchen wollen nahe bei Gott und den Menschen sein. Dies soll in verschiedenen Formen der Fall sein: mitten unter den begeisterten Fussballanhängern, aber auch bei den Bewohnern der Stadt Zürich.

Für ein friedliches Fest

Beim Wirken setzen die Kirchen auf ihre Stärken: Spiritualität, Diakonie und Begegnung. Sie werden sich besonders stark machen für fairen Sport, gegenseitige Toleranz und für ein friedliches Fest. Nicht zuletzt wollen die Kirchen in der Schweiz und Österreich an allen acht Austragungsorten Teil des Festes sein.

Vom 7. bis 29. Juni werden Zürichs Altstadtkirchen Gottesdienste, Seelsorge, Führungen sowie musikalische und kulturelle Anlässe anbieten. Im Grossmünster sind zehn Konzerte und Führungen an den Spieltagen im Programm. Führungen zu den Glasfenstern von Marc Chagall gibt es im Fraumünster. Die Wasserkirche, mitten in der Fanmeile, steht als Raum für Ruhe und Besinnlichkeit zur Verfügung.

Beim Grossmünster, an zentraler Lage, befindet sich der Platz des Austausches von Hoffnungen und Wünschen. Mitten im Getümmel erhalten Menschen eine Stimme. Sie können, fussballverrückt oder nicht, via SMS oder E-Mail in neun Sprachen Botschaften mitteilen, die dann an die Türme des Grossmünsters projiziert werden. Ein alkoholfreier Drink, ein Glas Wein, ein kühles Bier oder eine libanesische Mezze laden zum Verweilen ein.

Kirchen als Partner der Stadt Zürich

In Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich betreuen die Kirchen die rund 800 Helferinnen und Helfer, welche den Gästen der Euro 08 mit Rat und Tat zur Seite stehen. In zentral gelegenen Räumen des Blauen Kreuzes können die Helfer ihre Pausen verbringen, sich verpflegen, regenerieren und austauschen. Das Volunteer-Center ist Drehscheibe für sämtliche Informationen zur Euro allgemein, zu kirchlichen Angeboten sowie zu den sozialen Einrichtungen der Stadt.

Grosszügige Stadtverbände

Die Kirchen unterstützen noch weitere Projekte von Kirchgemeinden, Pfarreien und von kirchennahen Institutionen. Für das Gesamtprojekt "Kirche 08 – Räume öffnen" stehen in Zürich insgesamt 600.000 Franken zur Verfügung. Je eine Viertelmillion Franken bezahlen die beiden Stadtverbände von Zürich; die kleine christkatholische Kirche trägt 5.000 Franken bei, den Rest leisten die Kantonalkirchen.

Datum: 09.05.2008

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service